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2016
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Sci-Fi-Film
Japan 2016
Alternative Titel Tera Fomazu; テラフォーマーズ
Regie
Takashi Miike
Drehbuch Kazuki Nakashima nach dem Manga von Yu
Sasuga und Ken’ichi Tachibana
Darsteller Hideaki Ito, Emi Takei, Tomohisa Yamashita, Rinko Kikuchi,
Takayuki Yamada,
Shun Oguri, Kane Kosugi, Masaya Kato, Eiko Koike, Mariko
Shinoda, Kenichi Takito, Rina Ohta, Rila Fukushima
Länge 109 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 1.12.2016
© Bilder Warner Bros., Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Erde ist übervölkert, also muss der Mars bewohnbar gemacht werden. Dazu
werden Algen und Kakerlaken auf dem Planeten angesiedelt, welche die Oberfläche
einschwärzen und den Treibhauseffekt vorantreiben sollen. Jahrhunderte später,
bricht eine Mission zum Planeten auf. An Bord sind Kriminelle und Gesindel,
darunter auch der zu Unrecht verhaftete Shokichi (Hideaki Ito) und seine
Freundin Nanao (Emi Takei) . Sie sollen die Kakerlaken auf dem Mars wieder
ausrotten. Doch schnell wird klar, dass die sich nicht gigantisch vermehrt
haben, sondern auch zu einer beachtlichen Grösse gewachsen sind. Derart mutiert
lassen diese humanoide anmutenden Kakerlaken keine Eindringlinge zu. Sie killen
die Neuankömmlinge ohne Skrupel. Also müssen die Menschen auf verschiedene Seren
zurückgreifen, die ihnen Käferkräfte geben.
REVIEW
Ich habe ein Faible für brutale Sci-Fi, wohl deswegen,
weil die meisten Sci-Fi-Filme massentauglich sein müssen, um ihre oft hohen
Budgets wieder reinzuholen. Das Problem ist, dass wenn einmal Sci-Fi-mit Blut
und Gedärm daherkommt, dies meistens Trash ist. "Starship Troopers" oder "Total
Recall" sind eher Ausnahmen - das Gros ähnelt eher "Terra Formars". Der basiert
auf der recht brutalen und wegen
seines nahezu erdrückend offenen Rassismus auch umstrittenen
Manga-Serie von Yu Sasuga und Ken’ichi
Tachibana. Also vielversprechender Stoff, aus dem ein Paul Verhoeven sicher was
gemacht hätte (die Parallelen zum bereits genannten "Starship Troopers" sind
sowieso offensichtlich).
Doch als Regisseur waltete nicht der Seltenfilmer Verhoeven, sondern der Vielfilmer Takashi Miike. Der Japaner ist in Sachen Subversion und Gewalt sicher die richtige Wahl, aber er ist auch die falsche. Ihm fehlt das visuelle Flair für einen Stoff wie diesen, ihm fehlt das Gespür dafür, kontroverses Material gegen sich selber schiessen zu lassen, und ihm fehlt auch das Budget, um die nicht immer sattelfesten Tricks über das Niveau eines TV-Films zu heben. Kurz: Hier steckt an sich Potential drin, aber Miike ist fast nie fähig, es auch auszuschöpfen, weder inhaltlich noch ästhetisch.
Positiv ist sicher die Gewalt. Das soll nicht nach einem kranken Fetisch klingen, sondern unterstreichen, dass eine solche Story (Menschen gegen Käfer) fast automatisch Gewalt impliziert. Die zu zeigen macht nicht nur Sinn, sie gehört dazu. Und Miike geniesst sie. Bis etwa zur Minuten 17 ist alles noch etwas doof und trashig, aber dann gibt es den ersten Todesfall, der aus dem Nichts kommt. Und von da an weiss man, dass das Blut spritzen wird. Doch von da an steigt leider auch das Nonsens-Level. Denn die Menschen spritzen sich Käfersäfte, die sie selbst mutieren lassen. Richtig schlechte Masken und ebenso abstruse Fähigkeiten reissen den Film derart Richtung Trash, dass er nicht mehr ins Gleichgewicht findet.
Dass sich dafür die einst oscarnominierte Rinko Kikuchi verheizen liess, erstaunt ebenso sehr wie der Umstand, dass jemand Miike für den richtigen Mann hielt. Aber ich möchte den Kultfilmer, den ich ja durchaus verehre, was man anhand der gesehenen Filme unschwer erkennen mag, dann doch nicht zu sehr prügeln. Vielleicht htte niemand das Ganze noch retten können. Und Miike macht immerhin ein paar Sachen richtig - er entschärfte den Rassismus ein wenig (wenn auch alles andere als komplett), er schraubt die Gewalt nicht zu sehr herunter, er hält das Tempo hoch. Immerhin. Und auch die Optik ist, sieht man von den Tricks ab, nicht immer übel. Vor allem die Drehorte in Island geben was her.
Reicht nur eben nicht. Wie erwähnt: Die Parallelen zu "Starship Troopers" sind erschlagend. Menschen gegen Käfer, blutiger Einsatz, faschistische Ideen, ja sogar erklärende Einblender gibt es. Und ein ganz wenig blitzt die Idee durch, dass eigentlich die Menschen die Bösen sind und das "rückständige" indigene Volk ausrotten wollen. Doch wo Verhoevens Werk genau dies auf die Spitze trieb und zur ebenso subversiven wie einfahrenden Granate wurde, ist dies beinahe ein Blindgänger, der nie versteht, welche Möglichkeiten ihm präsentiert werden. Übrig bleibt aufgeblasener Trash.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1 verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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