> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> japan

> 2006
> TEKKONKINKREET

 


 

Anime
Japan 2006
Alternative Titel Tekon kinkurito;
鉄コン筋クリート

Regie Michael Arias
Drehbuch Anthony Weintraub nach dem Manga von Taiyo Matsumoto

Länge 106 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 17.10.07
©  Bilder Sony, Screenshots molodezhnaja


STORY
In der zerfallenden Grossstadt
Treasure Town leben die Waisenjungen Black und White als Gauner. Black ist der Ältere, er ist etwas beschränkt im Kopf, aber ein guter Kämpfer und Beschützer. Der 11-jährige White braucht auch Schutz, denn er ist ziemlich naiv. Dafür hat er ein Gespür, was in der Stadt abgeht, fast einen sechsten Sinn. Als sie sich mit den Yakuza anlegen, die in Treasure Town einen Vergnügungspark bauen wollen, gerät ihr kurioses, aber geregeltes Leben aus den Fugen. Zwar entkommen die Jungs den Gangstern, weil sie regelrecht über die Dächer fliegen können - doch die Yakuza kennen kein Pardon.

 

REVIEW
Ich kann nicht behaupten, dass ich die Story verstanden habe. Zu extravagant ist der Erzählfluss, zu verworren der Plot, zu episodisch die Inszenierung. Selbst die beiden Hauptfiguren liessen mich eiskalt, ja sie nervten mich mit der Zeit sogar. Doch das tut wenig zur Sache, wenn die Optik des Films derart überwältigend ist: "Tekkonkinkreet", der Anime nach dem Manga "Black and White" von Taiyo Matsumoto, geht neue Wege und überrascht mit beeindruckenden Bildern und einer ganz eigenen Ästhetik. Regisseur Michael Arias, der in Los Angeles geboren ist und in Japan aufwuchs, soll der erste Amerikaner sein, der in Japan einen Anime inszenierte. Er sammelte Erfahrungen als Effektespezialist ("The Abyss") und holte sich Unterstützung von Anime-Studio Studio 4°C (Mind Game, "The Animatrix"), wodurch nie ersichtlich wird, dass ein "Aussenseiter" den Film gedreht hat. "Tekkonkinkreet" ist überaus japanisch - nur in der Animationstechnik weicht er von klassischen Methoden ab, ist dynamischer und agiler.

Schon zu Filmbeginn stimulieren die Aufnahmen der fiktiven Grossstadt die Netzhaut, fast zu überladen sind die Bilder, man kann nie alles aufsaugen. Und wenn dann die Kamera noch fix durch die Häuserschluchten gleitet oder schnelle Montage ein genaues Betrachten der Bildkomponenten verunmöglicht, ist man fast etwas frustriert, dass man die Fülle an visuellen Reizen nicht alle aufnehmen kann. Doch was man sieht, ist toll. Und es wird noch besser, denn später kommen psychedelische Elemente dazu, die in einer Anime-Version des klassischen Finales von "2001 - A Space Odyssey" gipfeln. Auch das macht nicht immer Sinn, doch es ist in sich geschlossen. Im Stile einer karnevalesken Unterhaltung funktioniert es blendend.

Neben den Bildern und einigen ausgefallenen inhaltlichen Ideen sorgen auch ruppige Gewalt und schräge Figuren für Aufmerksamkeit. Der Film erfordert volle Konzentration, denn die Fülle an Sinneseindrücken ist gewaltig. Nicht immer zum Vorteil des Films, weil es schier unmöglich wird, alles zu verarbeiten - doch das ist nicht einmal so tragisch. Der Plot dient nur als Leitfaden, als Orientierung durch diese seltsame Welt. Schade nur, dass die beiden Hauptfiguren nicht besser ausgearbeitet sind. Die hüpfenden Waisen haben eine innere Verknüpfung, sie sind zwei Hälften eines Ganzen, Yin und Yang sozusagen, doch all das wird zu marginal abgehandelt, dafür ärgern die kindlich animierten Kerle mit albernen Szenen und oberflächlicher Charakterzeichnung. Mitfühlen kann man vergessen, mitfiebern auch. Der ganze Exzess um sie herum könnte deutlich tiefer eindringen, wenn man die zwei auch für voll nehmen würde. Das kann man aber nie.

"Tekkonkinkreet", ein Wortspiel aus dem japanischen Wort für Stahlbeton (Tekkin Concrete), will vielleicht ein wenig zuviel. Er baut auf Gegensätze (weiss/schwarz, Tauben/Krähen, Tag/Nacht), ohne daraus richtig etwas zu machen. Er entwirft eine Metropole aus verschiedensten städtebaulichen Elementen (Tokio, Delhi, Zukunftsstadt, Industriemoloch), ohne diese sich richtig setzen zu lassen. Und er erzählt eine komplexe Story, die unnötig wirr wird und daher bald frustrieren kann. Das Positive überwiegt jedoch. Angeführt von brillanter Optik und beachtlichem Tempo entführt uns Regisseur Arias in eine fremde, faszinierende Welt zwischen Popkultur, Karneval und Manga. Eine Welt, in der alles möglich scheint und man als Zuschauer nie auf vorgefertigte Konzepte bauen kann. Das sorgt für anhaltendes Interesse.

 

MEINE DVD
D, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1, Englisch 5.1 und Deutsch 5.1 mit deutschen, englischen, französischen und etlichen anderen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.de (D)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7