Basant (Indien, 1960)

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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel Frühling

Regie Bibhuti Mitra
Drehbuch Surhid Kar, Manash Sarcar nach einer Story von Tapash Guha
Produktion Bibhuti Mitra
Songs O.P. Nayyar
Kamera N.V. Srinivas
Choreografie Sachin Shanker, Badri Prasad, Surya Kumar
Darsteller Nutan, Shammi Kapoor, Johnny Walker, Pran, Minoo Mumtaz, Kammo
Länge 164 Min.

Kinostart 1960
Trade classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				..	.

STORY
Meenakshi Rai (Nutan) liebt Rajesh (Pran). Ihrem Vater Raibahadur passt dies gar nicht, weshalb Meenakshi während einer Zugfahrt die Flucht ergreift, um nach Bombay zu Rajesh zu gelangen. Da die Polizei sie bald verfolgt und der Dieb Billo (Johnny Walker) sie vom Weg abbringt, landet sie in den Armen des Lebenskünstlers Ashim Som (Shammi Kapoor), der sich in sie verliebt.

REVIEW
Ich schrecke etwas davor zurück, Lieblingsschauspieler zu nennen, da Geschmäcker alle Jahre mal wechseln und solch absolute Aussagen daher etwas prekär sind. Doch Shammi Kapoor und Nutan gehören ganz sicher zu meinen liebsten Schauspielern des klassischen Bollywood. Gerade mal drei Filme drehten die beiden Publikumslieblinge zusammen, die 1953er-Version von "Laila Majnu", sowie die beiden Liebesfilme "Basant" und Laat Saab. Umso schockierender, dass die beiden Liebesfilme zu den schwächsten Arbeiten sowohl von Shammi als auch von Nutan gehören.

Im Falle von "Basant" sind die beiden Schauspieler völlig unschuldig daran: Shammi gibt sich kess, Nutan verspielt - und beide höchst sympathisch. Doch Regisseur Bibhuti Mitra hat keinen Schimmer davon, wie er die Chemie der beiden umsetzen soll, geschweige denn davon, eine Geschichte zu erzählen: Szenen sind abgehackt, die Montage stottert, nie entwickelt sich ein Erzählfluss. Dadurch wird die erste Stunde zu einem Episodenfilm, in dem Dinge passieren, die zueinander in keiner richtigen Relation stehen. Da verkleiden sie sich, da tanzen sie, da übernachten sie irgendwo - was fehlt ist ein Gefühl von Raum und Zeit, von Kontinuität. Verschlimmert wird dies durch das ständige Auftauchen des Komikers Johnny Walker, der - Logikloch-Alarm - immer zu wissen scheint, wo die beiden Hauptfiguren sich befinden, und dies, obwohl sie anonym auf Reise durch halb Indien sind. So klein ist doch dieses Land gar nicht.

Mitras erzählerisches Versagen ist aber nicht das einzige Manko bei "Basant". Seltsamerweise gehört auch die Musik dazu. Der sonst so verlässliche O.P. Nayyar komponierte durchschnittliche Songs und davon dann auch noch jede Menge. 11 Stück zieren den zweieinhalbstündigen Film, was vor allem gegen Schluss nur noch das Tempo drosselt. Was interessieren mich drei Johnny-Walker-Songs in kürzesten Abständen, wenn ich endlich das Dilemma der Helden aufgelöst sehen möchte? Die Songs werden somit nicht zu eskapistischer Aufwertung des 08/15-Plots, sondern zu dessen Bremsklötzen.

Und 08/15 ist der Plot allemal. Jeder Shammi-Film der 60er scheint gleich aufgebaut: 1) Ein böses Elternteil. 2) Ein Mädchen, das es zu erobern gilt, das aber zuerst bockt. 3) Eine Reise 4) Verkleidungen 5) Der Auftritt eines Schurken im letzten Akt, vorzugsweise Pran. 6) Ein Actionfinale, idealerweise auf einem Gefährt oder auf einem Fluss. Der Clou für das Gelingen eines Shammi-.Films ist es jedoch, diese immer wiederkehrenden Komponenten frisch und flott zu präsentieren, Shammi freien Lauf zu lassen und Songs statt als Bremser als kultig-coole Einschübe einzusetzen. "Basant" tut das nicht und fällt auf die Nase.

Wie gesagt: An den Schauspielern liegt es nicht. Nutan und Shammi sind solide (wenngleich nicht überragend), der junge Pran leistet ebenso gute Arbeit und Meenakshis Papa, der als Running Gag immer wieder betonen darf, dass er nicht Rai heisse, sondern Raibahadur, überzeugt auch. Nur können selbst diese Schauspieler nicht über die abgehackte und uninspirierte Inszenierung hinwegtäuschen, die durch mittelmässige Songs auch noch alle paar Minuten abgewürgt wird. Schade um Nutan und Shammi, die zu Grösserem fähig sind und bessere gemeinsame Auftritte verdient hätten.

MEINE DVD
Bollywood Films (GB), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen und französischen Untertiteln (Songs nicht untertitelt)
Disk Rating * * (Unscharfes, dunkles Vollbild mit einigen Fehlern. Die 11 Songs sind nicht untertitelt!)

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