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1969
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Thriller
Südkorea 1969
Alternative Titel
Amsalja; 암살자
Regie
Lee Man-hee
Drehbuch Lee Eun-seong nach dem Roman von Lee Oh-young
Darsteller Jang Dong-hwi, Nam Kung-won, Park Am, Kim
Hye-jeong
Länge 79 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 6.10.10
© Bilder Korean Film Archive,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Südkorea nach dem Krieg: Die Kommunisten wollen den nordkoreanischen General Nam
Oh-cheon (Park Am) töten, weil er sich von der Partei entfremdet hat. Den Mord
wollen sie den Rechten unterschieben - daher muss die Sache ausgeführt werden,
bevor Nam seinen Seitenwechsel bekannt gibt. Ein erfahrener Killer (Jang
Dong-hwi) soll es richten. Um ihn unter Druck zu setzen,
passt ein Kommunist (Oh Ji-myoung) auf Shin-ae
(Jeon Young-seon) auf, die Ziehtochter des Killers, während ein zweiter (Nam
Kung-won) ihn bei seinem Auftrag begleitet.
REVIEW
Ein Politthriller, der eigentlich keiner ist: Vielfilmer
Lee Man-hee (1931-1975,
The Road to Sampo, A Day Off) ist bei "Assassin"
nicht an den Hintergründen des ganzen Mordkomplotts interessiert - ja ihn juckt
nicht einmal gross die Mechanik der Mission. Vielmehr erzählt er parallel drei
Handlungsstränge, die in den Mord gipfeln (können). Das Ganze wirkt eher wie
eine Spielerei, wie eine Vorführung von Lees Inszenierungstalent. Und als solche
Demonstration reisst das kurzweilige Werk überraschend stark mit. Sobald man
erkannt hat, was die Absichten der Figuren sind, beginnt der dreiteilige Plot
Sinn zu machen und den Zuschauern eröffnet sich ein überzeugender Thriller.
Lee hat in seiner Karriere allerlei Genres angepackt, doch beim Thriller scheint es sich besonders wohl zu fühlen. Seine Bildkompositionen, die er in den Filmen zuvor bereits immer mehr verfeinert hat, kommen hier souverän zum Ausdruck - obwohl Lee bis weit in die 60er mit Schwarzweiss hantierte und hier Farbe einsetzt. Die Bilder sind raffiniert, sie erzeugen mit einfachen Mitteln Dynamik. Auch der Ton und die Musik sind bestens abgestimmt auf die Geschichte, sie treiben die Spannung voran und werden regelrecht Teil der Erzählweise. Gerade dieser geschickte Einsatz der Akustik überrascht, trifft man doch sonst bei koreanischen Regisseuren jener Ära oft nur einen Einheitsbrei als Klangteppich.
Dazu kommen souveräne Schauspieler wie der steinerne Jang Dong-hwi oder die lebensfrohe Jeon Young-seon, und eine geschickte Montage, die nach anfänglicher Konfusion ihren eigenen Rhythmus findet. Gerade dieser Rhythmus ist es, der "Assassin" gut macht. Dem Publikum wird kaum eine Verschnaufpause gegönnt und der Film peitscht ohne Ballast voran, weshalb er nicht einmal eineinhalb Stunden dauert. Das Tempo hilft, schliesslich ist die Story an sich nicht das Ei des Kolumbus. Emotional bleibt man erstaunlich distanziert, eine Ausnahme bildet die Sorge um das Schicksal der jungen Shin-ae, das nie ganz klar scheint. Der Rest ist eher mau.
"Assassin" bleibt daher bis zum Ende primär Lee Man-hees Show. Sein dreifaltiger Thriller zeigt eindrücklich, wie der Regisseur mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln einen spannenden Film drehen kann, selbst wenn die Vorlage rein handlungsmässig nicht ungeheuer viel hergibt. Wenn man böse sein will, dann bezeichnet man so etwas als Fingerübung. Doch lieber eine so gelungene, ja spritzige Fingerübung, als ein aufgeblasenes Unding, das viel möchte, aber wenig erreicht. Der hier will vielleicht nicht so viel - aber er erreicht es mit Gusto.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Box, geliefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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