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2010
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Thrillerdrama
Südkorea 2010
Alternative Titel
Hwanghae; The Murderer; 황해
Regie Na
Hong-jin
Darsteller Ha Jung-woo, Kim Yun-seok, Cho
Seong-ha, Lee Chul-min, Kwak Byeong-gyoo
Zuschauer 2'267'000
Länge 156 Min. / 140 Min. / 137 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 11.7.2012
© Bilder Showbox,
Screenshots molodezhnaja
STORY
In der Region Joseonjok zwischen China, Nordkorea und Russland leben rund
800'000 koreanischstämmige Chinesen. Über 50% von ihnen arbeiten in
Südkorea - so auch die Frau des Taxifahrers Gu-nam (Ha Jung-woo). Um seine
Einsamkeit zu vergessen, verprasst er sein Geld beim Glücksspiel. Das Resultat
sind Schulden. Der Gangster Jung-hak (Kim Yun-seok) will ihm aus der Patsche
helfen: Er gibt ihm rund 10'000 Dollar, wenn er dafür in Südkorea einen
Geschäftsmann tötet. Gu-nam sagt zu, beobachtet sein Opfer und sucht
gleichzeitig seine Frau. Als er zur Tat schreitet, nimmt eine Spirale der Gewalt
ihren Lauf, und Gu-nam wird bald von allen Seiten verfolgt.
REVIEW
Der Zweitling von Chaser-Regisseur Na
Hong-jin ist zu lang, zu wirr und etwas zu wenig einfallsreich. Aber das hindert
ihn nicht daran, zu eindrücklicher Unterhaltung heranzuwachsen. "The Yellow Sea"
nimmt nämlich den etwas ungelenken Plot, erzählt ihn in düster-gestylten Bildern
und schmeisst noch etwas Action und Gewalt dazu, um mit Tempo und Volldampf die
Zuschauer bei Laune zu halten. Na weiss genau, wie er Spannung aufbauen muss,
und wie er diese in oft orgiastischen Gewaltszenen auflösen muss. Zimperlich ist
der Mann nicht, und davon profitieren wir Zuschauer.
Denn es braucht solche Kicks, da "The Yellow Sea" sich in die Länge zieht. Die koreanische Fassung ist satte 156 Minuten lang, die internationale bringts noch auf 140 Minuten - auch dies noch viel zu viel. Die Charaktere können so zwar atmen, doch da es lange braucht, bis die Geschichte ihren Fokus findet, nimmt man dies eher als Langeweile wahr. Auch führt die eh schon ausufernd komplizierte Story dazu, dass man die Überlänge noch deutlicher zu spüren bekommt. Etwas salopp formuliert: Der Film macht keinen Sinn und tut dies ausladend lang - aber immerhin mit Pep!
Die Schauspieler sind voll bei der Sache, vor allem die beiden Hauptdarsteller aus Chaser, die diesmal sozusagen umgekehrte Vorzeichen haben. Ha Jung-woo (als grauschattierter "Guter" im Film) wirkt etwas passiv, legt bei Bedarf aber richtig los. Und Kim Yun-seok ist eine sadistische Urgewalt, der man vor allem in der zweiten Filmhälfte gerne zuschaut. Viele der Rollen sind nicht viel mehr als Stereotypen, die eigentlich erstaunlich weniger Hintergrund-Geschichte bekommen - aber die Darsteller machen diese Figuren zu charismatischen Gestalten. Na hilft freilich mit seiner edeldüsteren und gewaltträchtigen Inszenierung noch gehörig nach.
Er ist es denn auch, der als "Sieger" aus dem Film hervorgeht, weil sein Look und sein Gespür für das Orchestrieren von Spannung und Blut absolut überzeugt. An seinen Erstling kommt er bei diesem zweiten Durchgang zwar nicht heran - er hätte gut daran getan, "The Yellow Sea" zu straffen und ihm so mehr Power zu geben. Doch wir haben es allemal mit einem Regisseur zu tun, der guten Thriller-Stoff mit Ecken und Kanten liefert, internationales Publikum damit zu begeistern weiss und Lust auf mehr macht. Schade nur um das Skript. Mit einem durchdachteren, cleveren Plot wie in Chaser wärs ein Knaller.
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen Untertiteln
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