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Actionthriller. Indien. Tamilisch
Alternativer Titel -

Regie Gautham Menon
Drehbuch Gautham Menon
Produktion
Manicam Narayanan
Songs
Harris Jayaraj
Kamera
S. Ravi Verman

Choreografie Brinda
Darsteller Kamal Haasan, Jyothika, Lev Gorn, Prakash Raj, Kamalinee Mukherjee,
Ajay Naidu, Daniel Balaji, Saleem Baig, Rajshri Nair, Mumait Khan
Länge 174 Min.

Kinostart 25.8.2006
Box office classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 28.5.07
©  Bilder Ayngaran, Screenshots molodezhnaja


STORY
Raghavan (Kamal Haasan) ist der beste Cop in ganz Tamil Nadu. Unbestechlich, pickelhart und ausgestattet mit einem ganz besonders guten Spürsinn. Als Rani, die Tochter seines Freundes, des Polizeichefs Aarogyaraj (Prakash Raj), entführt wird, nützt ihm aber auch der nichts mehr: Raghavan kann nur noch die Leiche des Mädchens bergen. Aarogyaraj und seine Frau verlassen in Trauer Indien und fliegen nach New York. Von dort kommt Monate später der Anruf, dass die beiden ermordet wurden. Raghavan fliegt in die USA und nimmt mit Detective Anderson (Lev Gorn) Ermittlungen auf. Schon bald merkt er, dass der Doppelmord in Verbindung steht mit der Ermordung von Rani.

 

REVIEW
Ein wenig beunruhigt war ich in den ersten Minuten von "Vettaiyadu Villaiyadu" schon: Kamal Haasan, mittlerweile auch schon 53 Jahre alt, tritt in typisch südindischer Masala-Manier als Supercop mit Donnerfaust und Über-Coolness auf. Kann er solche nicht ernst zu nehmenden Übermenschen-Rollen nicht lieber den jungen Actionstars überlassen? Kamal sollte sich für so etwas doch eigentlich zu gut sein. Doch zu früh gefrustet: Dies ist bloss die Einleitung für die Massen, um klar zu machen, dass hier ein Polizist mit Hand und Fuss am Werk ist, einer der zulangt, einer der Spürsinn hat. Ist dies erst einmal etabliert, wandelt sich der Film zum Thriller - und zu einem überraschend guten.

Ich habe schon an mancher Stelle erklärt, Bollywood und auch die meisten anderen indischen Filmindustrien, hätten Mühe mit Thrillern. Suspense generiert sich nun einmal schlecht mit Kamera-Firlefanz, Item-Nummern und Over-the-Top-Ansatz. "Vettaiyadu Villaiyadu" zeigt, dass es trotzdem gehen kann, wenn ein talentierter Regisseur am Werk ist. Gautham Menon schuf mit dem Mittelteil seines Tamil-Films in der Tat einen der spannendsten und routiniertesten Thriller, die ich je aus Indien gesehen habe. Klar kommen Raghavans Ermittlungen nicht an Serienkiller-Vorbilder wie "Seven" oder "Silence of the Lambs" heran - wie viele Filme tun das schon. Doch eine Liga darunter lebt es sich auch ganz gut und "Vettaiyadu Villaiyadu" bleibt spannend, furchtlos und intensiv.

Kleine Mankos gibts in diesem Teil auch, so ist das FBI etwa gar passiv und nett, wenn der Gast aus Indien in ihrer Domäne herumschnüffelt und manche Polizeiprozedur wird hier nicht eingehalten - durchaus auch mal mit ironischer Absicht ("so machen wir das in Indien"). Dies schmälert das Spannungsniveau denn auch in keiner Weise. Eher schon die Rückblenden zu Raghabans Eheleben, die ich für unnötig erachtet habe. Kurz andeuten, dass der Cop eine tragische Vergangenheit hat - das hätte als Background gereicht. Das Drumherum gehört indes nicht zum Plot. Und wenn sogar noch ein Song (mit schlechtem Bluescreen) für diese Rückblenden benutzt wird, ist es zu viel des Guten. Der Film ist mit 174 Minuten eh zu lang, also kann man diese Backstory mühelos kippen und gewinnt dadurch mehr Spannung.

Die hält denn auch spielend an, bis Raghavan und sein US-Partner dem oder den Serienkiller(n) auf die Spur kommen. Von da an gehts etwas bergab. Zum einen ist das Motiv des Täters (ich nutze der Einfachheit halber die Einzahl) an den Haaren herbei gezogen und die Einführung des Killers ist alles andere als befriedigend. Später kommen in der Zeichnung des Killers sogar noch mehr Fehlgriffe dazu, unter anderem ein Tattoo, dessen Hintergrund ich jetzt nicht ansprechen will, das aber dem Charakter etwas unterschiebt, das nicht richtig passen will. Zu kryptisch, ich weiss, darum geh ich jetzt auch gar nicht weiter ins Detail. Aber der brutale Killer gehörte für mich zum schwächeren Teil des Films, da er zu viele Klischees bediente und in einer Szene sogar zum langen Erklär-Monolog ausholt. Das ist in jedem Thriller ein plumpes Mittel.

Auch nicht 100% überzeugt war ich von der Kamal-Jytothika-Romanze. Sie ist zwar subtil und Jyothika spielt sehr gut, doch da sie halb so alt ist wie Kamal und die Romanze nur da ist, damit eine neue Form der Bedrohung aufgebaut werden kann, wirkt das Ganze etwas konstruiert. Nicht ganz so unnötig wie die Ehefrauen-Rückblende, aber nahe dran. Gautham nutzt die Szenen jedoch auf saubere Wiese dazu, seine Hauptfigur etwas menschlicher zu machen, was angesichts der Macho-Einleitung vielleicht gar nicht so schlecht ist.

Dumm nur, dass Kamal gegen Schluss dann wieder ganz Übermensch wird. Das Finale leidet darunter, der ganze Film leidet darunter. Ein verletzlicherer Held hätte ein spannenderes Ende garantiert. Doch zu viel Innovation darf wohl nicht sein, schliesslich soll "Vettaiyadu Villaiyadu" das Masala-Publikum nicht befremden. Tut er auch nicht: Das Ende lässt mitfiebern. Der Weg dahin war etwas harzig, wieso es nach der Intermission etwa einen Item-Song mit Mumait Khan braucht, das wissen die Götter. Und dass er fast genau so klingt wie "Aashiqui Meri" aus 36 China Town sorgt auch nicht gerade für einen Originalitätspunkt. Doch im Grossen und Ganzen ist dies ein absolut sehenswerter Film: Die Musik ist stimmig, Kamal Haasans Spiel einmal mehr kraftvoll, Jyothika agiert sensibel, der Thriller-Teil in der Mitte ist spannend, die Optik ist modern aber (bis auf eine hyperaktive Kamera und ein paar nervige Cuts) nicht zu aufdringlich, die Action ist solide, der Schluss auch. Gewarnt seien lediglich die sensiblen Gemüter, denn es geht deftig zur Sache und es fliesst viel Blut. Wer damit klar kommt, den erwartet einer der besseren Actionthriller, die in letzter Zeit aus Indien kamen.

 

MEINE DVD
Ayngaran (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Tamilisch 5.1 und DTS mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie schlechten Untertiteln in Deutsch und Französisch.
Disk Rating * * * (Gute Bildqualität, Nicht-Englische Untertitel unnütz, da unbrauchbar)

 

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anytamil

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
Bollywoodblog (9/10)

 

SCREENSHOTS

 


 

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