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Tragikomödie. Indien. Hindi
Alternative Titel
बावर्ची, باورچی, The Chef;
Der Koch
Regie
Hrishikesh Mukherjee
Drehbuch Hrishikesh
Mukherjee nach einer Story von Tapan Sinha
Produktion Hrishikesh
Mukherjee, N.C. Sippy
Songs Madan Mohan
Kamera Jaywant Pathare
Choreografie Gopi Krishna
Darsteller Rajesh Khanna, Jaya
Bhaduri, A.K. Hangal, Durga Khote, Usha Kira,
Harindranath Chattopadhyay, G. Asrani, Kali Bannerjee, Paintal,
Amitabh Bachchan
Länge 125 Min.
Kinostart 1972
Box office classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 23.11.08
© Bilder Shemaroo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Im Wohnhaus Shanti Nivas geht es alles andere
als friedlich zu. Immer wieder kommt es zwischen den Familienmitgliedern des
alten Witwers Shivnath Sharma (Harindranath Chattopadhyay) zu
Auseinandersetzungen - nicht zuletzt darum, weil niemand den Haushalt schmeissen
will. Im Hause wohnen der älteste Sohn, der Beamte Ramnath (A.K. Hangal), mit
seiner Frau Seeta (Durga Khote). Die beiden haben eine faule Tochter namens
Meeta, die von einem unfähigen Guru (Paintal) im Tanzen unterrichtet wird.
Ramnaths jüngster Bruder Vishwanath (G. Asrani) versucht sich als
Musikkomponist, kopiert aber am liebsten Melodien aus dem Westen. Der dritte
Bruder ist Kashinath (Kali Bannerjee), der mit Shobha (Ushra Kiran) verheiratet
ist. Die beiden haben einen kleinen Sohn. Letztes Mitglied der Familie ist
Krishna (Jaya Bhaduri). Sie ist die Tochter von Shivnaths zweitältesten Sohn
Harinath, der mit seiner Frau tödlich verunglückt ist. An Krishna bleibt die
meiste Arbeit hängen. Alle anderen drücken sich. Als der Koch eines Tages genug
hat, steht der Haushalt vor dem Kollaps. Da meldet sich der mysteriöse Raghu
(Rajesh Khanna), der kocht wie ein Gott und der Familie in allen Lebenslagen
Glück bringt.
REVIEW
Gelobt sei Hrishikesh Mukherjee. Der aus der
westbengalischen Metropole Calcutta stammende Regisseur drehte in Bollywood
einige der besten Filme der frühen 70er. Seine Werke sind nie aufdringlich, aber
doch massentauglich. Sie sind ebenso intelligent wie gefühlvoll. Oder witzig.
Während andere Filme jener Ära sicherlich
zu Recht
als Masala betitelt werden,
weil sie alle möglichen Genres und Stilrichtungen zu einem genussvollen
Gewürzbrei vermischen, so hätte das Schaffen Mukherjees diesen Titel auch verdient.
Bei ihm harmonieren die Genres (meist Drama, Sozialkritik, Komödie, Musik)
jedoch so gut, dass man die einzelnen Komponenten als solche gar nicht immer
wahr nimmt. Ich bin so frei und nenne seine Art des Filmemachens "Masala Chai".
Eine wohlschmeckende Fusion verschiedener Genres, die der Seele gut tut.
"Bawarchi" ist ein weiteres Beispiel für das Können des Ausnahmefilmers. Die Handlung basiert auf dem bengalischen Schwarzweiss-Film "Galpo Holeo Satyi" (1966) von Tapan Sinha, aus dem Mukherjee eine liebenswerte Tragikomödie zimmert, in der es richtig menschelt. Ein Jahr nach dem Hit Anand holte Hrishida erneut den beliebten Rajesh Khanna für die Hauptrolle vor die Kamera. Der Superstar spielt die Rolle, die ihm dank seiner charmanten Aura am besten liegt: jene des hingebungsvollen Gutmenschen. Doch all seine netten Taten in dem Film haben einen dunklen Beigeschmack, weil man von Anfang an darauf aufmerksam gemacht wird, dass Raghu ein Betrüger und Dieb sein könnte. Ist er es?
Anand-Co-Star Amitabh Bachchan ist derweil nur als Erzähler zu hören. Seine Aufgabe besteht nicht nur darin, die Einleitung zu sprechen, nein er liest auch die Credits ab. Das ist eine ziemlich einmalige Sache und eröffnet den Film mit einem schön theatralischen Touch. Bachchans spätere Ehefrau Jaya Bhaduri, die in Mukherjees Guddi ihr Hindi-Debüt gab, spielt neben Khanna die Hauptrolle. Wie immer in den frühen 70ern ist Jaya ein richtiger Goldschatz. Man versinkt in ihren Rehaugen, lacht mit ihr und trauert mit ihr. 1972 war ein fantastisches Jahr für sie, da sie eine Vielzahl hochkarätiger Rollen ablieferte, unter anderem ihre vielleicht beste in Koshish.
Auch die Nebenrollen sind illuster besetzt, mit der Masala-Mama Durga Khote, dem Charakterdarsteller A.K. Hangal, dem späteren Komiker Asrani, dem Bengalen Harindranath Chattopadhyay (Seemabaddha) und dem Komiker Paintal. Der gewann als etwas entrückter Guruji den Filmfare-Award für die beste komödiantische Rolle. Der Preis ist verdient, denn anders als in fast allen Filmen der 60er und 70er, in denen die unwichtigen Komiker nur den Film in die Länge ziehen und mit üblem Humor nerven, sorgen die Gags hier wirklich für ein paar Lacher. Grund dafür ist auch, dass der Humor nicht ausschliesslich von einem solchen Comedy-Sidekick kommen darf, sondern jede Figur ihre Pointen bekommt. Auch da zeigt sich Mukherjees Gespür für das Abwägen und Zusammenfügen seines Film-Chais.
Gefilmt ist das Ganze solide, montiert gewohnt gut - schliesslich war Mukherjee früher selbst Cutter. Und die Musik von Altmeister Madan Mohan fügt sich blendend in die Geschehnisse ein. Es gibt nur drei Songs, unter ihnen den semi-klassischen "Bhor Aayee", doch alle Stücke sind gelungen. Wenn ein Film auf so hohem technischem und schauspielerischem Niveau spielt, dazu noch eine rührende Geschichte und sympathischen Witz liefert, dann muss man ihn einfach gern haben. "Bawarchi" ist nicht so berühmt wie Anand und nicht so melodramatisch, doch er haut in dieselbe Kerbe und tut dies überzeugend. Im Westen würde man so ein Werk als typischen Weihnachtsfilm in der kalten Winterzeit senden. Dazu einen Chai trinken (oder die Schweizer Ovomalitine, die im Film vorkommt). Und die Welt sieht gleich schöner aus.
MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Farblich gut und erstaunlich
wenig Negativ-Beschädigungen. Jedoch starke Tendenz zur Verpixelung und
Interlacing-Problemen)
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