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Historienfilm
Japan 1941
Alternative Titel Genroku Chushingura; The 47 Ronin; The Loyal 47 Ronin;
Chushingura; Loyal 47 of the Genroku Era; 
元禄忠臣蔵

Regie Kenji Mizoguchi
Drehbuch Kenichiro Hara und Yoshikata Yoda nach dem Stück von Seika Mayama
Darsteller Chojuro Kawarasaki, Kanemon Nakamura, Kunitaro Kawarazaki, Yoshizaburo Arashi,
Kikunojo Segawa, Utaemon Ichikawa, Mitsuko Miura, Mieko Nakamura, Daisuke Kato, Mantoyo Mimasu

Länge 222 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 24.1.09
©  Bilder YDM, Screenshots molodezhnaja


STORY
Unter der Tokugawa-Herrschaft leben die Japaner in Frieden. Die strengen Riten der Samurai werden langsam aufgeweicht. Doch während der Ära des fünften Shoguns Tsunatoyo (Utaemon Ichikawa) passiert am 14. März 1701 am Hof ein Zwischenfall, der in Samurai-Kreisen für Aufruhr sorgt: Lord Takuminokami Asano (Yoshizaburo Arashi), der Anführer des Asano-Clans aus dem Schloss Ako, attackiert den intriganten Samurai Kozunosuke Kira (Mantoyo Mimasu) - und dies im Palast des Shoguns. Ein solcher Frevel wird hart bestraft und der Lord wird gezwungen, Harakiri zu begehen. Der feige Kira kommt dagegen ohne Strafe davon, was Asanos loyale Samurai zutiefst verletzt. Bevor ihr Clan endgültig aufgelöst wird, wollen sie Rache nehmen. Nach monatelanger Überzeugungsarbeit des Haushofmeisters Kuranosuke Oishi (Chojuro Kawarasaki) schliessen sich 47 Samurai zusammen, um eine Attacke auf Kira zu organisieren - selbst wenn dies für sie den Tod bedeuten könnte.

 

REVIEW
Kurz vor dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor kam 1941 der erste Teil dieses historischen Mammutwerks in die Kinos - und floppte. Das Kriegsministerium hatte sich von Regisseur Kenji Mizoguchi erhofft, er würde ein Nationalepos drehen, welches die Moral der kämpfenden Truppen stärkt und patriotische, heldenhafte Gefühle entfacht. Das war jedoch nicht Mizoguchis alleiniges Ziel. Das Publikum blieb wohl deshalb fern, das Werk floppte. Für den zweiten Teil rückte der Regisseur deshalb die Stars etwas öfters ins Bild und beschleunigte das Tempo. Der Bruch ist jedoch kaum zu erkennen: "47 Samurai" als Ganzes ist ein faszinierendes und aus heutiger Sicht in vielerlei Hinsicht lohnendes Unterfangen. Nur ist es in einem Guss zusammengefasst einfach ungeheuer lang. Fast vier Stunden muss man aufwenden. Und von Spannung oder Action ist in der ganzen Zeit nicht viel zu sehen.

Wie sehr Mizoguchi sich selbst einschränkt, erkennt man schon am Anfang, wenn die Attacke auf Lord Kira innerhalb der ersten Minuten passiert und es gar nicht gross thematisiert wird, warum es dazu kam. Es geschieht einfach. Und die Welt muss damit umgehen lernen, vor allem natürlich die 47 loyalen Samurai, die erst etwas überrumpelt scheinen von der Tat ihres Herrn. Doch nach und nach rappeln sie sich auf, sie finden zu den Werten der Samurai zurück, und organisieren die Rache. Die wiederum, man hat es nicht anders erwartet, lässt Mizoguchi auch gleich aus. Mir persönlich gefällt daher die 1962er-Verfilmung Chushingura mit Toshiro Mifune ein paar Grade besser. Die ist auch lang, unterbricht ihre nachdenklichen und zeremoniellen Szenen jedoch mit Action und dramaturgischen Zuspitzungen. Mizoguchi hingegen geht minutiös ans Werk, konzentriert sich ganz auf den Konflikt der Figuren: mit sich selbst und untereinander.

Es dominiert daher eine visuelle Strenge, aber auch eine Gelassenheit in der Erzählung. Der Film nimmt sich Zeit, viel Zeit, selbst für kleine Details. Dafür lässt er all jene Elemente weg, die man dem Massenpublikum eigentlich vorführen möchte. Und ganz zum Schluss bleibt noch Zeit, eine ganz neue Story um die junge Omino einzuflechten, bevor das bewegende Finale folgt. Dieses Ende geht an die Nieren, weil man weiss, mit welcher Tapferkeit (oder welchem Fatalismus) die Männer ihrem Schicksal entgegentreten. Die völlig emotionslose Stimme, welche die Namen der Männer aufruft, trägt dazu bei, dass man als Zuschauer gleichsam schockiert ist über die Kälte, mit welcher Menschen aus dem Leben gedrängt werden - und fasziniert ist vom blinden Gehorsam. Allfällige Parallelen zur historischen Situation kann man ziehen, muss man aber nicht. "47 Samurai" ist weder ungeheuer kritisch, noch völlig linientreu. Er ehrt den Kaiser, er ehrt die Samurai, er ehrt den Ehrenkodex und den Mut. Aber er lehnt Intrigen und Mauscheleien ab.

Der Stoff basiert freilich auf einer der wichtigsten Vorlagen der japanischen Geschichte, der historisch verbürgten, später für die Bühne dramatisierten und zur Legende gewordenen Geschichte der 47 Ronin. Es gibt etliche Verfilmungen davon, für manche ist diese hier die beste. Andere bevorzugen, wie ich auch, die Chushingura-Adaption von Hiroshi Inagaki. Doch Vorlieben hin oder her: Mizoguchis Fassung ist ein bemerkenswerter Beitrag zum Kanon der Samurai-Adaptionen. Sie bietet bemerkenswerte Einblicke in die Entscheidungsfindung hinter den Kulissen, gibt sich dem strengen Zeremoniell hin, und bleibt dabei doch stets menschlich. Die Bildgestaltung ist stark, die Inszenierung edel, die Konstellation der Figuren im Raum stets durchdacht und dynamisch arrangiert. "47 Samurai" braucht Geduld, viel Geduld sogar. Doch der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.

 

MEINE DVD
Korea, Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Japanisch mono mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS


 

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