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> ATTACK ON TITAN: PART 1
Fantasyfilm
Japan 2015
Alternative Titel Shingeki no kyojin; 進撃の巨人
Regie Shinji Higuchi
Darsteller Haruma Miura, Hiroki Hasegawa, Kiko Mizuhara, Kanata Hongo,
Takahiro Miura, Nanami Sakuraba,
Satoru Matsuo, Shu Watanabe, Ayame Misaki,
Rina Takeda, Satomi Ishihara, Pierre Taki, Jun Kunimura
Länge 94 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 31.1.2017
© Bilder Toho, Screenshots molodezhnaja
STORY
Vor 100 Jahren erschienen Titanen auf der Erde. Sie frassen einen
Grossteil der Menschen auf. Die Überlebenden verschanzten sich hinter drei
gigantischen Mauern und leben seither in relativer Sicherheit. Doch eines Tages
durchbricht ein kolossaler Titan die Mauer und lässt so die Monster hinein. Die
fallen gierig über die Menschen her. Im Getümmel verlieren die Freunde Eren
Yeager (Haruma Miura) und Armin Arlert (Kanata Hongo) ihre Freundin Mikasa
Ackerman (Kiko Mizuhara) aus den Augen und vermuten, sie sei tot - wie ein
Grossteil der anderen Bewohner. Die Überlebenden ziehen sich hinter die letzte
Mauer zurück und rüsten für den Krieg. So schliessen sich auch Eren und Amin dem
Militär an und kommen in einen Expeditionstrupp, der sich in das Gebiet jenseits
der Mauer vorwagt. Sie schliessen sich bald talentierten Kämpfern an, die
geleitet werden von Shikishima (Hiroki Hasegawa ) - und Mikasa, die nicht tot
ist.
REVIEW
Hajime Isayamas Manga "Attack the Titans" schlug 2009
voll ein. Und die Anime-Adaption, die seit 2013 läuft, wird von Fans abgöttisch
geliebt. Eine Realverfilmung hatte es deswegen von Anfang an schwer - selbst in
den Händen von Blockbuster-Garant Shinji Higuchi (The
Floating Castle). Ich für meinen Teil habe sowohl den Manga als auch den
Anime ausgelassen und darf frisch an die Filme heran. Mit dem Wissen im
Hinterkopf, dass sie um einiges schwächer sind, als die Vorlagen...
Ganz
schwach indes nicht. So hat die Grundidee der menschenfressenden Titanen etwas
Urtümliches. Nicht nur der Kampf gegen etwas Mächtigeres, sondern auch ein
Element des Bodyhorrors, wenn Menschen genüsslich zerrissen und zerbissen
werden. Egal was man war, was man ist, was man werden wollte - im Mund der
Titanen ist man nur noch Fleisch. Und das ist hier folgerichtig auch ziemlich
blutig inszeniert.
Dann ist das angedeutete Rätsel um die Titanen auch
reizvoll. Oft in dystopischen japanischen Filmen ist die Gefahr nicht einfach
aus dem Nichts entstanden, sondern ist eine Reaktion auf menschliche Aktionen -
der Klassiker wäre Godzilla und seine Atomtest-Wurzeln. Und da "Attack of Titan"
im Kern auch ein Kaiju-Film mit grossen Monstern ist, liegt es auf der Hand,
dass irgendwann eine Art von Erklärung aufgetischt wird. Welche dies ist und ob
sie sich von den Vorlagen unterscheidet, sei mal offen gelassen.
Doch
ebenso oft wie "Attack of Titan" etwas Reizvolles bietet, so oft vergeigt er
Chancen auf Grösseres. So erfahren wir kaum etwas über diese Welt. In
dystopischen Filmen gehört es immer zum Spannendsten, zu sehen, wie die Menschen
nun leben. Woher kommt die Energie? Wer regiert? Gibt es andere Städte?
Konsequent umschiffen Shinji Higuchi und seine Autoren fast alles, was diese
Welt greifbar macht. Und dasselbe gilt für die Figuren, die lediglich Schablonen
bleiben.
Was gibt es anstatt Aufbau und Hintergründe? Dummes Geplänkel.
Denn während eigendlich Titanen bekämpft werden sollten, verlieren sich die
jungen Figuren in Streitereien untereinander. Das ist nicht nur uninteressant,
es lenkt auch vom Wichtigen ab. Wir sind hier in einer postaopkalyptischen Welt,
in der die Gefahr besteht, gefressen zu werden! Und diese Typen verhalten sich
als wären sie an einer High School. Etwa so spielen die Darsteller um Haruma
Miura (From Me to You) denn auch - oft
hormongetrieben chargierend und hysterisch, oft übertrieben kindisch, ganz
schlimm etwa die waffensüchtige Instruktorin, die manchmal zum
Comedy-Element verkommt.
Auch problematisch sind die Tricks. Natürlich
stand kein riesiges Budget zur Verfügung, doch die Glaubwürdigkeit leidet
extrem, wenn alles so künstlich aussieht. Die Titanen selbst gehen noch: Das
sind Schauspieler, die mit schön entfremdenden Makeup und Greenscreen zum Leben
erwachen. Nicht komplett überzeugend, aber funktional. Wenn dann später die
Charaktere aber mit ihren Seilwinden Superhelden-gleich durch die Luft wirbeln,
sieht alles nur extrem billig aus.
All das ist bedauerlich, denn man
ahnt, welches Potential in dem Projekt drinsteckte. Nun scheint es aber nur eine
weitere Anime-Adaption zu sein, die mit vielen Spezialeffekten den Charme und
die Originalität der Vorlage wegweht. Da das Ende offen ist, ist die Fortsetzung
natürlich Pflicht - doch die Erwartungen an Part
2 sind freilich gesenkt.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1 verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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