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2010
> 71 - INTO THE FIRE
Kriegsfilm
Südkorea 2010
Alternative Titel
Pohwasogeuro; Pohwa Sokeuro; 포화 속으로
Regie Lee Jae-han
Darsteller Choi Seung-hyeon, Cha Seung-won, Kwon Sang-woo, Kim Seung-woo,
Kim Hye-seong, Koo Seong-hwan, Sin Hyeon-tak, Sin Hyeon-tak, Sin Hyeon-tak
Zuschauer
3'360'000
Länge 120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16 (FSK 18)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.11.10
© Bilder Lotte Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Nach der koreanischen Unabhängigkeit kommt der Norden der Halbinsel unter
sowjetischen Einfluss, der Süden unter amerikanischen. Die Spannungen steigen -
und am 25. Juni 1950 lanciert die Volksarmee des Nordens einen Angriff. Seoul
fällt innert 3 Tagen, nach einem Monat ist die Halbinsel unter Kontrolle der
Kommunisten. Bis auf ein Gebiet südöstlich des Nakdong-Flusses. Dort organisiert
sich der Widerstand, während die nordkoreanischen Einheiten des arroganten
Kommandanten Park Moo-rang (Cha Seung-won) immer weiter vorstossen. Sein
südkoreanisacher Gegenüber, Hauptmann Kang Seok-dae (Kim Seung-woo),
sammelt seine Truppen in einer Schule. Als er gen Norden an die Front gerufen
wird, überlässt er seinen 71 Studenten-Soldaten die Aufgabe, das strategisch
wichtige Gebäude zu halten. Das Kommando hierzu übergibt er dem schweigsamen Oh
Jang-beom (Choi Seung-hyeon). Während es gruppenintern bald zu Rivalitäten mit
dem Jung-Gangster Koo Gap-jo (Kwon Sang-woo) kommt, rücken die Nordkoreaner auf
die Schule vor.
REVIEW
Dass Koreaner Kriegsfilme drehen können,
wissen wir nicht erst seit dem Blockbuster
Taegukgi. Die ständige Erinnerung an den Koreakrieg angesichts des labilen
Friedens und der anhaltenden Trennung der beiden Nationen, sorgte auch dafür,
dass immer wieder Kriegsdramen über die Leinwand flimmerten. Anfänglich waren es
primär Propagandawerke, im neuen Jahrtausend waren auch versöhnlichere Töne zu
vernehmen. "71 - Into the Fire" gibt sich nicht sonderlich politisch, aber fährt
mit vollem Geschütz Hollywood-würdige Kriegsaction auf. Von der ersten Minute an
gehts ab, Explionen und Schussgefechte dominieren das Geschehen, unterbrochen
von kurzen Charakterbildungsmomenten. Und dies alles stehts in ansprechendem
Look.
Die Qualität der Produktion erstaunt nicht, schliesslich stand hinter der Kamera Lee Jae-han alias John H. Lee. Der nahm sich nach seinem Hit A Moment to Remember zwar über fünf Jahre Zeit für das neue Projekt, doch sein Name steht für Hochwertiges. So sieht denn auch jedes Bild edel aus, jede Explosion ist perfekt getaktet. Und zwischendrin tummeln sich talentierte Schauspieler. Cha Seung-won (Blood Rain) geniesst seinen diabolischen Auftritt als eine der wenigen überzeichneten Figuren im Film, während der Hip-Hop-Jungstar Choi Seung-hyeon alias "T.O.P" von der Band Big Bang die gegenteilige Route nimmt und sich verbal zurückhält. Eine weise Entscheidung, denn so verwandelt er seine Schauspieldefizite in einen Vorteil: Er wirkt etwas verlassen und eingeschüchtert, perfekt für seinen Part.
Sein Oh Jang-beom soll schliesslich kein Superheld sein, sondern ein einfacher Junge, der sich der Situation anpasst. Diese Grundidee erinnert an Bernhard Wickis Meisterwerk "Die Brücke" von 1959, in dem auch eine Gruppe junger Männer eine strategisch wichtige Position halten soll. Doch während jenes Werk zu einem Diskurs über politische Indoktrination und die Sinnlosigkeit des Krieges wird, sind solcherlei Gedanken hier weniger zu finden. Immer wieder äussern die Kids zwar Weises ("Ich dachte, die Soldaten des Feindes seien Monster mit Hörnern, doch in Wahrheit schreien sie nach ihren Müttern - wie wir"), doch letztendlich geht es um einen gloriosen Kampf. Sinnlos und tragisch zwar, denn es kämpfen Brüder gegen Brüder, aber heldenhaft allemal. Mehr "Alamo" als "Brücke".
Dazu passt auch die alles andere als subtile Rivalität unter den Jungs, die mehr einem südkoreanischen Schüler-Bandenfilm ähnelt, als einem Kriegsfilm. Das Machogehabe ist ein kleines Ärgernis und es ist nicht ungeheuer glaubwürdig, dass angesichts der Bedrohung von aussen die Rivalitäten im innern so ausgetragen werden. Vor allem Kwon Sang-woo, der sozusagen seine Jung-Delinquenten-Rolle aus Once Upon a Time in High School weiterführt, passt mit seinem Gehabe nicht wirklich in den Film. Dies ist indes ein kleinerer Figuren-Ausrutscher. Alle anderen, von namenlosen Fusssoldaten über kritische Denker bis zu weisen Strategen und dogmatischen Führern sind in ihren stereotypen Funktionen passend.
Es fällt schwer, alle Personen auseinander zu halten, doch das ist auch egal. Viele stehen eher für einen Typ Mensch im klassischen Kriegsfilm, weniger für einen Charakter aus Fleisch und Blut. Und so wirkt "71 - Into the Fire" auch eher orchestriert, als echt erfahren. Eben wie ein Bild-und-Ton-Spektakel, eindringlich und bewegend zwar, aber auch etwas kühl und kalkuliert. Hochwertigste Massenunterhaltung, der ein wenig die Seele abhanden gekommen ist. Dies indes mindert nicht die Durchschlagskraft der Actionszenen und die Emotionen in den blutigen Massakern. Freunde von Kriegsfilmen werden hier auf jeden Fall bestens bedient, ohne übertrieben viel Pathos, ohne zu viel Fahnenschwingerei, aber mit jeder Menge Unterhaltung.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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