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2007
> THE BRUTAL
HOPELESSNESS OF LOVE
Erotikdrama
Japan 2007
Alternative Titel
Hito ga hito o ai suru koto no doshiyo mo
nasa; Nami - The Actress;
The Actress; Angel Guts 7; Flower & Snake 3; 人が人を愛することのどうしようもなさ
Regie und Buch
Takashi Ishii
Darsteller Mai Kitajima, Kanji Tsuda, Toshiyuki Nagashima, Mikage, Naoto
Takenaka, Akio Jo
Länge 115 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 12.7.08
© Bilder Panorama,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Schauspielerin Nami Tsuchiya (Mai Kitajima) wird vom Reporter Katsuragi
(Naoto Takenaka) interviewt. Das Thema ist ihr neuer Film, der autobiographische
Züge trägt. Nami verkörpert die Schauspielerin Kyoko, deren älterer Mann eine
Affäre hat. Ehemann Yosuke (Toshiyuki Nagashima) spielt den betrügerischen
Film-Gatten gleich selbst, die junge Junko (Mikage) gibt seine Geliebte. Beim
Dreh zweier Filme verschwimmen für Kyoko immer mehr Realität und Fiktion und sie
beginnt selbst, ihre Sexualität auszuleben.
REVIEW
Ich sollte Takashi Ishii vielleicht links liegen
lassen. Der Mann ist ein Ästhet, keine Frage, und viele seiner erotisch
aufgeheizten Filme haben gerade darum einen speziellen Reiz - doch er wiederholt
sich thematisch und tendiert dazu, seine an sich schön sleazigen Werke
intellektuell zu verbrämen und sie zu mehr zu machen, als sie wirklich sind. Das
Resultat dessen: Überlänge, Konfusion, Bemühtheit. Gegen seine Lieblingsthemen
wie Sadomaso-Spiele und die Vermischung von Sex und Gewalt ist an sich
(cineastisch) nichts einzuwenden - und die Screenshots unten machen nicht
umsonst Lust auf den Film. Doch Ishii wächst nie über sich hinaus, schafft es
nicht, seine über die Jahre gereifte Ästhetik auch in einen brauchbaren Kontext
zu stellen.
"The Brutal Hopelessness of Love" hat gleich eine Serie von Alternativtiteln, so wird er etwa als dritter Teil von Ishiis fader Flower & Snake-Reihe eingeordnet, gleichzeitig aber auch als siebter oder gar zehnter Teil der Angel Guts-Serie. Beide Katalogisierungen würde ich verneinen, dies ist durchaus ein eigenständiges Werk und in seinen Ambitionen beiden Serien überlegen. Ishii versucht nämlich, gleich mit mehreren Realitätsebenen zu hantieren und entzieht den Zuschauern immer wieder den Boden unter den Füssen. Das Spiel mit Fiktion und Wahrheit ist aber nur bis zu einem gewissen Punkt stimulierend, da man rasch kapiert, wie der Hase läuft und sich dann zwei Stunden lang durch dieselben kleinen Tricks wühlt, bis man am an sich vorhersehbaren Ende angelangt.
Eines, das habe ich bereits angedeutet, kriegt Ishii aber noch immer hin: die Optik. Diesmal spielt er hemmungslos mit Licht. Die Räume sind manchmal geflutet, hin und wieder sorgen extrem starke Scheinwerfer für surreale Lichtquellen, dann wiederum spiegeln sich die Strahlen an der Blende. Es entsteht ein stilisiertes Lichter-Spiel, das bei Bedarf auch schon mal die Geschlechtsteile der Protagonistin verhüllt - auch eine schöne Idee, um die vom japanischen Zensurbüro verordnete Schamgrenze nicht zu überschreiten. Ishii ist aber dennoch alles andere als zimperlich und zeigt seine Heldin mit weit geöffneten Beinen vor der Linse sitzen, vom Schamhaar-Verbot des japanischen Films ist hier jedenfalls nicht zu spüren.
Besagte Schauspielerin ist Mia Kitajima, eine schöne und reife Frau mit einprägsamer Erotik. Wenn die 35-Jährige eine Neonröhre an ihren Körper führt und sich so in spezielles Licht hüllt oder wenn sie sich ihren Männern hingibt, dann ist sie nie billig, obwohl die Art der Sexualität alles andere als zurückhaltend daherkommt. Sadomaso ist da nur der Anfang. Im Vergleich zu früheren Filmen ist der Sex selbst hier etwas weniger brutal - dafür gleicht der Regisseur dies durch den Einsatz von Blut auf andere Weise aus. Es wird gestochen und gemordet, zwischen dem Sex. Oder während.
Das alles klingt gut für Freunde des japanischen Extremkinos. Doch in Realität ist es fader. Die Akteure spielen mit leichter Langeweile, die Optik verliert bald einmal ihre Faszination und zwischen Sex und Blut hängt der Film derart durch, dass man auch den Gang zum Kühlschrank mühelos dazwischen packen kann. Die Rahmenhandlung mit dem Interview ist öde, das Ganze einfach unnötig kompliziert. Film im Film im Film. Und trotzdem wird "The Brutal Hopelessness of Love" dadurch nicht etwa anspruchsvoller, sondern nur verknorzter, denn das Interesse geht flöten. Das Werk hat mir daher nicht besonders gut gefallen, auch wenn ich es dem erstem Flower & Snake vorziehen würde. Er saust denn auch nur knapp an der 2½er-Bewertung vorbei, doch selbst diese Anmerkung ist nicht unbedingt ein Lob. Es deutet eher an, wie mittelmässig Ishii trotz seiner Radikalität geworden ist.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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