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Liebesthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie
Feroz Khan
Drehbuch Akhtar-Ul-Iman, Omkar Saheb
Produktion Feroz Khan
Songs Kalyanji-Anandji
Kamera Kamal Bose
Choreografie Surya Kumar, Kiran Kumar
Darsteller Feroz Khan,
Mumtaz, Prem Chopra, Faryal, Iftekhar,
Siddhu, Helen, Madan Puri
Länge 134 Min.
Kinostart 1972
Box office classification Semi-Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 21.5.07
© Bilder Eagle,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die verführerische Rita (Mumtaz) luchst in Deutschland einem Juwelier ein
Diamantencollier ab. Auf dem Weg zu ihrem Boss Nath wird sie aber von der
Polizei bedrängt und erschleicht sich mit ihrem Charme einen Platz im Auto des
indischen Rennfahrers Ram Khanna (Feroz Khan). Der durchschaut Rita bald, spielt
aber mit. Als Naths Gespielin das Schmuckstück klaut und Rita so in Gefahr
bringt, rettet Ram sie sogar. Rita erklärt, dass sie in Wahrheit Meena heisst
und von den Schurken zu ihrem Diebstahl gezwungen wurde. Ram gibt sich
heldenhaft und bringt Meena nach Indien, wo er sie heiratet. Doch Rams Bruder,
der Kriminelle Harnam (Prem Chopra), bedroht das junge Glück.
REVIEW
Feroz Khan war seit mit der 60er-Jahre ein
etablierter Schauspieler in Bollywood. Mit "Apradh" gab er 1972 sein Regiedebüt,
dem bis heute alle paar Jahre neue Arbeiten hinter der Kamera folgten. Khan
erweist sich bei seinem Erstling als gewiefter Filmemacher, der Elemente aus den
Swinging Sixties mit dem neuen Trend der Masala-Filme in den 70er-Jahren zu
vermischen weiss. Das Resultat ist ein hipper Liebesthriller, nicht wirklich
innovativ oder originell, aber überaus routiniert und beschwingt. Bei der
Bildsprache scheint sich Khan manchmal an seinem Schauspiel- und Regiekollegen
Manoj Kumar zu orientieren, der auch
oft zu einer schrillen und auf den Bildvordergrund konzentrierten visuellen
Ausdrucksweise griff.
An Kumars fiebrigen, gewagten Stil reicht Feroz Khan nicht heran, doch es gibt auch weitere Überschneidungen. So etwa die Faszination für den dekadenten westlichen Lebensstil. Was bei Kumar oft Ausgangspunkt für eine Kritik am nicht-indischen way of life ist, verkommt bei Khan eher zur Möglichkeit des Lustgewinns: Mehrfach fokussiert seine Kamera die Gesässe, Oberschenkel und Bäuche seiner Darstellerinnen, Naths Gespielin bückt sich in ihrem Mini-Rock sogar so weit vor, dass ihr Unterhöschen mit etwas Fantasie sichtbar wird. Da Khan sich aber für einen solch sexualisierten Look alles andere als zu schämen scheint, kommen diese Shots auch nicht so verlogen daher wie bei einem Film à la Manoj Kumar, vielmehr zeigen sie, dass Feroz Khan seinem Image als Lebemann selbst in seiner Bildsprache gerecht wird.
Auch als Schauspieler reitet Khan ganz auf dieser Welle und hält gerne sein Rückentoupet und seinen eindrücklichen Bauch-Urwald in die Kamera. Co-Star Mumtaz dagegen präsentiert sich mal wieder von der sinnlichen Seite, sie zeigt Bein und hüpft im Badekleid herum, ohne jemals schlüpfrig zu sein. Sie bleibt einfach das süsse Mädchen von Nebenan und gibt mit Khan ein lebensfrohes Pärchen ab. Die restlichen Akteure um Prem Chopra sind eher etwas am Chargieren, aber das passt so. Vor allem die Schurken sind ein Kabinett an typischen Film-Bösewichtern, inklusive hämischem Lachen und sadistischen Foltermethoden. Letztere bettet Khan einmal in einen wilden Tanz à la Russ Meyer und verfremdet die Farben mit Hilfe eines leuchtend roten Lichts. Durchaus eine eindrückliche Szene.
Immer wieder blitzt solches Genie auf, einzelne Szenen sind überaus ansprechend, andere einfach ungeheuer schick. Auch die Songs machen Laune, es gibt nur vier Stück, doch sie kommen beschwingt daher und die Umsetzung gefällt. So tröstet "Apradh" geschickt über einen eher dünnen Plot und den Mangel an inhaltlicher Raffinesse hinweg - und über Logik sowieso: So mancher Europäer dürfte sich zum Beispiel fragen, warum Ram und Meena bei ihrer Flucht nach Frankfurt eine Grenze überqueren, wenn sie doch bereits in Deutschland sind. Für den Unterhaltungspegel ist das aber nebensächlich. Feroz Khan erfindet mit seinem Regiedebüt das Rad eben nicht neu, lässt es dafür flott rollen und bietet dem Publikum Mainstream-Entertainment mit hohem Spass- und Lustfaktor. Durchaus gelungen, das Ganze.
MEINE DVD
Eagle (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Verpixeltes, aber farbintensives
Bild mit grässlichen Untertiteln: Jedes Anführungszeichen wird als ë
dargestellt, jedes Schlusszeichen und Apostroph als í. Da die Disk nicht direkt
von Eagle direkt stammt, sondern vom Label "Lara DVD", könnte es sich auch um eine Raubkopie
handeln. Deswegen habe ich meine Bezugsquelle nicht verlinkt, sondern nur
nehaflix und indiaweekly, in der Hoffnung, dass dort die Disks anderer Labels
wieder in print gehen).
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