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> DER ZERBROCHENE KRUG
Komödie. Deutschland 1937
Alternativer Titel -
Regie Gustav Ucicky, Emil Jannings
Drehbuch Thea von Harbou nach dem Stück von Heinrich von Kleist
Produktion Karl Julius Fritzsche
Musik Wolfgang Zeller
Kamera Fritz Arno Wagner
Schnitt Arnfried Heyne
Darsteller Emil Jannings, Friedrich Kayssler, Max Gülstorff, Lina
Carstens, Angela Salloker
Länge 81 Min.
Kinostart 19.10.1937
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 21.12.09
© Bilder UFA,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Das niederländische Dorf Huisum im 18. Jahrhundert: Der Richter Adam (Emil
Jannings) wacht mit einem Kater auf. Er hat am ganzen Körper Verletzungen und
seine Perücke ist verschwunden. Dem Gerichtsschreiber Licht (Max Gülstorff)
gaukelt er vor, er sei gestürzt und die Katze habe in der Perücke ihren
Nachwuchs zur Welt gebracht. Die Wahrheit behält er für sich. Da wird eine
Gerichtsverhandlung einberufen, die erst noch beobachtet wird vom Gerichtsrat
Walter (Friedrich Kayssler) aus Utrecht. Darin klagt die Witwe Marthe Rull (Lina
Carstens), der Krug aus dem Zimmer ihrer Tochter Eva sei zerbrochen. Verdächtig
ist der Bauersohn Ruprecht (Paul Dahlke), der ehemalige Geliebte Evas. Noch
niemand ahnt, dass Richter Adam der Schuldige ist.
REVIEW
Schon 1918 verkörperte Emil Jannings am
Königlichen Schauspielhaus in Berlin den Dorfrichter Adam in der Kleist-Adaption
"Der zerbrochene Krug". Gut zwanzig Jahre später hoffte er auf dieselbe Resonanz
mit einer Filmadaption - obwohl Propagandaminister Joseph Goebbels nur geringe
Erfolgschancen sah. Er sollte Recht behalten: Das theatralisch gehaltene Werk
kam mit seiner dialoglastigen Ausrichtung nicht besonders gut an. Goebbels
reagierte hämisch, während Adolf Hitler den Film angeblich mochte.
Doch was die Nazi-Führung von "Der zerbrochene Krug" hielt, ist letztendlich nicht relevant, denn obwohl der Film während Hitlers Regierungszeit entstand, gibt er sich ausgesprochen unpolitisch. Im Fokus steht vielmehr der Unterhaltungswert, getragen von den formidablen Akteuren und den kecken Dialogen Kleists. Kaum zu glauben, dass das Lustspiel bei seiner von Johann Wolfgang von Goethe geleiteten Uraufführung 1808 in Weimar beim Publikum durchfiel.
Nein, es besteht kein Zweifel: Die manchmal reimenden Texte sind gewitzt und sie fliessen wunderbar ineinander. Jannings erweist sich als Idealbesetzung, denn er kommt mit den Dialogen bestens klar, ebenso wie die meisten seiner Co-Stars - allen voran Max Gülstorff, Paul Dahlke und Lina Carstens. Eine spielfreudige Crew, die sich von Jannings nicht einschüchtern lässt. Der Superstar war schliesslich der erste Oscargewinner aller Zeiten und stand bei den Nazis hoch im Kurs, bevor er in Ungnade fiel. 1937 war er auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit, eine lebende Legende.
"Der zerbrochene Krug" ist denn auch untrennbar mit Jannings verbunden. Er ist in jeder Szene und trägt mit seinem breitspurigen Spiel den Film auf seinen Schultern. Den Vorwurf "abgefilmtes Theater" kann Regisseur Gustav Ucicky ("Café Elektric") zwar nicht abschütteln, dazu sind die Bilder zu nüchtern und die Story zu bühnenhaft - doch mit solch formidablen Akteuren, derart gelungenen Dialogen und einer kurzweiligen Erzählweise verhallt diese Kritik ohne Wirkung. Denn wenn schon abgefilmtes Theater, dann bitte so unterhaltsam wie dieses hier.
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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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