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Drama
Japan 1980
Alternative Titel Furueru shita; 震える舌
Regie Yoshitaro Nomura
Darsteller Tsunehiko Watase, Yukiyo Toake, Mayuko Wakamori, Ryoko Nakano
Länge 115 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 29.6.10
© Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja
STORY
Die fünfjährige Masako (Mayuko Wakamori) lebt mit ihren Eltern Akira (Tsunehiko
Watase) und Kunie (Yukiyo Toake) in einem Vorort der Stadt Chiba nahe Tokio. Als
die Kleine sich beim Spielen im Schlamm am Finger verletzt, wird sie von etwas
infiziert. Fortan leidet sie unter Krämpfen und Zuckungen. Also sie sich dabei
die Zunge fast abbeisst, bringen die Eltern sie ins Spital. Dort diagnostizieren
die Ärzte
Tetanus. Die Infektion wird immer schlimmer, das Kind droht zu sterben. Und
eventuell hat es auch schon die Eltern angesteckt. Der einst so idyllischen
Familie droht das Ende.
REVIEW
Das Auseinanderbrechen einer Familie
fasziniert Regisseur Yoshitaro Nomura (1919-2005): In
Village of the Eight Gravestones
ist es ein Fluch, der eine ganze Sippe heimsucht, im ein Jahr später
entstandenen Meisterwerk The Demon ist es der Wahnsinn,
der eine Familie zerstört, und abermals zwei Jahre später folgte "Writhing
Tongue" mit einem erneut ähnlichen Motiv. Hier sind es nur drei Menschen, deren
Idyll durch eine Erkrankung komplett zerbricht. Obwohl daran per se nichts
Übersinnliches dran ist, so wirkt es doch, als sei das kleine Mädchen vom Teufel
besessen. Und darum bietet sich ein Vergleich mit dem Hollywood-Klassiker "The
Exorcist" an.
Anders als der oscargekrönte Horrorfilm werden hier jedoch Religion, Exorzismus und diabolische Einflüsse komplett ausgeblendet. Vielmehr fusst alles im klinisch kühlen Realismus und wirkt gerade darum so teuflisch. Nomura weiss genau, dass ein leidendes Kind die Wirkung gleich vervielfacht, und wenn hier die kleine Mayuko Wakamori allerlei Strapazen ausgesetzt wird, dann tut das richtig weh. Sei es das Beissen auf die Zunge, seien es die endlosen Untersuchungen im Spital, seien es die Zuckungen und Krämpfe, denen sie in regelmässigen Intervallen ausgeliefert zu sein scheint.
"Writhing Tongue" strapaziert die Geduld der Zuschauer damit nur ein wenig zu sehr. Es scheint, als nehme das Leid des Kindes schlicht kein Ende und wir werden im Mittelteil von einer Untersuchung zur nächsten gehetzt. Das wird schnell repetitiv und anders als "The Exorcist", der nach einem gemächlichen Start immer mehr aufdreht, geht es hier bis zum Ende eher ruhig zu und her. Zwei Stunden lang zuzusehen, wie ein süsses kleines Mädchen leidet, ist sicher nicht jedermanns Sache und selbst einem kinderlosen Filmfan dürfte dies auf Dauer zusetzen. Noch effektiver wäre es freilich, wenn Nomura die Story ein wenig schneller in neue Bahnen lenken würde.
An den ebenfalls "undämonischen Dämonenfilm" The Demon kommt "Writhing Tongue" daher nie und nimmer heran. Er ist sauber inszeniert und vorbildlich gespielt, zudem geht die Story an die Nieren und spielt schön mit unseren Erwartungen. Ob nun Krankheit oder übersinnliche Inbesitznahme - Yoshitaro Nomura hantiert schön mit den Klischees und Bildern dieser Art von Filme. Nachteilig wirkt sich jedoch aus, dass all dies ziemlich in die Länge gezogen ist und es an wirklich kongenialen Einstellungen fehlt, etwas, was die Werke des Japaners sonst auszeichnet. Doch selbst ein solider Nomura ist immer noch raffinierter als vieles andere, was uns cineastisch so geboten wird. Lohnend ist der Film daher allemal.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert, aufgehellt und leicht geschärft mit CorelPaint
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