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> ZUM GOLDENEN OCHSEN
Tragikomödie. Schweiz, 1958
Alternativer Titel -
Regie
Hans Trommler
Drehbuch
Schaggi
Streuli, Werner Wollenberger
Produktion
Unitas-Film AG,
Zürich; Praesens Film, Zürich
Musik Hans Moeckel
Kamera Emil Berna
Darsteller Schaggi Streuli, Margrit Rainer, Paul Bösiger,
Ursula Kopp,
Lina Carstens, Willy Ackermann, Valerie Steinmann, Ruedi Walter, Armin Schweizer
Länge 96 Min.
Kinostart 1958
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 27.7.2011
© Bilder Praesens,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der geschäftstüchtige Hans Egli (Schaggi Streuli) führt das Wirtshaus
"Zum goldenen Ochsen" mit strenger Hand: Seine Frau Marie (Margrit Rainer)
schuftet hinter dem Tresen, seine Serviertöchter Margrit (Elisabeth Wenger) und
Emmi (Valerie Steinmann) schindet er. Selbst für Tochter Rosmarie (Ursula
Kopp), die dereinst das Restaurant übernehmen soll, sucht er bereits nach einer
guten Partie. Bei ihr verkalkuliert sich der geizige Wirt zum ersten Mal:
Rosmarie schifft nämlich in Basel mit ihrem Verlobten Lukas (Paul Bösiger) auf
einem Rheinfrachter ein. Ihr Ziel ist Rotterdam!
REVIEW
Der Journalist und Kabarettist Werner Wollenberger wollte mit "Zum
goldenen Ochsen" das Schweizer Bünzlitum und die Geldgier anpacken. Regisseur
Hans Trommler ("Romeo und Julia auf dem Dorfe") fand Gefallen daran, doch machte
seine Rechnung ohne Schaggi Streuli: Der Star schrieb seine Rolle komplett um
und feilte Ecken und Kanten weg, damit der Hans Egli seinem Image des Schweizers
mit harter Schale und weichem Kern entsprach.
Der Zürcher Oberländer Streuli (1899-1980), gebürtig Emil Kägi, verkörperte diese Rolle nahezu seine ganze Karriere durch - und fiel damit nur selten auf die Nase. Unter anderem eben mit "Zum goldenen Ochsen". Denn die weichgespülte, von Streuli abgesegnete Fassung, wollte kaum mehr jemand sehen. Auch die Kritiker prügelten auf den Film ein. Und Ziel der Attacken war auch der lange Zeit unantastbare Streuli, dessen immergleiches Spiel langsam zum Anachronismus zu werden drohte.
Doch alle Schuld für das Scheitern des Films Streuli zuzuschieben, wäre unfair, schliesslich agiert der Grandseigneur durchaus solide. Dasselbe kann man nicht von allen Co-Stars behaupten. Margrit Rainer zieht ihr immerhin noch ihr herzensgutes Spiel durch, aber Ruedi Walter chargiert, und Ursula Kopp ("Bäckerei Zürrer") agiert so holprig, dass sie danach nie wieder ein Film-Engagement bekam. Auch Hans Trommler, der eher leidenschaftslos inszeniert, und sich cineastisch nie auf die Äste wagt, stand danach bis zu seinem Tod 1989 nicht mehr hinter der Kamera.
Es gibt aber immer ein paar gelungene Szenen, etwa jene in Basel. Wenn der Herr am Hotelempfang etwa in breitestem Dialekt einem deutschen Kunden erklärt, warum sein Anschluss noch nicht da ist ("Bi ois isch scho in Oornig, aber diä äne am Bach hei noni gschtöpslet"). Oder später im Elsass, wenn der Dialekt noch fremdartiger wird, und man um ein Schmunzeln nicht herumkommt, wenn die Protagonisten schon nur den Mund aufmachen. Da besitzt der Film angenehmen Lokalkolorit, etwas, was man in den dialekttechnisch kurios vermischten Filmen (Basler, Zürcher, Berner Schauspieler alle in derselben Szene) manchmal vermisst.
Doch das sind kleine Momente in einem generell zu sanften, viel zu beliebigen Film. Als ironische Attacke hätte er mehr Potential gehabt, doch selbst dann wäre er noch etwas zu austauschbar inszeniert, zu durchschnittlich gespielt, zu leblos erzählt. Das Etikett des ruinösen Flops ist für "Zum goldenen Ochsen" wohl etwas zu heftig, aber es ist in der Tat nur eine Fussnote im Schaffen der Beteiligten. Wenn auch eine, an welche sich die meisten nicht gerade gern zurückerinnern dürften.
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Soundmedia (Liefert aus CH)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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