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> UNTER DER LATERNE
Stummfilmdrama. Deutschland
Alternativer Titel -
Regie Gerhard
Lamprecht
Drehbuch Luise Heilborn-Körbitz
Produktion Gerhard Lamprecht
Kamera Karl Hasselmann
Darsteller Lissi Arna, Gerhard Dammann, Mathias Wieman, Paul Heidemann,
Carla Bartheel, Hubert von Meyerinck
Länge 132 Min.
Kinostart 4.9.1928
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 19.10.2014
© Bilder Arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Else (Lissy Arna) geht mit ihrem Freund Hans (Mathias Wieman) heimlich in den
Ausgang. Als der Vater (Gerhard Dammann) dies bemerkt, schliesst er Else aus der
Wohnung aus. Die junge Frau zieht daher zum arbeitslosen Hans und dessen Freund
Max (Paul Heidemann). Zu dritt treten sie als Comedy-Trio auf und haben Erfolg.
Doch das Glück bleibt von kurzer Dauer, denn der Vater lässt die minderjährige
Else polizeilich heimholen. Else flieht und gerät in die Fänge eines
halbseidenen Varieté-Besitzers,
REVIEW
Wie so viele moralistisch angehauchte Filme jener Zeit
ist "Unter der Laterne" ziemlich didaktisch. Schon eine Einblendung vor
Filmstart macht klar, dass Regisseur Gerhard Lamprecht (1897-1974) seinen
Zuschauern auch etwas beibringen möchte, und dies tut er mit Hilfe einer
ziemlich melodramatischen Geschichte. Das Motto: Ihr Alten, lasst den Jungen
etwas Spielraum, denn wenn er sich abweist, dann stürzen sie ab.
Was als
ein exemplarisches Drama über das Abgleiten in die Prostitution sein soll,
ähnelt aber eben doch eher einer Seifenoper. Zu viele Entwicklungen bedürften
mehr Glaubwürdigkeit, zu viele Zufälle häufen sich, zu viel Sentimentalität wird
eingestreut. Da der Film mit über zwei Stunden Laufzeit doch recht lang ist,
fallen diese Mängel noch stärker ins Gewicht.
Doch Lamprecht weiss
immerhin, wie er zu inszenieren hat. Die Bildkompositionen haben klasse, viele
der Tableaus im jazzigen Berlin der Goldenen 20er überzeugen. Es ist das Gespür
für Ort und Zeit, das den Film aus dem Mittelmass hebt. Das Milieu ist
gleichzeitig verführerisch, es herrscht Aufbruchsstimmung. Und doch ist es auch
Hort der Ausnutzung und des Niedergangs.
Elegant etwa auch eine Montage,
die Elses Arbeit als Prostituierte illustrieren soll: Minutenlang werden nur
Ausschnitte aneinandergereiht: Nie sieht man ihren Kopf - nur ihren Schmuck,
ihre Kleider, ihre Beine, ihre Hände. Als sei sie als Mensch nicht mehr
relevant, ihr Leben wird reduziert auf Luxus und den Lustgewinn anderer.
Wäre diese Else doch nur besser besetzt, dann könnte man den Film auch wirklich
empfehlen. Lissy Arna (27) wirkt aber weder minderjährig noch besonders geeignet
für den Job eines Freudenmädchens. Zu plump ist ihr auftreten, sie ist das
Mädchen von Nebenan und auf Dauer etwas langweilig, um den ganzen Plot zu
tragen.
"Unter der Laterne" gehört also eher ins Mittelfeld der
deutschen Stummfilmproduktionen. Hübsch anzuschauen, mit einem schwungvollen
Soundtrack ausgestattet und in einem ereignisreichen Milieu angesiedelt. Aber
die recht farblose Hauptdarstellerin und die ebenso austauschbare Handlung geben
Abzug.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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