Sultan (Indien, 2016)

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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel सुल्तान

Regie Ali Abbas Zafar
Drehbuch Ali Abbas Zafar
Produktion Aditya Chopra
Songs Vishal & Shekhar
Kamera Artur Zurawski
Choreografie Vaibhavi Merchant, Farah Khan
Darsteller Salman Khan, Anushka Sharma, Randeep Hooda, Amit Sadh, Kumud Mishra, Anand Vidhaat,
Parikshit Sahni, Chang Meiyang, Kubra Sait, Shibani Dandekar, Kabir Khan
Länge 132 Min.

Kinostart 6.7.2016
Box office classification Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				.	.

STORY
Aakash Oberoi (Amit Sadh) will seinen Martial-Arts- und Wrestling-Club retten. Dazu braucht er einen Star als Zugpferd: den ehemaligen Wrestling-Champion Sultan Ali Khan (Salman Khan). Doch der hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen. Akash sucht nach dem Grund für den Ausstieg. Er findet heraus, dass der aus einfachen Verhältnissen im Bundesstaat Haryana stammende Sultan sich heillos in Aarfa (Anushka Sharma) verliebt hat. Sie war eine erfolgreiche Wrestlerin, und um sie zu beeindrucken, stieg er selbst in den Ring. Beide errangen Sieg nach Sieg, doch als Aarfa schwanger wurde, lag es an Sultan, die Medaillen nach Hause zu bringen. Gerade, als er endlich auf dem Höhepunkt ankam, machte aber ein Schicksalsschlag alles zunichte.

REVIEW
Die jüngeren Salman-Khan-Filme ähneln sich wie ein Ei dem anderen: Super-Macho-Typ macht Schurken platt und ein Mädel heiss. Dazwischen immer mal wieder den Oberkörper entblössen und die Hüften schwingen. Doch die Einfach-Gestricktheit kommt an, denn Salmans Filme waren schon immer erfolgreich, seit den 2010er-Jahren jedoch machen sie mehr Kohle in Indien als alle anderen. Und dies mit der Präzision eines Uhrwerks. "Sultan" ist da nicht anders, avancierte er doch zum einspielstärksten Bollywood-Film 2016 - und das, obwohl er die übliche Formel ein klein wenig variiert. So ist Salmans Sultan zwar durchaus ein Macho und Muskelprotz, aber kein Überheld und spätestens zur Mitte des Films auch geplagt von Rückschlägen. In einer Szene zeigt der dauerfitte Salman sogar Wampe.

Dank also an Regisseur Ali Abbas Zafar (Mere Brother Ki Dulhan), dass er den Megastar etwas erdet. Der Unterschied zum klassischen Salman ist im Endeffekt nicht wahnsinnig gross, aber die Nuancen verleihen dem Film seine Qualitäten. Neben Salman hat eigentlich nur noch Anushka Sharma Platz. Seit ihrem Karrierestart muss die Ärmste neben doppelt so alten Männern spielen, aber sie macht sich ihre Rolle hier auf jeden Fall zu eigen. Interessant auch die Denkanstösse darüber, ob eine starke Frau im heutigen Indien ihre eigene Karriere vorantreiben darf, oder sich ins klassische Familienbild einzufügen hat. "Sultan" macht auch da nicht die grössten Sprünge, aber zeigt wenigstens Mut.

Auf der inszenatorischen Seite gibt sich Zafar keine Blösse. Der Film ist klar zu lang, aber nur selten langweilig. Die Songs wenigen liefern die nötigen Schauwerte, der Rest ist immer mal wieder recht realistisch - man nimmt Salman sogar ab, dass er Wrestling tatsächlich beherrscht. Weniger glaubhaft sind seine Parkour-Versuche, wenn er jeweils entflogenen Drachen hinterherjagt und über die Häuserdächer rennt, oft unter Beihilfe von Stuntleuten und Tricks. Aber auch da sieht man wenigstens keine 20-Meter-Luftsprünge wie in seinen überzeichneteren Filmen.

"Sultan" ist kein Film, der besonders lange hängen bleibt, doch mit dem Studio Yashraj und einem überzeugenden Team im Rücken, schafft Salman Khan einmal mehr gelungene Unterhaltung für die Massen, die sich auch nicht zu schade ist, den Helden weniger heroischen Momenten auszusetzen. Sind Salmans exzessivere Hits also eher "Rocky IV", dann ist dies hier eher ein nachdenklicher Mix aus "Rocky II" und "Rocky Balboa". Keine schlechte Liga auf jeden Fall - und Salman schlägt sich gut. So darf sich der Megastar durchaus öfters zeigen, denn seine Cartoon-Megawatt-Helden kann er mit nunmehr 50 Jahren nicht mehr ewig durchziehen - mit so etwas kommt höchstens noch Süd-Superstar Rajinikanth davon.

EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4½/5)
Rediff (2½/5)

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net

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