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Dokudrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Ram Gopa Varma
Drehbuch
Ram Gopa Varma, Rommel Rodrigues

Produktion
Parag Sanghvi, Gopal Dalvi
Songs Rooshin Dalal, Amar Mohile, Vishal & Sushil, Mohan Khan
Kamera Harshraj Shroff, M. Ravichandran Thevar

Darsteller Nana Patekar, Saad Orhaan, Sanjeev Jaiswal, Ashish Bhatt, Atul Kulkarni,
Jitendra Joshi, Ganesh Yadav, Farzad Jehani, Asif Basra
Länge 113 Min.

Kinostart 1.3.2013
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.5.2013
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Zehn Männer der radikalislamischen Lashkar-e-Taiba entern auf hoher See einen indischen Trawler. Damit gelangen sie aus Pakistan nach Mumbai. Dort haben sie nur eine Absicht: So viele Menschen wie möglich zu töten. Bewaffnet mit AK-47s und Sprengstoff richten sie unter anderem im Leopold Café, im berühmten Hotel Taj sowie am Hauptbahnhof CTS ein Blutbad an. Der Polizeichef (Nana Patekar) scheint erst machtlos, doch es gelingt, wenigstens einen der Terroristen zu schnappen: Ajmal Kasab (Sanjeev Jaiswal).

 

REVIEW
Ram Gopal Varma ist der richtige Mann für so einen Film - und der kreuzfalsche. Der Regisseur hat die Dreistheit und den Mut, Kontroverse Themen anzupacken und sie ohne Rücksicht auf Zensoren oder Zuschauer auf die Leinwand zu bringen. Das findet sich in Bollywood selten, Massenkonformität ist da ein hohes Gebot. Doch Varma ist in den letzten Jahren auch zum Sensationsgeier geworden. Er kreist über aufrüttelnden Themen und schlachtet sie hemmungslos aus. Seine Filme kommen entsprechend daher wie Exploitation.

Und wenn er das Thema Terror in Angriff nimmt? Das reale Massaker von 2008, das 166 Menschen das Leben kostete? Dann kommt eben Terror-Porno heraus, nicht viel anders als die unter dem Begriff Folter-Porno bekannten Horrorfilme, die keine dramaturgisch ausgeklügelte Story mehr erzählen, sondern eine Gräueltat an die nächste hängen. Hier Dasselbe: Die Islamisten kommen nach Mumbai und fortan wird nur noch getötet. Als wolle Varma den blutigen Tod jedes einzelnen Opfers zeigen. Mit Blutfontänen und Zeitlupe und extremer Kaltschnäuzigkeit.

Die Terrormonster grinsen dabei immerzu diabolisch - als ob man sie nicht schon genug hassen würde. Ihre Taten sprechen eigentlich für sich, schliesslich töteten sie, irregeführt von einer pervertierten Version von Glauben, wehrlose Menschen; Frauen und Kinder wurden nicht verschont. Da braucht man die Täter nicht als klischierte Fratzen zu zeigen, nein, wir hassen sie schon nach dem ersten Mord mit Leib und Seele. Es ist denn auch diese Szene auf dem Boot, als die Islamisten ein indisches Boot kapern, welche so etwas wie echte Spannung birgt. Varma filmt das Andocken ähnlich plakativ, wie er einen Bhoot Returns inszeniert, aber in dem Fall höchst effizient.

Später indes verpufft die Energie, die Spannung geht Flöten. Nicht weiter definierte Kerle töten nicht weiter bekannte Opfer. Was als Tribut für die Helden dieses Tages und als Verurteilung der Mörder gedacht ist, verkommt zur simplen Aneinanderreihung. Dazwischen darf Nana Patekar mehr oder weniger direkt die Botschaft in die Kamera sagen, dass Terror böse ist und die Täter den Koran nicht verstanden haben. Die Schlussszenen sind an sich schon recht schön, wenn diese Massenmörder leblos daliegen und die Vision von Himmel und Jungfrauen weit weg scheint, ersetzt durch die Banalität des rohen Fleisches. Die Seele, sofern sie je eine hatten, ist entfleucht, am ehesten wohl per Expresszug in die Hölle.

Doch Varma nutzt selbst das nur plakativ und uninspiriert. Bis hin zur sozusagen als Film gewordenen Rache zelebrierten Exekution. Im Vorspann des Films wird der Angriff vom 11. September etwas gar übertrieben als "beängstigendstes Ereignis der Menschheitsgeschichte" bezeichnet, und als ob man das nicht noch steigern könnte, hängt der Text an: "Aber die Anschläge vom 26.11. übertreffen sie noch an Dreistigkeit". Der Film ist also sozusagen die Vergeltung. Eine, die erschreckt, das ist gar keine Frage, aber eine auch, die nichts beisteuert und erstaunlich wenig zu sagen hat.

Rein technisch ist "The Attacks of 26/11" höchstens Durchschnitt. Patekar agiert nüchtern und gut, aber auch etwas öde. Der Theaterschauspieler und Filmnewcomer Sanjeev Jaiswal, der extra für den Part gecastet wurde, sieht Kasab auf jeden Fall ähnlich, kann sich aber schauspielerisch kaum profilieren. Die Musik laut, die Kamera aufdringlich - typisch Varma eben. Es fällt schwer, seinen Film zu bewerten. Denn der Inhalt wühlt auf, das liegt in der Natur der Sache und der Kompromisslosigkeit, mit der Varma vorgeht. Und doch wirkt alles so kalkuliert auf Schock, so seelenlos in der Interpretation, so plakativ in der Machart. Und deutlich zu lang. Aber wer rein auf Intensität und Zorn aus ist, der wird hier fündig. Solch dahingeklatschtes Kino, das die Seele des Machers offen legt (Varma betonte, er habe den Film "aus Angst" gedreht), hat ja durchaus und trotz allem seinen Reiz.

 

SONGS
Ein paar kurz angespielt, keine Einzelkritik.

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (Indien)
Indien, Code 0
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln.
Disk Rating
* *

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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