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2012
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Erotikdrama
Südkorea 2012
Alternative Titel
Baedeu; 베드
Regie Park Cheol-su
Darsteller
Jang Hyukjin, Kim Na-mi, Lee Min-a
Zuschauer
280
Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 27.5.2013
© Bilder Art Service,
Screenshots molodezhnaja
STORY
B (Jang
Hyukjin) hat eine Affäre mit der verheirateten E (Lee Min-a). Doch obwohl er von
einer dauerhaften Beziehung träumt, trennt sie sich von ihm - per Nachricht auf
einem Post-it. Nach diesem Schock heiratet B die allein erziehende Karrierefrau
D (Kim Na-mi). Doch er wird von Erinnerungen an E geplagt.
REVIEW
Sex als Verkaufsargument: Nach einer fleissigen Karriere
in den 80ern und 90ern, die in der Groteske 301,
302 einen Höhepunkt fand, war vom 2013 verstorbenen Regisseur
Park Cheol-su in diesem Jahrtausend nur der heisse, aber überbewertete
Green Chair von Relevanz, der an etlichen Festivals
lief. Mit "B.E.D." liess er sich zu einem neuen Werk bewegen - bleibt darin dem
Thema treu, dem er sich nun schon seit einigen Filmen widmet. Eben Sex. Als
Grundlage ist noch irgendwo eine Story zu finden, die auf der gleichnamigen
Kurzgeschichte von Kwon Ji-ye basiert, doch dies ist lediglich ein Gerüst. Um es
gewichtiger zu machen, bekommen die Figuren kryptische Namen und ihnen
zugeordnetre Charakterprofile.
B zum Beispiel steht für Bett und Werther. E für das erotische Verlangen der Aphrodite. Und D für das gemütliche Schlummern. Was für ein Haufen Scheisse. Mit dem dünnen Plot an sich hat dieses pseudophilosohische Gedöns ebenso wenig zu tun wie unsere Hauptfigur mit der Goethe-Gestalt Werther. Man kann die Abkürzung auch lesen als Boring Empty Dumb. Denn "B.E.D." ist in etwa das: Eine nichtige Geschichte langweilig dargeboten und voll mit möchtegern-realistischen, aber irgendwie auch dummen Figuren. Die leise Ironie von Green Chair ist weg. Alles von Interesse ist weg. Das einzige, was übrig geblieben ist, sind die vielen Sexszenen.
Und die hat Park allemal im Griff: Er filmt ohne Filter und zu heftige Bildblockaden, geht nahe dran und voll auf die Körper - Po, Brüste, Pimmel, alles zu sehen. Die Natürlichkeit und Unverkrampftheit dieser Sexszenen ist bemerkenswert, auch wenn es Park schafft, sie nicht ungeheuer erotisch zu filmen. Ihnen hängt eine gewisse Banalität an, die durch die Repetition noch verstärkt wird. Dies dürfte durchaus gewollt sein, denn Nüchternheit und Wiederholungen verwandeln die wunderschöne Vereinigung in eine Reduktion auf das Fleisch. Zwei schöne Körper, die sich aneinander reiben und ineinander gehen. Die Kamera zeigt das nicht pornografisch, aber extrem echt. Dist stark, aber nie visuell reizvoll, selten wirklich erotisch.
Dadurch entfleucht auch der letzte potentielle Lustbringer aus dem Film. Ohne Witz, ohne Spannung, ohne Dramatik und eben auch ohne triebbedingte Ekstase wirkt "B.E.D." äusserst kalt und distanziert. Ein paar langweilige Theaterschauspieler geben vor, wirklich etwas füreinander zu empfinden, und lassen dazwischen belanglose Dialoge vom Stapel, oder hin und wieder mal eine beziehungsinterne Vergewaltigung. Ebenso nichtssagend wie öde. Dies gilt für jeden Aspekt des Films, von den gewollt austauschbaren Texteinblendungen wie "Das Leben beginnt und endet im Bett" bis hin zu den oben zitierten Charakterbeschreibungen, die so etwas wie Tiefgang suggerieren sollen. Der echte Werther hat mehr Substanz auf einer Seite, als dieser Film in seiner ganzen (immerhin bescheidenen) Laufzeit.
Was bleibt, ist das Ergötzen an den Sexszenen, bei denen man immer mal wieder mit weit aufgerissenen Augen denkt "sind sich die Schauspieler hier wirklich so verdammt nah gegangen?". Die Kamera ein paar Zentimeter verschoben und es wäre Pornografie. Aber so ist alles immer perfekt so arrangiert, dass wir am meisten Sex für die tiefste Altersfreigabe bekommen. Gut gemacht. Nur eben ist das schon alles. Mag sein, dass die Akteure mutig und gut sind, aber es nützt angesichts dieser trostlosen Figuren nicht viel. Park Cheol-su dürfte damit jedenfalls am Ende seines Lebens keine neuen Fans gewinnen, und schlimmer noch: Sich ein Image irgendwo zwischen Kunstfilm-Heini und Altherren-Lüstling angeeignet haben. Nicht gerade da, wo man als Regisseur hin möchte, denk ich. Ihm schien es da indes zu gefallen - sein darauf folgendes und letztes Werk heisst "Eating, Talking, Faucking".
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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