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Sci-Fi-Film. GB
Alternativer Titel Trans-Atlantic Tunnel
Regie Maurice
Elvey
Drehbuch Curt Siodmak, L. du Garde Peach nach dem Roman von Bernhard
Kellermann
Produktion Michael Balcon
Musik Hubert Bath
Kamera Günther Krampf
Schnitt Charles Frend
Darsteller Richard Dix, Leslie Banks, Madge Evans, Helen Vinson, C.
Aubrey Smith, Basil Sydney
Länge 94 Min.
Kinostart 1935
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 10.6.2017
© Bilder GB Pictures,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Unternehmer Mr. Lloyd (C. Aubrey Smith) überzeugt seine
Freunde davon, den Ingenieur Richard "Mack" McAllan (Richard Dix) finanziell zu
unterstützen. Der will einen Tunnel zwischen England und den USA bauen! McAllen
hat vorher schon den Tunnel unter dem Ärmelkanal vollendet und nun sieht er mit
einer von Frederick "Robbie" Robbins (Leslie Banks) Drillmaschine die Chance,
auch den Atlantik zu bezwingen. Mack fordert die Arbeit so sehr, dass er seine
Frau Ruth (Madge Evans) vernachlässigt. Schlimmer noch: Mack scheint mit Lloyds
attraktiver Tochter Varlia (Helen Vinson) zu flirten. Ruth stürzt sich darum in
die Arbeit als Krankenschwester im Tunnel - und infiziert sich mit einer
mysteriösen Krankheit. Derweil intrigieren hinter den Kulissen die Investoren,
weswegen der Bau auf eine Katastrophe zuläuft.
REVIEW
Dystopische Zukunftsvisionen kamen mit der
Industriellen Revolution langsam auf und schlugen sich Anfang des 20.
Jahrhunderts auch in der Literatur nieder, massgeblich dem 1932er-Standardwerk
"Brave New World" von Aldous Huxley. Doch das Gros der phantastischen Literatur
jener Zeit war noch geprägt vom Optimismus: Davon, dass der Mensch mit Hilfe der
Technik Grosses vollbringen kann. So etwa im 1913 erschienen Bestseller "Der
Tunnel" des deutschen Schriftstellers Bernhard Kellermann. Der wurde mehrfach
verfilmt, etwa visuell ansprechend im Jahr 1915 von William Wauer.
Die
Engländer zogen 1935 nach. "The Tunnel" behält die Story bei, reichert sie aber
mit gehörig Melodrama an. Englands fleissigster Filmemacher Maurice Elvey, der
in seiner Karriere über zweihundert Filme gedreht hat, inszeniert mit wenig
Flair, aber mit handwerklichem Geschick. Auf das Budget der kurz darauf
erschienenen H.G.-Wells-Adaption "Things to Come" konnte er nicht zurückgreifen
(manche der Trickszenen stammen sogar aus einer deutschen Adaption von 1933),
trotzdem sieht das Ganze solide aus.
Die Idee des Tunnelbaus ist Herz
des Films, denn es geht nicht nur um einen technologischen Kraftakt, sondern
auch um das Zusammenführen von England und Amerika. Wir befinden uns in der Zeit
der deutschen Expansionsgelüste, und aus Sorge vor der Nazis lag es im
britischen Interesse, die transatlantische Freundschaft zu stärken. Insofern ist
der Film durchaus auch politisch angehaucht. Auf der anderen Seite propagieren
die Männer hinter dem Tunnel den Frieden an sich, also ganz im
Völkerbund-Gedanken nach einer friedlich koexistierenden Weltgemeinschaft.
So reizvoll das alles ist, so fad ist das menschliche Drama. Mit den
übertriebenen Schicksalsschlägen kommen wir rasch auf das Terrain des Schmalzes,
was nicht nur die Story in die Länge zieht, sondern auch die Akteure
unterfordert. Richard Dix, Leslie Banks und Madge Evans sind aber
nichtsdestotrotz ein brauchbares Trio. Star-mässig ergänzt wird das Ensemble
übrigens durch Walter Huston als Präsident der USA und George Arliss als
britischer Premier (beide indes nur in Kurzrollen).
"The Tunnel" ist
brauchbare Sci-Fi, aber steht im direkten Vergleich zu anderen Werken jener Zeit
schwächer da. Zu nennen wären nicht nur der bereits erwähnte "Things to Come"
(1936), sondern vor allem natürlich Fritz Langs "Metropolis" (1927). Aber als
optimistische Vision mit grundsolider Machart ist der recht obskure Film auf
jeden Fall eine Entdeckung wert.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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