>
molodezhnaja Hauptseite
>
asian movies
>
korea
>
2010
> BESTSELLER
Thriller
Südkorea 2010
Alternative Titel
Beseuteuselleo; 베스트셀러
Regie und Drehbuch Lee Jeong-ho
Darsteller Eom Jeong-hwa, Ryoo Seung-yong, Park
Sa-rang, Lee Do-gyung, Jo Do-gyung
Zuschauer
1'095'000
Länge 118 Min. / 123 Min. (Director's Cut)
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 14.9.10
© Bilder cinergy,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Baek Hee-soo (Eom Jeong-hwa) arbeitet seit zwanzig
Jahren erfolgreich als Schriftstellerin. Doch als sie mit einem Plagiatsvorwurf
konfrontiert wird, sinkt ihr Stern im Nu. Sie ist gezwungen, sich aus der
Öffentlichkeit zurückzuziehen und taucht mit ihrer kleinen Tochter Yeon-hee (Park
Sa-rang) in einem abgelegenen Häuschen im
Wald unter. Dort wird sie von unheimlichen Visionen geplagt und immer öfter
gerät sie mit Yeon-hee in Streit. Doch diese Stress-Situation motiviert sie zum
Schreiben. Als Grundlage nutzt sie die Geschichten, die eine mysteriöse alte
Frau ihrer Tochter erzählt hat. Das Buch wird zum Bestseller, doch abermals soll
der Stoff geklaut sein! Und er basiert auf Tatsachen!
REVIEW
"Bestseller" ist einer dieser
Überraschungsthriller, die mit einer Wendung alles auf den Kopf stellen. Im
vorliegenden Fall nicht nur einmal. Der erste Knick im Plot kommt nach knapp 50
Minuten, wenn wir herausfinden, dass mit Hee-soo mehr nicht stimmt, als wir
zuvor angenommen haben. Doch damit ist noch lange nicht Schluss, denn
Regiedebütant Lee Jeong-ho gleist nun erst den eigentlichen Plot auf! Das ganze
Schriftstellerin-zieht-mit-Tochter-in-Haus-Zeug ist bestenfalls der Prolog zum
eigentlichen Thriller, der sich um das Rätsel jener Geschichte dreht, die
Hee-soo veröffentlichte. Die Story also, die die alte Frau der Tochter erzählt
hat.
Das klingt etwas kryptischer, als es tatsächlich ist, denn Lee behält die Geschichte recht gut im Blickfeld. Chronologisch und nachvollziehbar schreitet er voran, nur durch die erwähnten Wendungen wird man überhaupt erst aus der Bahn geworfen. Narrativ ist das keine Meisterleistung, doch das Wissen, dass hier vieles nicht so ist, wie man es erst vermutet, stimuliert von Anfang an zum Miträtseln - selbst wenn man noch keinen Deut davon hat, in welche Richtung sich das Ganze überhaupt entwickelt. Das ist gleichzeitig spannungssteigernd wie etwas frustrierend.
Keinen Anlass für Frust bietet derweil die routinierte Inszenierung, die Neuling Lee an den Tag legt. Einmal mehr offeriert uns ein koreanischer Kinodebütant einen Erstling, der aussieht wie das Werk eines Profis. So etwas wie ein "ungehobeltes Debüt" gibt es im koreanischen Mainstream gar nicht: Wenn immer ein frischer Regisseur antritt, bekommt er versierte Techniker zur Seite gestellt, so dass das Endresultat aussieht wie die Schöpfung eines Altmeisters - jedenfalls auf der Präsentationsebene. Diese Aussage soll nicht etwa die Arbeit Lees abschwächen: Was er leistet, ist bemerkenswert.
Auch die Schauspieler steuern gute Arbeiten bei, auch wenn der Fokus komplett auf einer Person liegt: der vielbeschäftigten Eom Jeong-hwa (My Piano, Princess Aurora). Sie gibt eindringlich die verstörte Schriftstellerin, die immer mehr auszuticken scheint. Dabei tangiert sie immer mal wieder das Chargieren, doch das passt gut zu ihrem instabilen Seelenzustand. Überhaupt kippt der an sich routiniert-solide Film bisweilen in hektische Szenen, so dass er an Nervosität gewinnt - auch dies ein passender inszenatorischer Spiegel der angeknacksten Protagonistin. Im letzten Drittel, wenn Action und Anspannung ansteigen, wirds dann doch etwas gar schnell.
Doch bei aller Sympathie: Spätestens gegen Ende ist alles nur noch absurd. Schon vorher deutet sich die eine oder andere abstruse Idee an, doch gegen Ende fällt alles auseinander, weil wir gezwungen werden, das vorher Gesehene noch einmal zu analysieren. Das kann mal gut funktionieren, wie wir spätestens seit "The Sixth Sense" wissen, doch oft geht die Taktik auch in die Hose. Statt einem organisch entwickelten Skript wohnte man einem Zaubertrick bei, dem Kniff des Autors. Das kann ziemlich ernüchternd sein. "Bestseller" hat keinen so krassen Bruch, aber ist schon vorher kein sonderlich fulminanter Thriller. Vor allem nach der ersten Überraschung verliert er viel von seinem Reiz. Er ist routiniert. Und kurzweilig. Doch für mehr reichts nicht.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Hancinema
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 8