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Thrillerdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Aziz Khan
Drehbuch Nazim Hassan Rizvi
Produktion Nazim Hassan Rizvi
Songs Anu Malik, Shamir Tandon
Kamera Tapan K. Basu
Choreografie Saroj Khan, Reshma
Darsteller Rajpal Yadav, Kader Khan, Prem Chopra, Monica Castelino,
Mukesh Tiwari, Pratima Kazi, Sambhavana Seth, Sunil Rege
Länge 141 Min.

Kinostart 9.2.2007
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.4.07
©  Bilder Ren, Screenshots molodezhnaja


STORY
Sagar Hussain (Rajpal Yadav) wird verhaftet, da er seine drei Töchter jahrelang vergewaltigt haben soll. Er landet im Knast, wo er beleidigt und geschlagen wird. Nur der Mithäftling Nadar (Mukesh Tiwari) hält zu ihm. Vor Gericht scheint die Sache klar: Staatsanwalt Aman Verma (Prem Chopra) hat gute Argumente, die Richterin Jaya Reddy (Pratima Kazmi) ist bekannt für frauenfreundliche Urteile und Sagar selbst schweigt eisern. Dafür treten seine Töchter und seine Ehefrau Sabina Begum (Monica Castelino) in den Zeugenstand und belasten ihn schwer. Nun ruhen Sagars letzte Hoffnungen auf dem Anwalt Ravi Vishnoi (Kader Khan). Doch der hat wenig Lust, einen Mann zu verteidigen, der seine eigenen Kinder vergewaltigt haben soll.

 

REVIEW
Das Schockierendste an "Undertrial" ist, dass manche indische Kritiker dachten, dies sei seriöses Kino. Weil es auf Tatsachen basiert. Und ein delikates Thema anspricht. Und keine grossen Stars in den Hauptrollen zeigt. Also muss es ja anspruchsvoll sein, oder? Denkste. "Undertrial" ist ein Justizdrama mit dem juristischen Verständnis eines Seeotters, ein Thriller mit der Spannungskurve des Sandmännchens und dem Tiefgang eines Tümpels am Wattenmeer. Nichts funktioniert hier richtig, dabei böte die reale Vorlage um den Fall von Asghar Hussain aus Lucknow
tatsächlich Stoff für einen packenden, bewegenden und aufrüttelnden Film. Doch Regiedebütant Aziz Khan macht so gut wie alles falsch und liefert ein Werk ab, das auf allen Ebenen enttäuscht.

Das Übel beginnt bei den Knastszenen, die zu lange dauern. Es werden Zweifel gesät, ob Sagar (der Name wurde für den Film leicht variiert) schuldig ist, doch damit hat es sich auch schon. Und damit die Länge dieses Teils des Films gerechtfertigt ist, schiebt der Regisseur unpassende Auflockerungen ein mit irgendwelchen Nebenfiguren, die nichts mit der Sache zu tun haben. Fazit dieses Teils: Langweilig und für den Rest des Films nicht von Belang, da lieber nochmals 3 Deewarein anschauen.

Doch das ist noch der bessere Part des Films. Alles, was danach vor Gericht passiert, schleppt sich dahin, bis auch der langsamste Zuschauer erkannt hat, auf was dieser Unsinn hinaus läuft. Die Frage, ob Sagar schuldig ist, klärt sich nach den ersten paar Minuten und der Rest besteht daraus, dass die Anwälte mit den hirnrissigsten Argumenten und Prozess-untauglichen Folgerungen versuchen, immer neue "Twists" in die Story zu bringen. Dabei ist alles längst klar! Ein einziger Zeuge und der Prozess platzt. Ein einziger Hinweis, und das Publikum weiss, wie alles ausgeht. Aber nein, wir werden stundenlang mit dem Prozedere gefoltert, bevor man nach zähen 141 Minuten nur noch den Regisseur würgen will.

Anspruchsvolles Kino soll das sein? Da hat jede Folge von "Richterin Barbara Salesch" mehr Tiefgang. Und die Schauspieler sind auch besser. Hier tummeln sich zwar Akteure wie Kader Khan und Prem Chopra im Gerichtssaal, doch der einzige, der Talent zeigt, nämlich Rajpal Yadav, bleibt während des Prozesses ruhig. Die Bühne überlässt er Khan und Chopra sowie einer Reihe mässig talentierter Unbekannter. Denen schaut man mit zunehmend müderen Augen zu, bevor endlich das Finale die Erlösung bringt. Ja, hinter all dem Zeug steckt eine wahrlich grauenhafte Sache, ein Justizskandal, der in der Realität das Leben vieler Menschen ruiniert hat - doch das macht die filmische Aufarbeitung nicht automatisch gleich schockierend. Im Gegenteil: Das Prozedere entlockt einem ein Gähnen und erst, wenn die Richterin am Schluss zum Punkt kommt, tauchen ganz kurz ein paar Emotionen auf. Vorher ist Sendepause für Emotionen, Funkstille für Logik und Absenzzeit für Spannung.

Was mir bei der Sache nicht in den Kopf gehen kann, ist, wie seriöse Filmkritiker und Kinofans sich hier einlullen liessen. "Fesselnd" war zu lesen, "düster" und "mutig" - doch das ist alles Humbug. Die Story hinter dem Film ist erschreckend und ihre sozialen Implikationen wären hochspannend, doch die Bollywood'sche Verarbeitung ist Kino auf Sparflamme, mässig gespielt, schwach inszeniert und talentfrei erzählt. Einem so packenden Stoff alle Energie zu entziehen, braucht sicherlich Talent, aber keines, das ich loben möchte. Daher: Das Thema ist interessant. "Undertrial" schlecht.

 

SONGS
1) Aapun Ke Saath - Unnützer, nicht sonderlich guter Song.
2) Madhubala - Schwache Nachtclub-Nummer.

 

MEINE DVD
Pen (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Zu grossesn Pen-Logo im Bild, Bildqualität nicht immer gut)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (3/5) - Spoiler!
Rediff.com (
3/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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