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> THE LEGEND OF ZORRO

 


Abenteuerfilm. USA 2005
Alternative Titel Zorro 2; Die Legende des Zorro

Regie Martin Campbell
Drehbuch Robert Orci, Alex Kurtzman
Produktion Walter F. Parkes, Laurie MacDonald, Lloyd Phillips
Ausführende Produzenten Steven Spielbergm Gary Barber, Roger Birnbaum
Musik James Horner
Kamera Phil Meheux
Schnitt Stuart Baird
Darsteller Antonio Banderas, Catherine Zeta-Jones, Rufus Sewell, Adrian Alonso, Nick Chinlund, Pedro Amendaríz Jr.
Länge 126 Min.

US-Kinostart 28.10.2005
CH-Kinostart
27.10.2005

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 10.10.05
©  Bilder Columbia Pictures, Screenshots molodezhnaja


STORY
1850: Zehn Jahre nachdem Don Alejandro De La Vega (Antonio Banderas) den Schurken Don Rafael Montero besiegt hat und als neuer Zorro zum Nachfolger des gleichnamigen Volkshelden aufstieg, sieht die Zukunft nicht mehr so rosig aus. Ehefrau Elena (Catherine Zeta-Jones) glaubt nämlich, es sei Zeit, die Maske abzulegen und sich mehr um sie und ihren Sohn Joaquin (Adrian Alonso) zu kümmern. Doch Zorro hat viel zu tun: Das mexikanische Kalifornien stimmt darüber ab, ob es als 31. Staat den USA beitreten will. Und die Gegner wie der bigotte Killer McGivens (Nick Chinlund) machen mit Gewalt mobil. Doch just als Zorro merkt, dass die Familie sein Leben ist, droht Elena mit Scheidung und flüchtet in die Arme des französischen Aristokraten Armand (Rufus Sewell). Zorro muss seine Frau zurück gewinnen, den Ausgang der Abstimmung überwachen und die Pläne des schmierigen Armand offen legen - und all dies, ohne dass sein Sohn merkt, dass der schwächliche Papa in Wirklichkeit sein grosser Held Zorro ist.

 

REVIEW
"The Mask of Zorro" war 1998 ein wunderbares Kinoerlebnis. Kein Meisterwerk, keine Neuerfindung des Rades - aber unterhaltsames, ja altmodisches Abenteuerkino mit spielfreudigen Stars, die für ihre Rollen geboren waren. Ich liebte die Musik, das Finale, den lockeren Ton. Doch nach einer Fortsetzung dürstete ich nicht. Sieben Jahre später kommt sie nach langen Räkelspielen dennoch - und, als hätte mans geahnt: Sie enttäuscht. "The Legend of Zorro" ist kein per se schlechter Film, aber ein uninspirierter, ein langfädiger, einfallsoser und holpriger Film. Und vor allem ein unnötiger. Er beschmutzt die Legende des ersten Teils nicht, dazu ist er zu beliebig, aber er fügt den bereits Etablierten bis auf einen Sohn nichts hinzu.

Dafür nimmt er einiges weg. Zum Beispiel Gewalt. Der erste war mit einem US-Rating von PG-13 noch realistisch grob, schliesslich wird mit Säbeln gekämpft und mit Pistolen geschossen. Das Update nun kam mit einem PG durch. Nichts gegen einen Familienfilm, doch "The Legend of Zorro" ist so verkrampft auf dieses Label aus, dass es manchmal weh tut: Da ist der schnuckelige Sohn, da sind die stets blutfreien Säbelgefechte, da sind die nur gerade drei Toten (vielleicht habe ich auch einen vergessen) und davon sind zwei Schurken. Wo gekämpft wird, sollte auch gestorben werden - aber in "The Legend of Zorro" wird selbst in den brenzligsten Situationen kurz duelliert und danach weiter gezogen. Fieslinge wie Helden bleiben am Leben, um zurückzuschlagen. Das ist ein alter, billiger Trick. Er entzieht dem Film alle Bedrohung. Und damit auch viel von seiner Spannung.

