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Abenteuerfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Sanjay Khan
Drehbuch George Marzbetuny
Produktion Sanjay Khan
Songs R.D. Burman
Kamera V. Gopikrishna
Choreografie Satyanarayan
Darsteller Raj Kapoor, Sanjay Khan, Danny Denzongpa, Zeenat Aman, Rajeev Bhatia, Bob Christo,
Mehmood, Om Prakash, Farida Jalal, Sanjeev Kumar, Helen, Madan Puri, Kader Khan, Nasir Hussain
Länge 136 Min.

Kinostart 1980
Box office classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 11.6.08
©  Bilder Eagle, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der gläubige Moslem Abdullah (Raj Kapoor) lebt bei einer Oase in der arabischen Wüste. Er hat nichts ausser einem kleinen Haus, ein paar Kamelen sowie Palmen und Wasser. Mehr braucht er nicht zum Leben. Ganz anders der raffgierige Gangster Kaheel (Danny Denzongpa), der mit seinen Schergen und einem brutalen Magier (Bob Christo) durch die Dünen zieht, stets auf der Suche nach Beute. Eines Tages überfällt er die Karawane von Ameer (Sanjeev Kumar), der auch die Inderin Yashoda (Farida Jalal) angehört. Die schwangere Frau verlor schon ihren Ehemann durch die Gewalt von Khaleel, nun ist sie selbst dran, denn der Bandit metzelt die ganze Karawane nieder. Abdullah eilt herbei und wird nur noch Zeuge von Yashodas letzten Atemzügen. Sie bringt ihr Baby noch zur Welt, nennt es Krishna und ringt Abdullah das Versprechen ab, den Buben grosszuziehen. Keine leichte Aufgabe, schliesslich ist Krishna ein Hindu. Doch Abdullah steht zu seinem Schwur und bald ist Krishna (Rajeev Bhatia) ein wohl erzogener kleiner Bub. Doch der Magier prophezeit Khaleel, dass genau dieser Junge seinen Untergang herbeibringen wird. Khaleel entführt ihn darum. Nun kann nur noch der mutige Scheich Mohammed Al Qamal (Sanjay Khan) helfen, der mit seiner Ehefrau Zainab (Zeenat Aman) schon öfters an die Banditen geraten ist.

 

REVIEW
Bollywood hat es sich stets zur Aufgabe gemacht, das friedliche Zusammenleben der Religionen zu zelebrieren. Für manche Filmemacher ist dies sogar der grösste Antrieb - so wohl auch Sanjay Khan. Mit "Abdullah" drehte er ein Epos, das die Harmonie zwischen Hindus und Moslems anpeilt und diese Botschaft in einen üppigen Masala-Film verpackt. Khan ist eigentlich Schauspieler der B-Liga, er landete einige Hits, blieb aber primär berühmt als kleiner Bruder von Superstar Feroz Khan. Heute ist sein Sohn Zayed Khan ein aufstrebender Jungstar und seine Tochter Suzanne Khan ist mit Superstar Hrithik Roshan verheiratet. Khan ist also eng liiert mit Bollywood.

Als Regisseur inszenierte Khan nur drei Filme, die alle floppten. "Abdullah" ist der mittlere - und bekannteste. Wohl auch, weil darin Altstar Raj Kapoor eine seiner letzten Hauptrollen spielte. Der ziemlich in die Breite gegangene Superstar glich in diesen Jahren frappant seinem ebenfalls füllig gewordenen Bruder Shammi Kapoor, doch aller Masse zum Trotz spielt Raj noch immer mit alter Leidenschaft. Khan strapaziert Kapoors Emotionen fast zu sehr, wenn dieser immer wieder leiden und flehen darf. Alle paar Minuten muss der arme Mann Allah beschwören oder wird von Khaleel gepeinigt. In einer der typisch indischen Szenen lässt Khaleel Abdullah in dessen Türrahmen kreuzigen und erklärt, nun würde jeder Gott ihn ablehnen - jener der Christen, der Moslems und die der Hindus.

