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Drama

Südkorea 2015
Alternative Titel Daeho; The Tiger; 대호

Regie, Drehbuch Park Hoon-jung
Darsteller Choi Min-sik, Jeong Man-sik, Jeong Seok-won, Kim Hong-pa, Lee Eun-woo, Ren Osugi

Zuschauer 1'762'600
Länge
139 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 19.6.2018
©  Bilder Eureka, Screenshots molodezhnaja


STORY
1925 beherrschen die Japaner die koreanische Halbinsel. Der Gouverneur der Besatzungsmacht, Maejono (Ren Osugi), hat ein besonderes Faible für Tigerfelle entwickelt - und da der Tiger als Symbol des koreanischen Nationalgefühls gesehen wird, passt es gerade gut, die Tiere auszurotten. Der alte Jäger Man-duk (Choi Min-sik), der mit seinem Sohn Seok (Sung Yu-bin) auf dem Berg Jirisan lebt, soll die Aufgabe übernehmen. Doch er ist seit dem Tod seiner Frau ein Wrack und weigert sich. Gu Kyung (Jeong Man-sik) wird deswegen mit der Jagd betraut, und zu seinem Team gehört auch Seok. Doch sie haben keine Chance gegen den blutrünstigen letzten Tiger auf Jirisan, der erst noch von Man-duk beschützt wird.

 

REVIEW
Auf Choi Min-sik ist Verlass. Selbst in schwächeren Filmen zeigt der Star sein Charisma, spielt vor allem verbitterte und seelisch angeknackste Charaktere so souverän, dass er allen anderen die Show stiehlt. Das trifft auch hier zu: "The Tiger" von New World-Regisseur Park Hoon-jung ist überlanges, grundsolides Abenteuerkino mit etwas Geschichtsbeigaben und etwas Patriotismus. Ein Mix, der in Korea zurzeit sehr gut ankommt. Doch aufgewertet wird alles erst durch Choi, dessen Weltschmerz sich in jeder Szene zu manifestieren scheint.

Weniger gut sieht es bei den anderen Darstellern aus, die nahezu alle im Hintergrund zu bleiben scheinen. Da hilft es auch nicht, dass Park Hoon-jung zu oft recht dunkel filmt und die Figuren in einen austauschbaren visuellen Brei verfrachtet werden, der es nicht möglich macht, einzelne Aktionen gross herauszuheben. Manchmal ist die Farbpalette so ausgewaschen, dass Menschen nur als Silhouetten erkennbar sind.

Die düstere Optik wurde wohl auch aus Budget-Gründen gewählt, denn die Spezialeffekte können mit solchen aus Hollywood nicht mithalten. Wenn sie nun mit Dunkelheit etwas verschleiert werden, dann wirken sie überzeugender. Dies jedoch eben auf Kosten des visuellen Reizes. Und selbst mit Dunkel-Schleier: Die Tricks sind eher Mittelmass, vor allem eine Horde von nahezu mit Schallgeschwindigkeit herumrennenden Wölfen lässt die Nase rümpfen.

Und der titelgebende Tiger? Der ist besser, aber leidet dafür als Figur. Klar soll er Korea repräsentieren und so wie die Japaner ihn ausrotten wollen, wollen sie das ganze Volk ausrotten (oder zumindest unterjochen). Dementsprechend wirkt der Tiger überhöht dargestellt. Doch wenn er Dutzende von Kugeln unbeschadet überlebt, wenn er einer halben Armee Glieder und Köpfe abbeisst, dann wechselt er vom Realismus hin in den Fantasy-Bereich. Und da gehört der Film einfach nicht hin.

"The Tiger" ist sicher solide Filmware, die von ihrem Hauptdarsteller profitiert und auch technisch immer wieder ein paar interessante Aspekte bietet. Herauszuheben wäre etwa der chorale Soundtrack, der die Geschichte passend ins Mythische rückt. Doch man wird das Gefühl nicht los, dass hier mit einer ansprechenderen Bildgestaltung und überzeugenderen Visual Effects ein viel besseres Werk hätte herausschauen können.

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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