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> VERDENS UNDERGANG
Katastrophenfilm. Dänemark
1916
Alternative Titel The End of the World; Verdens undergang - Das jüngste
Gericht
Regie August
Blom
Drehbuch Otto Rung
Produktion Ole Olsen
Kamera Louis Larsen, Johan Ankerstjerne
Darsteller Olaf Fønns, Carl Lauritzen, Ebba Thomsen, Johanne
Fritz-Petersen,
Thorleif Lund, Alf Blütecher, Frederik Jacobsen, K. Zimmermann
Länge 77 Min.
Kinostart 1916
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.1.2011
© Bilder Danske Filminstitut,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Professor Wisemann entdeckt einen Kometen, der auf die Erde zurast. Die
Nachricht lässt die Aktienkurse in die Tiefe sausen. Genaue Fakten werden von
den Wissenschaftern jedoch zurückgehalten, um eine Panik zu verhindern. Darauf
baut der Minenbesitzer Frank Stoll (Olaf Fønns) - denn wenn die Kurse wieder
steigen, wird er reich. Das Schicksal seiner eigenen Arbeiter interessiert den
Tycoon nicht gross, obwohl es eh schon brodelt unter den Bergarbeitern. Für
Edith (Johanne Fritz-Petersen) und Dina (Ebba Thomsen), die gänzlich
verschiedenen Töchter des Managers West (Carl Lauritzen), wird die Lage zur
Zerreissprobe.
REVIEW
Als Auslöser für das Drehbuch zu diesem Drama
mit apokalyptischen Beigaben dienten realen Ereignissen: 1910 flog der
Hally'sche Komet mal wieder nahe an der Erde vorbei und beschwor die üblichen
Katastrophenszenarien herauf. Regisseur August Blom (1869-1947) inszenierte
daher eine Geschichte getragen von Ängsten und düsteren Vorahnungen. Nicht
umsonst lässt sich das Ganze auch als eine Parabel auf den Ersten Weltkrieg
lesen, der kurz vor der Entstehungsphase des Films ausbrach.
Da die Filmfirma Nordisk auf eine zehnjährige Erfolgsserie mit weit über 100
Filmproduktionen zurückschauen konnte, war auch genug Geld in den Kassen, um das
Werk nicht etwa als kleines Kammerspiel zu drehen, sondern als gross angelegten
Event-Film. Blom, der drei Jahre vorher schon mit dem Schiff-Katastrophenfilm
Atlantis mit Big-Budget-Ausstattung umgehen gelernt
hat, baut vor allem in der zweiten Filmhälfte ein paar ansehnliche Tricks ein.
Nichts Weltbewegendes, aber angesichts der Entstehungszeit ganz nett.
Weniger gelungen ist das Melodrama drumherum. Die Börsenspiele der
Grosskapitalisten sind nur kurz ein (spannendes) Thema, ansonsten dominiert eine
oft abgehandelte Liebesgeschichte vor dem Hintergrund unterschiedlicher
Schichten. Klassenkampf trifft Science-Fiction mit starkem
biblisch-apokalyptischem Einschlag. Emotional richtig reinversetzen kann man
sich nicht, weil vieles gestelzt und überhastet wirkt. Das Personal lässt kalt,
die Schicksale weitgehend auch.
"Verdens undergang" zieht darum eher als Spektakel: Die Bildkompositionen
überzeugen, die Massenszenen gefallen, die Zerstörungsszenen bieten Schauwerte.
Und wenn Menschen als Kollektiv auftauchen, dann kommen doch ein paar Emotionen
hoch, da man diese Figuren als Repräsentanten einer ganzen Gruppe wahrnimmt.
Also die unterdrückten Arbeiter, die im Falle einer Katastrophe als erstes
leiden müssen. Derartige Sozialkritik ist typisch für die Stummfilmära in Europa
und hier durchaus angenehm in die Story eingebaut.
"Verdens undergang" ist dementsprechend kein Meisterwerk von internationalem
Rang, aber ein interessantes Katastrophen-Frühwerk mit klassischen Elementen,
religiösen Untertönen und bemerkenswerten Schauwerten. Die Kürze von 77 Minuten
sorgt zudem für ein flottes Tempo. Um es mal überspitzt zu sagen: Was wir haben
ist ein Michael-Bay-Film aus den 1910er-Jahren, mit weniger Pathos, aber
ähnlicher Absicht und Figuren-Typifizierung. Ich mag Michael Bay, also ist dies
durchaus als Kompliment zu verstehen.
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Danske
Filminstitut (Liefert aus DK)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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