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2013
> THE ATTACKS OF 26/11
Dokudrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -
Regie
Ram Gopa Varma
Drehbuch
Ram Gopa Varma, Rommel
Rodrigues
Produktion Parag Sanghvi, Gopal Dalvi
Songs Rooshin Dalal, Amar Mohile, Vishal & Sushil, Mohan Khan
Kamera Harshraj Shroff, M. Ravichandran Thevar
Darsteller
Nana Patekar, Saad Orhaan, Sanjeev Jaiswal, Ashish Bhatt, Atul
Kulkarni,
Jitendra Joshi, Ganesh Yadav, Farzad Jehani, Asif Basra
Länge 113 Min.
Kinostart 1.3.2013
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 1.5.2013
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Zehn Männer der radikalislamischen Lashkar-e-Taiba entern auf hoher See einen
indischen Trawler. Damit gelangen sie aus Pakistan nach Mumbai. Dort haben sie
nur eine Absicht: So viele Menschen wie möglich zu töten. Bewaffnet mit AK-47s
und Sprengstoff richten sie unter anderem im Leopold Café, im berühmten Hotel
Taj sowie am Hauptbahnhof CTS ein Blutbad an. Der Polizeichef (Nana Patekar)
scheint erst machtlos, doch es gelingt, wenigstens einen der Terroristen zu
schnappen: Ajmal Kasab (Sanjeev Jaiswal).
REVIEW
Ram Gopal Varma ist der richtige Mann für so einen Film - und der kreuzfalsche.
Der Regisseur hat die Dreistheit und den Mut, Kontroverse Themen anzupacken und
sie ohne Rücksicht auf Zensoren oder Zuschauer auf die Leinwand zu bringen. Das
findet sich in Bollywood selten, Massenkonformität ist da ein hohes Gebot. Doch
Varma ist in den letzten Jahren auch zum Sensationsgeier geworden. Er kreist
über aufrüttelnden Themen und schlachtet sie hemmungslos aus. Seine Filme kommen
entsprechend daher wie Exploitation.
Und wenn er das Thema Terror in Angriff
nimmt? Das reale Massaker von 2008, das 166 Menschen das Leben kostete? Dann
kommt eben Terror-Porno heraus, nicht viel anders als die unter dem Begriff
Folter-Porno bekannten Horrorfilme, die keine dramaturgisch ausgeklügelte Story
mehr erzählen, sondern eine Gräueltat an die nächste hängen. Hier Dasselbe: Die
Islamisten kommen nach Mumbai und fortan wird nur noch getötet. Als wolle Varma
den blutigen Tod jedes einzelnen Opfers zeigen. Mit Blutfontänen und Zeitlupe
und extremer Kaltschnäuzigkeit.
Die Terrormonster grinsen dabei immerzu
diabolisch - als ob man sie nicht schon genug hassen würde. Ihre Taten sprechen
eigentlich für sich, schliesslich töteten sie, irregeführt von einer
pervertierten Version von Glauben, wehrlose Menschen; Frauen und Kinder wurden
nicht verschont. Da braucht man die Täter nicht als klischierte Fratzen zu
zeigen, nein, wir hassen sie schon nach dem ersten Mord mit Leib und Seele. Es
ist denn auch diese Szene auf dem Boot, als die Islamisten ein indisches Boot
kapern, welche so etwas wie echte Spannung birgt. Varma filmt das Andocken
ähnlich plakativ, wie er einen Bhoot Returns
inszeniert, aber in dem Fall höchst effizient.
Später indes verpufft die
Energie, die Spannung geht Flöten. Nicht weiter definierte Kerle töten nicht
weiter bekannte Opfer. Was als Tribut für die Helden dieses Tages und als
Verurteilung der Mörder gedacht ist, verkommt zur simplen Aneinanderreihung.
Dazwischen darf Nana Patekar mehr oder weniger direkt die Botschaft in die Kamera
sagen, dass Terror böse ist und die Täter den Koran nicht verstanden haben. Die
Schlussszenen sind an sich schon recht schön, wenn diese Massenmörder leblos
daliegen und die Vision von Himmel und Jungfrauen weit weg scheint, ersetzt
durch die Banalität des rohen Fleisches. Die Seele, sofern sie je eine hatten,
ist entfleucht, am ehesten wohl per Expresszug in die Hölle.
Doch Varma nutzt selbst das nur
plakativ und uninspiriert. Bis hin zur sozusagen als Film gewordenen Rache
zelebrierten Exekution. Im Vorspann des Films wird der Angriff vom 11. September
etwas gar übertrieben als "beängstigendstes Ereignis der Menschheitsgeschichte"
bezeichnet, und als ob man das nicht noch steigern könnte, hängt der Text an:
"Aber die Anschläge vom 26.11. übertreffen sie noch an Dreistigkeit". Der Film
ist also sozusagen die Vergeltung. Eine, die erschreckt, das ist gar keine
Frage, aber eine auch, die nichts beisteuert und erstaunlich wenig zu sagen hat.
Rein technisch ist "The Attacks of 26/11" höchstens Durchschnitt. Patekar
agiert nüchtern und gut, aber auch etwas öde. Der Theaterschauspieler und
Filmnewcomer Sanjeev Jaiswal, der extra für den Part gecastet wurde, sieht Kasab
auf jeden Fall ähnlich, kann sich aber schauspielerisch kaum profilieren. Die
Musik laut, die Kamera aufdringlich - typisch Varma eben. Es fällt schwer,
seinen Film zu bewerten. Denn der Inhalt wühlt auf, das liegt in der Natur der
Sache und der Kompromisslosigkeit, mit der Varma vorgeht. Und doch wirkt alles
so kalkuliert auf Schock, so seelenlos in der Interpretation, so plakativ in der
Machart. Und deutlich zu lang. Aber wer rein auf Intensität und Zorn aus ist,
der wird hier fündig. Solch dahingeklatschtes Kino, das die Seele des Machers
offen legt (Varma betonte, er habe den Film "aus Angst" gedreht), hat ja
durchaus und trotz allem seinen Reiz.
SONGS
Ein paar kurz angespielt, keine Einzelkritik.
MEINE DVD
Eros Entertainment (Indien)
Indien, Code 0
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln.
Disk Rating * *
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (½/5)
Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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