Auch die 126 Minuten Lauflänge tun dem Suspense-Level nicht gerade gut. Nach einer kurzweiligen Einleitung folgen endlos lange Familiensorgen und bis zum explosiven Finale, das nicht richtig packen will, rollt der Plot manchmal im Schneckentempo voran. Und was für ein Plot! Die Verschwörung um Armand ist ja noch gelungen. Doch die Familienkrise hat mich geärgert. In jeder Heldenserie dasselbe: Der Held wird häuslich und sinniert über seine Bestimmung. Früher passierte das nach ein paar Folgen - James Bond heiratete zum Beispiel am Schluss von "On Her Majesty's Secret Service". Doch schon Superman musste in Teil II seine Kräfte ablegen und nach langem Denkprozess erkennen, dass er eben doch Superman ist. Ditto Spider-Man in seinem zweiten Auftritt. Ich mag diese Konstrukte nicht mehr - vor allem, wenn sie so offensichtlich sind wie in "The Legend of Zorro". Wie wärs mit einem innovativen Plot? Da hat man nach Teil eins endlich einen tollen Heldencharakter etabliert und anstatt den seine Abenteuer ausleben zu lassen, wirft man ihn in seinem zweiten Film schon in eine Sinnkrise. Blech.

Hat die Geschichte weitere Probleme? Oh ja. Schon der erste spielte in Kalifornien, doch da war alles schön mexikanisch. Nun spielt der Film 1850 - am 9. September dieses Jahres trat Kalifornien der Union bei und darum dreht sich auch der halbe Film hier. Inklusive US-Flaggen und den schönen US-Themen "Freiheit, Demokratie, Familie, Gott". Nur Sport fehlt noch. Zorro wird in Verlauf des Films derart amerikanisiert, dass bis auf sein Akzent und seine feurigen Latino-Küsse nicht mehr viel Mexikanisches an ihm dran ist. Das mag zeitlich aufgehen, aber den Film beraubt es seines Charmes.

Das bringt mich zu den Figuren. Der gealterte Antonio Banderas und die noch immer bildschöne Catherine Zeta-Jones (bestes Beispiel: im Epilog. So schön!) haben durchaus noch Feuer, doch der sperrige, oben erklärte Sinnsuch-Plot macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Auch das kecke, das spielerische Element zwischen den beiden ist verflogen. Sie sind halt nun Eltern. Deshalb hat ihr Sohn etliche Auftritte. Der kleine Mexikaner Adrian Alonso sprach seine englischen Texte phonetisch, da er kein Englisch kann, und er ist wirklich süss - doch muss er akrobatische Actionszenen haben? Kämpfende Kinder sind vielfach läppisch und hier macht es den ganzen Film zum Kindergarten-Spektakel. Die "Goonies" lassen grüssen. Nichts gegen Kinder in einem Film für Kinder und Familien, doch in Abenteuerfilmen um Helden, Schurken, Liebe und Intrigen machen Kinder oft den Reiz kaputt. In Wirklichkeit hätten die Killer dem Kleinen ja längst die Kehle durchgeschnitten, wenn er sie mit seiner nervigen Steinschleuder in ihre Hintern schiesst. Nicht im Film, wo der Wicht mit der Zeit bloss noch peinlich ist.

Trotzdem rutscht der Streifen knapp auf zwei Sterne ab. Es gibt ein paar witzige Sequenzen mit Tornado dem Pferd, ebenso zwischen Banderas und Zeta-Jones. Die Akteure sind sympathisch, die Musik von James Horner nicht mehr so mitreissend wie beim ersten Mal - aber noch immer sehr attraktiv. Die Bilder sind schön, die Actionszenen am Schluss wuchtig, der Look noch immer angenehm altmodisch. Und einen rassistischen Gottesmann zum Killer zu machen ist auch schön gewagt - wenngleich etwas negiert dadurch, dass ein Franzose die Bösewichter anführt.

Doch es hätte mehr drin legen müssen, sonst hätte man diesen Film gar nie in Angriff nehmen dürfen. Sequels, die darauf hoffen, eine ganze Serie in Gang zu setzen, müssen dem Original etwas entgegen halten können, müssen weiter gehen, etwas wagen. Beste Beispiele sind "The Empire Strikes Back", "Aliens", "The Godfather, Part II", "The Two Towers", "Superman 2" oder "Spider-Man 2". Die zeigen, dass es wirklich geht. "The Legend of Zorro" verhält sich zum Original dagegen eher wie die "Mummy"-Fortsetzung zum ersten Teil. Nur mit weniger und besseren Effekten als der zweite Mumien-Film. Oder anders und abschliessend gesagt: eine harmlose und völlig unnötige Enttäuschung.

 

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EXTERNE INFOS & REVIEWS 
imdb.com
Roger Ebert 1½/4
James Berardinelli 2/4


 

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