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Erotikthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie K.C. Bokadia
Drehbuch K.C. Bokadia
Produktion Sohani Jain
Songs Bappi Hariri,
Vinay R. Kapadia
Kamera Paneer Selvam
Choreografie Nadeem Khan
Darsteller Tanvi Verma,
Sameer Kochhar, Dev Gil, Shakti Kapoor, Prem Chopra, Dinesh Hingoo
Länge 118 Min.

Kinostart 7.10.2005
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 15.1.06
©  Bilder WEG, Screenshots molodezhnaja


STORY
Priya (Tanvi Verma) ist eine freizügige junge Frau, die sich im Leben nimmt, was sie will. Umso schockierter ist sie, als ihr Vater Mr. Malhotra (Prem Chopra) sie mit dem steinreichen Unternehmer Kumar (Dev Gil) verheiraten will, den sie als schmierigen Machtmenschen erlebt hat. Sie tritt die Flucht nach vorne an und heiratet den gutmütigen Prem (Sameer Kochhar). Das passt Kumar überhaupt nicht. Durch Prems Kumpel John (Shaktip Kapoor) nimmt er Kontakt mit Prem auf und heuert ihn als Mitarbeiter an - nur um in Priyas Nähe zu sein. Bei einer Party schlägt er zu und vergewaltigt die Frau. Als Prem seinen Boss dafür attackiert, wird er von diesem niedergeschlagen und über eine Klippe geworfen. Priya schwört Rache und verführt zu diesem Zweck Kumar.

 

REVIEW
Ich hatte schon Angst vor diesem Film, als ich die ersten Werbe-Fotos sah. Die ehemalige Schönheitskönigin des zentralindischen Bundesstaats Madhya Pradesh, Tanvi Verma, war darauf freizügig, aber absolut unerotisch zu sehen: Ein Busen, der halb aus seiner Halterung hing, ein Blick, als benötige sie ein paar Tage Schlaf. Die Andeutungen von Regisseur K.C. Bokadia, der seit Ende der 80er-Jahre Filme dreht (z.B. "Lal Baadshah" mit Amitabh) und produziert (Hum Tumhare Hain Sanam), "Bold" würde bei der Vergewaltigungsszene den nackten Oberkörper seiner Protagonistin zeigen, erhöhte die Spannung auch nur marginal. Um es vorweg zu nehmen: Wer da etwas nackt sehen will, braucht viel Fantasie. Alles spielt im Halbdunkel und von Tanvi sieht man nur das Gesicht. Das wiederum macht die Szene unappetitlich. Vergewaltigungsszenen in erotischen Filmen haben schliesslich immer einen fahlen Beigeschmack: Der Film selbst ist zum Aufgeilen gedacht - und die Vergewaltigung? Die hoffentlich nicht, aber es besteht die Gefahr, dass eine solche Szene im selben Kontext erscheint und das Publikum erregt. Eine moralisch diffuse Sache.

Aber vielleicht rechne ich mit zu hohen Massstäben. "Bold" ist Billigkino aus der Retorte, ein plumper Rache-Reisser mit kaum anmachenden Knuddel- und Knutschszenen. Dass ein immerhin versierter Regisseur hinter dem Debakel steht, garantiert, dass mindestens technisch der Film nicht vor die Hunde geht, aber viel zu entdecken gibt es hier nicht. Geschweige denn zu sehen.

Die Angst einflössende Miss Tanvi ist im Film nicht gar so hässlich wie auf den Promo-Fotos, aber von einer Augenweide kann keine Rede sein.  Ihr Spiel ist noch schlimmer. Sie hat drei Gesichtsausdrücke drauf (wütend, erregt, unterwürfig) und erzeugt die Emotionen einer Bratpfanne. Der beste Co-Star ist Sameer Kochhar, der in Zeher den brutalen Ehemann spielte, und hier den sensiblen Prem gibt. Keine preisverdächtige Leistung, aber solide. Der coolste Anblick ist indes jener von Shakti Kapoor. Mit offenem Hemd und grässlicher Perücke (oder ist dieser Wischmopp etwa echt?) bringt er sich durch den Film und regt höchstens unfreiwillig zum Lachen an. In der Szene etwa, in der er die Heldin aufmuntert, für alle Frauen dieser Welt zu kämpfen und diesen Wüstling zu vernichten. Man erinnere sich: Das ist der Shakti, der 2005 für einen Medienaufruhr sorgte, als eine Journalistin sich als Schauspieler-Aspirantin ausgab und er sie für ein Rollenzugeständnis um Sex bat. Dass also ausgerechnet diese Skandalnudel für Frauenrechte poltert, ist bizarr.

Neben diesem unterdurchschnittlichen Ensemble langweilen auch die Songs und die Inszenierung. Von Spannung keine Spur, einzig auf einem sleazigen Vergeltungs-Niveau wird so etwas wie eine Erwartungshaltung generiert. Wie würde sie den Kerl in die Mangel nehmen? Den Ausgang kennt man dummerweise schon, denn Bokadia entschloss sich dazu, Kumar in der allerersten Szene als humpelnden Bettler zu zeigen. Was für ein bescheuerter Prolog, der dem Film nichts bringt. Ebenso wenig die zweite Prolog-Szene, in der sich Priya vor einer Gruppe Schläger bis auf Top und Höschen auszieht, und erklärt, in der heutigen Zeit müsse man "mutig" sein. Ich dachte danach, es komme nun eine Art Superheldin-in-Unterhosen-Szenario, aber es folgten nur der Vorspann und ein ganz anderer, leider völlig konventioneller Film. Wer bei dem Plot noch aus dem Sessel fällt, schaut definitiv zu wenig Filme.

Und wer sich von dieser Erotik angemacht fühlt, wohl ebenso. Biedere Wachs-Spiele à la "Body of Evidence", zahmes Zehen-Nuckeln und ein paar längst Bollywood-konforme Küsse bringen mein Blut jedenfalls kaum mehr in Wallung. Vielleicht liegts ja auch nur an Miss Madhya Pradesh. Ich würde ja gerne mal das Lineup zu jener Miss-Wahl sehen. Wie kann das nur aussehen, wenn eine so pausbäckige Halbschönheit gewinnen kann, deren Mundwinkel konstant nach unten zeigen? Nun gut, genug gelästert. Die Dame sollte die Schauspielerei aufgeben. Und K.C. Bokadia lieber seine Rente geniessen, als nochmals einen solchen Mist zu drehen.

 

SONGS
1) Mujhe O Sanam - 08/15-Track in Bild und Ton, komponiert von Vinay R. Kapadia. Sänger: Udit Narayan und Shreya Ghoshal.
2) Mainu Zappi De -  Nettes Punjabi-Stück.
3) Jadoo Hai Jalwe - Lahmes Gesäusel, gesungen von
Sunidhi Chauhan.
4) Soti Hoon Palang Pe - Erotiksong von mässiger Qualität, gesungen von
Kalpana.

 

MEINE DVD
WEG (USA), Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen, französischen, holländischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Schlankes Digipack, kein anamorphes Bild, Bild etwas matt)

 

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nehaflix (US)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com
IndiaTarget

 

SCREENSHOTS

 


 

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