> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
>
korea
> 2006
> A BLOODY ARIA

 


Thrillerdrama
Südkorea 2006
Alternative Titel Guta-yubalja-deul;
구타유발자들

Regie Shin-yeon Won
Drehbuch Shin-yeon Won
Darsteller
Byeong-joon Lee, Moon-sik Lee, Suk-kyu Han, Ye-ryeon Cha,
Dal-su Oh, Shi-hoo Kim, Kyeong-ho Jeong, Hyeong-tak Shim, Byeong-jun Lee

Zuschauer 87'825 
Länge
114
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

  

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 21.8.06
©  Bilder Prime Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ein Musikprofessor (Byeong-jun Lee) aus Seoul fährt mit seiner hübschen Studentin In-jeong (Ye-ryeon Cha) aufs Land. In einem abgelegenen Tal versucht er, die einem kleinen
Techtelmechtel anfänglich nicht abgeneigte Studentin zu vergewaltigen. Sie flieht in die Berge, wo sie Zeugin davon wird, wie die Jungs Hong-bae (Kyeong-ho Jeong) und Won-ryong (Hyeong-tak Shim) den etwa gleichaltrigen Hyun-jae (Shi-hoo Kim) in einem Sack lebendig begraben. Als er ohnmächtig wird, fahren sie mit dem dem "verpackten" Hyun-jae weiter und landen beim Professor, an dessen unfreiwilligem
Parkplatz sich auch der abstossende Metzger Oh-geun (Dal-su Oh) eingefunden hat. Schon bald gesellt sich das Landei Bong-yeon (Mun-shik Lee) zu der Gruppe: Er hat In-jeong aufgegabelt und ihr versprochen, sie zur Busstation zu bringen.

 

REVIEW
Die zweite Regiearbeit von Shin-yeon Won (The Wig
) ist schwer einzuordnen, schwer zu bewerten und ganz besonders schwer zu verdauen. Doch der einzigartige Mix aus pechschwarzem Humor, verstörender Gewalt und einer emotionalen Achterbahn lässt einen dieses Werk nicht so schnell wieder abschütteln. Ein Vergleich mit dem Klassiker "Deliverance" liegt nahe, doch "A Bloody Aria" hat andere Facetten und ist sozusagen das klaustrophobische Gegenstück. Denn obwohl immer mal wieder ein Zeichen der Zivilisation vorbei fährt (Zug, Auto), so sitzen wir beinahe den ganzen Film hindurch mit unseren Charakteren in einem einsamen Tal fest. Und was da abgeht, muss man erlebt haben.

Won beginnt den Film auf seltsam nichtige Art. Der Professor spielt dem Cop einen Streich, die junge In-jeong macht ihren Professor an, während er sowieso nur auf das Eine aus ist. Einzig die etwas zu verwackelte Kamera sowie ein paar unheimliche Einstellungen erzeugen eine unterschwellige Erwartungshaltung. Beim Kuss, den In-jeong plötzlich abweist, kippt die Lage. Fortan ist kaum mehr vorherzusehen, was passiert, wenn immer mehr Personen auftauchen und jede davon das Machtgefüge in dem Tal über den Haufen wirft. Wer wen dominiert oder unterdrückt wechselt alle paar Minuten - bis zum schonungslosen Finale. Gleichzeitig wechseln auch die Sympathien. Kaum eine Figur hier ist wirklich sympathisch, am ehesten In-jeong, obwohl sie einen verheirateten Mann verführt, und dies durchaus aktiv. Doch inmitten der immer heftiger werdenden Gewalt suchen wir nach Leuten, mit denen wir Mitleid haben können, wenn schon nicht echte Sympathie, und Won liefert sie uns durch immer neuere Wendungen in der Handlung.

Das hört sich nach einem elaborierten Skript an, doch "A Bloody Arias" Vorzug ist gerade seine Einfachheit: Er ist bis auf kurze Rückblenden linear erzählt und bringt seine Überraschungen in simpler Form. Auch die Charaktere sind alles andere als komplex gezeichnet, wir erfahren relativ wenig über ihre Hinter- und Beweggründe, ihre Handlungen sind auch nicht immer verständlich (Bong-yeons langes Bad zum Beispiel). Aber dadurch, dass wir immer schockierende Einsichten in die Vergangenheit dieser Charaktere bekommen, kriegen wir auch ein Bild davon, welche Dynamik dahinter steckt und wer wo wann warum Rache übt. Denn um Rache geht es letztendlich, eine perfide, etwas orientierungslose Form davon, doch seelische Wunden und ihre Aufarbeitung sind zentral für den Fortlauf des Films.

Manches lässt er dabei in der Schwebe, anderes deutet er an und so manches wird im Verlauf des Films klar. Dieses Gefühl des konstanten Wechsels war es, was mich am meisten fasziniert hatte. Die hektische Kameraarbeit ist zweifellos exzellent, die Akteure - bestehend aus so unterschiedlichen Mimen wie Mun-shik Lee (Mapado) und Suk-kyu Han (President's Last Bang) - sind ebenso ein Genuss, doch die Stimmung der Ungewissheit toppt alles. So wechselt das Machtgefüge andauernd, es wechselt der Tonfall von schwarzhumorig zu brutal, es wechselt Bong-yeons unschuldiges Lachen in Joe-Pesci-Manier zum Angst einflössenden Giftblick. Mitten drin stets In-jeong, halb entblösst und verängstigt, da sie kein Unterhöschen mehr trägt. Werden die Männer dies merken? Was werden sie tun? Dies bringt nur eine von vielen Spannungsebenen ins Spiel - und in einem Film, in dem alles passieren könnte, steigert dies die Gefahr ins Unermessliche.

"A Bloody Aria" ist heftige Kost und mir graut ein wenig vor dem Gedanken, dass er seine Anhänger auch in den Kreisen findet, die bei einigen der Gewaltausbrüche applaudieren. Ich bin jedes Mal etwas zusammengezuckt, manchmal mehr vor der Erwartung, was denn kommen könnte, als vor dem, was tatsächlich eintrat. Psychologische und körperliche Gewalt werden hier im Duett und ohne Coolness ausgeübt, teilweise derart lange und scheinbar unmotiviert, dass wir auch mit einer Person, die zuvor noch ein Peiniger war, Mitleid bekommen können. Und trotzdem versucht ein Strom absurden Humors ununterbrochen, uns von der Heftigkeit des Gesehenen abzulenken. Dieses Wechselspiel aus Brutalität, Humor und Dramatik setzt einem zu, weshalb das Anschauen von "A Bloody Aria" alles andere als ein Vergnügen ist. Doch es lohnt sich. Und für Shin-yeon Won markiert dieser energiegeladene Film nach dem visuell ebenfalls prächtigen, aber ansonsten enttäuschenden The Wig einen zünftigen Schritt nach vorne.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1mit englischen und koreanischen Untertiteln [DTS-Vermerk auf Cover ein Fehler!]

 

BESTELLEN 
YesAsia (HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0