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T
ragikomödie
Südkorea 2000
Alternativer Titel 봉자

Regie Cheol-su Park
Drehbuch Jeon-han Kim
Darsteller Kap-suk Seo, Jin-ah Kim, Il-woo Kim, Dae-woong Choi

Zuschauer -
Länge
91 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
..

©  Text Marco, molodezhnaja 22.4.07
©  Bilder Sky Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Bong-ja Park (Kap-suk Seo) ist eine alleinstehende Frau mittleren Alters, die die besten Sushi-Speisen des Quartiers zubereitet. Ihr Leben macht sie jedoch nicht glücklich, jeden Abend ertränkt sie den Frust in Alkohol - bis sie eines Tages gefeuert wird. Dadurch hat sie Zeit, sich der Teenagerin Ja-du (Jin-ah Kim) zu widmen, die sich in ihrem Schlafzimmer eingenistet hat. Die junge Frau arbeitet als Prostituierte und ihre Unbekümmertheit schwappt bald auf Bong-ja über. Die beiden Frauen werden intime Freundinnen und schaffen sich schon bald gegenseitig ihre Probleme vom Hals - und laden sich dabei neue auf.

 

REVIEW
Regisseur Cheol-su Park (
Green Chair) widmete sich schon in seinem bekanntesten Film 301, 302 aus dem Jahr 1995 dem Essen und einer etwas speziellen Beziehung zweier Frauen. Im fünf Jahre später entstandenen "Bongja" ist der Fokus noch eingeschränkter: Alles dreht sich um die beiden unterschiedlichen Frauen, die dank gegenseitiger Hilfe aus ihrem Trott ausbrechen. Das Motiv ist ein bekanntes, nicht erst seit "Thelma & Louise", und Park legt es nicht darauf an, es neu zu interpretieren. Vielmehr folgt die Story vielen Klischees des emanzipatorischen Frauenfilms, bis hin zum verschieden deutbaren Schluss, der beinahe wie eine Parodie von stereotypen Enden aus feministisch angehauchten Filmen daherkommt.

Besser schneidet der Film auf der technischen Ebene ab. So ist der Look extrem billig gehalten, die Digitalkamera verleiht dem Ganzen einen ungekünstelten Charakter und geht ganz nahe an die Figuren heran. Das lohnt sich insofern, weil die Hauptdarstellerinnen Kap-suk Seo und Jin-ah Kim das grösste Kapital von "Bongja" sind. Für die ältere der beiden, Buchautorin und Schauspielerin Seo, war es der bis dato letzte Spielfilmauftritt und ihre Performance lässt wenig zu wünschen übrig. Stets leicht verwirrt, mit der Weinflasche in der Hand, aber doch resolut, zeichnet sie das Bild einer Frau ohne Platz in der Gesellschaft. Jin-ah Kim (Cruel Winter Blues) hält ihren etwas klischierten Part von der melancholischen, gedankenfreien Jungprostituierten dadurch interessant, dass man nie ganz weiss, woran man bei ihr ist und zu was sie fähig ist.

Die Natürlichkeit der beiden Schauspielerinnen und der Bildsprache steht aber im Widerspruch zur etwas schwerfälligen Dramaturgie und der gekünstelten Figurenzeichnung. So ist nie ganz glaubwürdig, dass die beiden Frauen so gut harmonieren und manche ihrer Entscheidungen bzw. Dialoge später im Film sind unglaubhaft und unterwerfen sich lediglich der Drehbuch-Mechanik. Das Herumtänzeln von Jin-ah Kim soll Leichtigkeit suggerieren, ebenso die unbekümmerte Nacktheit der Protagonisten, doch richtig fruchten wollte das bei mir nicht. Das ist diese gewohnte Kunstfilm-Leichtigkeit, die nur dazu dient, die Verkrampftheit des Plots oder, weil der besonders in der zweiten Hälfte arg dünn bleibt, der Charakterzeichnung zu kaschieren. Leichtfüssig sind hier nämlich nur die Protagonisten, der Film selbst ist sperrig und etwas ziellos. Und wahnsinnig viel zu sagen hat er letztendlich auch nicht.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Koreanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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