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Satire. USA 2006
Alternative Titel American Dreamz - Alles nur Show

Regie Paul Weitz
Drehbuch Paul Weitz
Produktion Paul Weitz, Chris Weitz, Andrew Miano, Rodney M. Liber
Musik Stephen Trask
Kamera Robert Elswit
Darsteller Hugh Grant, Dennis Quaid, Willem Dafoe, Mandy Moore, Sam Golzari,
Chris Klein, Jennifer Coolidge, Marcia Gay Harden, Seth Meyers, Judy Greer
Länge 107 Min.

US-Kinostart 21.04.2006
CH-Kinostart
15.06.200
6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 28.4
©  Bilder Universal


STORY
Martin Tweed (Hugh Grant) ist ein arroganter und eingebildeter Chauvinist. Doch da er die erfolgreichste Show am US-Fernsehen moderiert, ist er ein Superstar. Die Sendung heisst "American Dreamz" und gibt ganz normalen Leuten die Chance auf einen Durchbruch als Sänger. Diesmal stehen unter anderem die ehrgeizige Landschönheit Sally Kendoo (Mandy Moore), der Araber Omer (Sam Golzari) und ein jüdischer Homeboy am Start. Während Sally den Vorteil hat, dass Tweed sich in sie verguckt hat und ihr Lover William (Chris Klein) als Kriegsheld vermarktet werden kann, hat Omer ein grosses Problem: Er ist ein ausgemusterter Suizid-Attentäter, der von seinen Männern plötzlich einen Auftrag bekommen hat: Er soll beim Finale den prominenten Jury-Gast in die Luft sprengen - US-Präsident Staton (Dennis Quaid). Der wurde gerade für eine zweite Amtszeit gewählt und beginnt, sich endlich mit Büchern und Zeitungen zu bilden. Das wirft ihn in eine Sinnkrise. Um ihn wieder populärer zu machen, hat sein Vize (Willem Dafoe) den Auftritt organisiert.

 

REVIEW
"American Dreamz" ist eine riesige verpasste Chance. Mit dem angehäuften Talent vor der Kamera und einigen wirklich giftigen Ideen hätte diese Satire das Zeug zum Schenkelklopf-Garanten. Sattdessen ist eine bemühte, holprig inszenierte und leider viel zu selten lustige Komödie entstanden, deren satirisches Potential weitgehend ungenutzt verpufft. Bedauerlich ist dies insbesondere für die beiden Hauptdarsteller: Hugh Grant, den einfach niemand in der "wortgewandtes, sexy Arschloch"-Rolle schlägt, drehte mit Regisseur Paul Weitz zuletzt den himmlischen About a Boy. Und Dennis Quaid glänzte in Weitz' letztem Werk "In Good Company". Die beiden gehören auch in "American Dreamz" zu den Highlights, doch im Vergleich zu den genannten Werken entwickeln sie nie dieselbe Spiellaune.

Neben den beiden Stars, das kann man nicht früh genug sagen, ist einer alleine den Kauf des Tickets wert: Willem Dafoe. Als Dick-Cheney-Verschnitt ist er einfach hinreissend und spielt Co-Stars wie Mandy Moore oder Chris Klein spielend an die Wand. Doch damit fangen die Probleme an: Dafoe ist derart deutlich eine Karikatur von Cheney und Quaid eine von George Bush, dass es manchmal weh tut. Staton liest keine Zeitungen, ist dumm, wird von seinen Beratern gelenkt und hat einen idiotischen Vater, der auch Präsident war. Irgendwann wollte ich sagen "ja, ich habs kapiert - nun nutzt das endlich mal satirisch aus". Fehlanzeige. Weitz beschränkt sich darauf, vermeintlich clever zum Publikum zu winken, doch dies geschieht stets auf die offensichtlichste Art.

Die "Parallelen" gehen natürlich noch viel weiter. Grants Figur ist zum Beispiel die Kopie des "American Idol"-Moderators Simon Cowell. Auch hier sitzen die Breitseiten nur sporadisch. Und wenn, dann nur, weil Hugh Grant einfach perfekt gecastet ist. Seine Figur indes ist ein stereotypes Ding, das nur manchmal etwas Tiefe bekommen könnte, bevor Weitz wieder einen anderen Nebenplot bringt. Dass "American Dreamz" dramaturgisch bedingt so episodisch angelegt ist, ist deshalb auch keine Hilfe. Schlimmer noch: Wenn die verschiedenen Plots endlich zusammenkommen und darum den Höhepunkt einleiten sollten, fällt der Film auseinander.

Vielleicht versucht Weitz auch einfach zu viel. Terroristen und ihre jämmerliche Suizid-Ideologie sind reif für eine Parodie, doch hier wirkt sie wie ein Fremdkörper. Auch die Präsidenten-Szenen sind zu forciert. Und "American Idol" ist an sich schon langsam eine Farce, das kann man kaum mehr parodieren. All dies auf einmal überlädt den Film und Weitz bricht dramaturgisch unter dieser Last zusammen. Zugegeben: An ein paar Stellen habe ich laut gelacht, an anderen genüsslich geschmunzelt - doch angesichts der Tatsache, dass man so viel mehr daraus hätte machen können, ist "American Dreamz" eine Enttäuschung. Unbeholfen schwankend zwischen Parodie, Satire und plumper Komödie findet er nie den richtigen Ton und seine Attacken verkommen zu Schall und Rauch.

 

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EXTERNE INFOS & REVIEWS 
imdb.com

Roger Ebert (3/4)
James Berardinelli (2½/4)

 


 

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