Dieses Zusammenmischen von religiöser Ikonographie, von verschiedenen Glaubensvorstellungen ist nirgends so prominent wie in Bollywood und auch wenn vieles davon oft sehr kitschig, verniedlichend oder rein zu Schauzwecken dient, so verfehlt es sein Ziel nicht. "Abdullah" ist ein gutes Beispiel dafür. Diese gut gemeinte Botschaft vom Einhergehen verschiedener Religionen hilft dann auch etwas, die teils eklatanten Mängel des Films zu übersehen. Aber eben nur "etwas". Denn auf Dauer wird deutlich, dass Sanjay Khan vom Metier nicht so viel versteht: Die Story hat wenig Kohärenz und wenig Zielstrebigkeit. Sie wirkt zerstückelt und lange sehr lustlos montiert. Trotz üppigen Actionszenen fehlt dem teuren Werk bisweilen auch die epische Breite.

Selbst grosse Schauspieler schützen "Abdullah" daher nicht, zum gehobenen Trash zu verkommen. Das hämische Lachen der überzeichneten Schurken, Sanjay Khans glanzloses Spiel und die Erotik, die durch Zeenat Aman ins Spiel kommt - all das ist ausgerichtet auf Masala-Erfolg. Es geht nicht immer gut einher, solchen Mainstream-Exzess mit einer ernst gemeinten Botschaft zu paaren. Selbst religiöse Zeremonien oder eben das Anflehen Gottes bekommt so etwas unfreiwillig trashiges. Die Akteure spielen trotzdem uneingeschüchtert mit: Raj Kapoor ist sympathisch, Danny Denzongpa giftig, Zeenat Aman sexy, Sanjay Khan blass, Farida Jalal putzig, der kleine Rajeev Bhatia süss.

Madan Puri, Om Prakash und Kader Khan absolvieren nur kleine Rollen, ebenso Sanjeev Kumar, den man mit Bart und dicker Kleidung lange Zeit nicht einmal erkennt - und schon ist er wieder weg. Auch nicht besonders glücklich wirkt der Auftritt von Helen: In den 70ern hat sie sich von den Tanz-Auftritten etwas wegbewegt, hin zu den Neben- und Charakterrollen. Hier wird sie, nunmehr 41 Jahre alt, wieder als Item-Tänzerin bemüht und dies eher zu ihren Ungunsten. Tanzen kann sie noch immer, doch sie wirkt nicht richtig in Form und ihre Kurven sind in dem knappen Kleidchen nicht ideal aufgehoben. So verstärkt selbst ein Tanz wie dieser den Trash-Aspekt des Films.

"Abdullah" ernst zu nehmen fällt daher schwer. Sanjay Khan schwebt etwas Grosses vor, eine Art "Lawrence of Arabia", ein wichtiger Film über das Zusammenleben der Religionen. Und obwohl er diese Ziele teilweise erreicht, verkommt seine epische Show doch eher zum Masala-Trash: Rockig-orientalische Hintergrundmusik, gealterte Superstars, mittelmässige Action, überzeichnete Schurken, donnernde Dialoge und R.D. Burmans nicht immer taufrische Musik mindern vielleicht den künstlerischen Wert des Films, behalten ihn aber nichtsdestotrotz unterhaltsam. Der grosse Wurf ist "Abdullah" nicht, soliden Bollywood-Exzess findet man hier indes allemal.

 

MEINE DVD
Eagle (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Songs nicht untertitelt).
Disk Rating * * (Zerkratztes Bild mit anfänglich vielen Qualitätsschwankungen. Songs nicht untertitelt. Auf der DVD steht gross "in Superwide Screen". Schade sieht man davon auf der Disk nichts)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS
(Farbe teilweise korrigiert)

 


 

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