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Thriller
Südkorea 2016
Alternative Titel Asura; Ahsoora; 아수라

Regie Kim Sung-su
Darsteller Jung Woo-sung, Hwang Jung-min, Ju Ji-hun, Kwak Do-won, Jeong Man-sik, Yun Ji-hye, Kim Hae-gon

Zuschauer 2'593’000
Länge
128 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 10.6.2017
©  Bilder Amasia, Screenshots molodezhnaja


STORY
In der Stadt Annam grassiert die Korruption. Kommissar Han Do-kyung (Jung Woo-sung) mischt seit Jahren mit, und verrichtet die Drecksarbeit für Bürgermeister Park Sung-bae (Hwang Jung-min). Der hortet immer mehr Macht, erpresst Rivalen, und schreckt auch vor Mord nicht zurück. Das ruft den ehrgeizigen Staatsanwalt Kim (Kwak Do-won) auf den Plan, der den Politiker festnageln will. Dazu bedient auch er sich illegaler Mittel - und Hans Hilfe. Der hat nämlich Seitensprünge und einen Totschlag auf dem Gewissen und wird dadurch erpressbar.

 

REVIEW
Wenn man nach koreanischen Thrillern geht, singt das Land derzeit das Hohelied der Korruption. Das ist an sich kein neuer Umstand, denn schon während der Militärdiktatur und den politisch instabilen Jahren war Südkorea alles andere als korruptionsfrei. Doch nun laufen Filme wie Veteran zu Grosserfolgen auf und Regisseure stürzen sich auf das Thema. Kaum einer indes macht es so überzeichnet wie Kim Sung-su, Regisseur von Musa und Please Teach Me English. Sein "Asura" ist nicht real oder aus dem Leben gegriffen, sondern nutzt ein echtes Problem als Ausgangspunkt für Nihilismus und Gewalt.

Viel Gewalt: Das Schlussgemetzel, das ironischerweise im Beerdigungsinstitut stattfindet, könnte glatt in einem Splatterfilm auftauchen. Und das ist durchaus erlösend, denn zuvor bestehlt der halbe Film aus Männern, die sich aufgebraust gegenseitig ins Gesicht starren. Dass sie zu Mascheten und Pistolen greifen, beendet dieses Vorspiel. Doch sowohl Anstarr-Vorspiel als auch Abmetzel-Klimax haben ihre Längen. Kim Sung-su walzt Dialoge breit, braucht Füllerszenen mit unwichtigen Figuren, und selbst wenn gegen Ende Dutzende halbtot am Boden liegen, finden sie doch noch Kraft, Waffen nachzuladen oder Monologe zu halten.

Der Film ist dementsprechend auch kein uneingeschränkter Knüller. Zu lang und zu distanziert, wenn von Held bis Schurke eigentlich alle unsympathisch sind. Doch er punktet bei seiner Ruchlosigkeit. Die Männer, die unsere Gesellschaft tragen sollten, sind hier der Abschaum der Welt. Wir "kleinen Leute" sind lediglich noch Kollateralschaden. Insofern war die Szene, in der ich am ehesten Emotionen für jemanden aufbringen konnte, eine gegen Ende des Films, in der eine zuvor schon schwer verletzte Frau rücklings abgeknallt wird.

Schade, dass "Asura" diese Gewalt nicht zielgerichteter einsetzt, anstatt sie in abstumpfender Manier anzuwenden. Denn wäre das Gesehene eindringlicher, es würde auch eher nachhallen und als Warnung dienen. So indes steht es eben eher als "völlig übertrieben" im Raum. Doch auch so ist es ein sehenswertes Werk, düster stilvoll inszeniert, grob und kompromisslos in der Machart, und natürlich gut gespielt. Auffallend vor allem Hwang Jung-min, der in letzter Zeit in jedem grösseren Korea-Film aufzutauchen scheint, und ein korruptes Schwein wie den Bürgermeister nahezu im Schlaf spielen kann.

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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