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2004
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Erotikdrama
Japan 2004
Alternative Titel
Noko furin: torareta onna; Bita sulto;
The Woman Swept Away By
Heavy Infidelity
Regie Mitsuru
Meike
Drehbuch Naoko Nishida
Darsteller Konatsu, Hitoshi Ishikawa, Yumika Hayashi,
Kazuhiro Sano, Minami Aiyama, Takuya Fukushima
Länge 58 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 12.10.07
© Bilder Sacrament,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die junge Shoko (Konatsu) wird bald Tamura (Takuya Fukushima) heiraten. Doch sie
hat ihre Zweifel und beichtet ihre Ungewissheit ihrer Freundin Mika (Minami
Aiyami). Die macht sich gleich selbst an Tamura ran. Als Shoko die Ehepläne
beerdigt, beginnt sie, den Restaurantbesitzer Kudo
(Hitoshi Ishikawa) zu verführen. Der ist in seiner Ehe mit Keiko (Aumika
Hayashi) frustriert und ist mehr als willig, eine Affäre zu beginnen.
REVIEW
Pink Cinema ist nicht mehr, was es einmal war. In den
70ern war es das rotzfreche Untergrundkino Japans. Sex und Gewalt, überraschend
populär und heute kult. Nun, gut 30 Jahre später, gibt es Pink-Kino faktisch
immer noch, doch es ist diversifiziert. Sexkomödien, Fetischtrash oder sogar
anspruchsvolle Sexdramen werden in die normalerweise bescheidenen Lauflängen von
gut einer Stunde gepackt. Das hat immer noch Untergrund-Touch, doch es wirkt
nicht mehr abgrenzend vom restlichen Kino. Vielmehr ist es zum Experimentierfeld
von Filmemachern
geworden.
Verwerflich ist das keineswegs, bloss wäre es vielleicht angebracht, das nicht
mehr Pink Cinema zu nennen.
Ein Vertreter des neuen Pink-Kinos ist Regisseur Mitsuru Meike, der dank dem schrägen The Glamurous Life of Sachiko Hanai auch im Westen Anklang fand. Der ein Jahr später entstandene "Bitter Sweet" ist weniger schrill und weniger sexy als jener Kultfilm, dafür in sich geschlossener und tatsächlich auch anspruchsvoller. Es ist etwas anstrengend, Buch zu führen, wer gerade mit wem Sex hat - und warum. Doch hat man das Schema mal im Kopf, birgt der Film durchaus reizvolle Ansätze und vor allem Einblicke ins japanische Eheleben.
Die Sexszenen nehmen dabei nicht nur eine stimulierende Funktion ein, sondern dienen als Teil der Story. Wenn Kudo etwa mit seiner Ehefrau Sex hat, dann tut er das als pflichtbewusster Ehemann, aber mit minimaler Leidenschaft. Und nach dem Abspritzen packt er schnurstracks ein Kleenex und putzt eiskalt den Erguss weg, sozusagen um sich selber so schnell wie möglich von dem Akt zu befreien. Die Szene ist vielsagend und wenn danach ein Ehestreit ausbricht, weiss man, wieso: Die Luft ist raus - trotz Sex.
Auch bei solch nüchternen Herangehensweise an die Erotikszenen steckt natürlich Prickelndes darin, schliesslich muss der Pink-Cinema-Anspruch eingelöst sein. Die Akteure um Hiroshi Ishikawa, der selbst Regisseur ist, geben sich unbekümmert, realistisch und vor allem sehr natürlich. Zwar schreibt die japanische Zensur immer noch das Ausblenden des Genitalbereichs vor, doch auch die suggestiven Shots reichen, um anzumachen. Ziel erreicht. Und wenn dazu noch etwas Tiefgang sowie eine ansprechende, durchaus stilvolle Inszenierung aufgetischt wird, fühlt man sich nicht allzu schuldig, sich dem Schundkino Japans hingegeben zu haben. Ist "Bitter Sweet" ein guter Film? Kaum. Er ist etwas zu wirr, zu hastig, leicht verkünstelt und am Ende dünn. Ist er ein guter Pinky-Film? Schon eher, er zeigt zumindest, dass man selbst mit der Vorgabe, einen erotischen Film zu drehen, kreativ sein kann. Für eine gute Stunde liefert das Erotikdrama daher passable Unterhaltung.
MEINE
DVD
USA, Code 0, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit nicht ausblendbaren englischen Untertiteln.
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(USA)
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