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Thrillerdrama
Japan 1960
Alternative Titel Warui yatsu hodo yoku nemuru; 悪い奴ほどよく眠る

Regie Akira Kurosawa
Drehbuch Akira Kurosawa, Shinobu Hashimoto, Eijiro Hisaita, Ryuzo Kikushima, Hideo Oguni
Darsteller
Toshiro Mifune, Masayuki Mori, Kyoko Kagawa, Tatsuya Mihashi,
Takashi Shimura, Ko Nishimura, Takeshi Kato, Kamatari Fujiwara, Chishi Ryu

Länge 151 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
..

©  Text Marco, molodezhnaja 12.5.07
©  Bilder Criterion, Screenshots molodezhnaja


STORY
Koichi Nishi (Toshiro Mifune) heiratet
Keiko (Kyoko Kagawa), die körperlich leicht behinderte Tochter von Iwabuchi (Masatyuki Mori), dem Vizepräsidenten der Public Corp. Nishi holt sich so den Posten von Iwabuchis Sekretär. Doch ihm liegt nichts an einer Karriere: Er ist der Sohn eines Mannes, der einst in der von Korruption verseuchten Public Corp. gearbeitet hat und von den Bossen in den Suizid getrieben wurde. Dafür sollen Iwabuchi sowie seine Handlanger Moriyama (Takashi Shimura) und Shirai (Ko Nishimura) büssen! Als Iwabuchi seinen Schwiegersohn mit der Beseitigung des Mitarbeiters Wada (Kamatari Fujiwara) betraut, sieht Nishi den Auftakt seines Racheplans gekommen.

 

REVIEW
"The Bad Sleep Well" gehört zu den am wenigsten bekannten und geschätzten Arbeiten von Akira Kurosawa in seiner Blütezeit zwischen 1950 und 1965, als er in fünfzehn Jahren dreizehn Filme drehte - danach waren es in dreissig Jahren nur noch sieben, darunter Meisterwerke wie Ran. Doch auch wenn "The Bad Sleep Well" kaum an die Klassiker jener Kurosawa-Periode heran reicht, so ist er für sich doch ein faszinierender Film. Der Meisterregisseur kombiniert für den Plot Wirtschaftskritik, Film noir und Elemente aus Hamlet zu einem dicht gesponnenen, visuell aufregenden Thriller, der kompromisslos gegen die Korruption in den Führungsetagen des Nachkriegsjapan poltert. Reale Namen nennt Kurosawa keine, doch so manchen Boss machte dieser Film wohl ziemlich nervös.

Für Kurosawa, der hier erstmals als Produzent waltete und so auf Wunsch von Toho die Bürde im Falle eines Flops trug, war der Film kein grosser Erfolg - wohl deshalb, weil er ein paar Jahre zu früh kam. Zwar sammelten sich zu jener Zeit bereits Zeitungsberichte über Korruptionsfälle an, doch der grosse Boom folgte erst später. Insofern ist "The Bad Sleep Well" ein visionäres Werk auf inhaltlicher Ebene. Inszenatorisch ist es einmal mehr ein hervorragendes Beispiel für Kurosawas technische Überlegenheit: Die Schwarzweiss-Bilder sind eine Pracht und kombinieren die klassische Kurosawa-Optik mit Elementen des Film noir. Montage, Ton und Musik fügen sich ebenso hervorragend zusammen und die Schauspielführung ist gewohnt meisterhaft. So schafft es Kurosawa, seinen Lieblingsstar Toshiro Mifune hier enorm zurückzubinden, hinter seiner Brille und unauffälligem Benehmen ist er fast nicht wiederzuerkennen - doch dieses Spiel passt wie die Faust aufs Auge.

Wo es indes etwas hapert ist die Spannung. Diese leidet durch die Überlänge des Films, der mit 151 Minuten etwas auf der epischen Seite gelandet ist. Der gekürzte US-Print lief nur 116 Minuten und ist sicher schwächer, da einige Facetten der Figuren weggefallen sein dürften - doch ein paar Cuts hätten auch der Urversion des Films durchaus gut getan. Da das Thema Wirtschaftskriminalität an sich bereits etwas trocken ist, schlägt mangelndes Tempo gleich doppelt zu Buche. Doch da Kurosawa mit erstklassigen Stars und vorbildlicher Inszenierung ohne Unterbruch cineastisches Flair an den Tag legt, rücken diese Mängel rasch in den Hintergrund. Und auch der Einbezug von satirischem Humor schadet nicht, so etwa in der Anfangsphase, als die Presseleute wie einem Herdentrieb folgend agieren und mit ihren Kommentaren die Funktion eines Chors übernehmen.

Den Status eines Geheimtipps hat "The Bad Sleep Well" deshalb wohl nicht unverdient bekommen. Er ist nicht Kurosawas bester und doch verdient er das Label "Tipp", weil es, von diesem Meister eigentlich kaum anders zu erwarten, grosses Kino ist. Dass die Korruption und Skrupellosigkeit in den Chefetagen fast 50 Jahre nach Entstehen des Films nicht unbedingt abgenommen hat, spricht zudem für die Zeitlosigkeit der Thematik und Kurosawas visionären Weitblick.

 

MEINE DVD (Criterion)
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.

 

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amazon (USA)

 

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imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

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