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2009
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Tragikomödie
Taiwan 2009
Alternative Titel Lian. lian. wu; 練戀舞
Regie
Kuo Chen-Ti
Darsteller Joseph Chang Hsiao-Chuan, Janel Tsai Shu-Zhen, Tou Hsiao-Hu, Ming
Tien
Länge 93 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.6.10
© Bilder Pony,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Yunlin im Westen Taiwans: Der Altenpfleger Brian Liu (Joseph
Chang) versucht mit allen Mitteln, die ihm anvertrauten Senioren etwas
aufzulockern. Doch sie leben lieber in den Tag hinein, langweilen sich und
geraten manchmal in Streit. Motivieren lassen sie sich zu nichts. Da erblickt
Brian die bildschöne Ruping (Janel Tsai), die
neu als Tanzlehrerin in der Stadt arbeitet. Er heuert die geheimnisvolle und
verschlossene Frau kurzerhand an, den Rentnern Tanzunterricht zu geben. Sie sagt
zu. Alle bis auf den grantigen Ex-General Tang (Ming Tien)
machen mit und geniessen das Tanzen. Selbst Ruping beginnt ganz langsam
aufzutauen.
REVIEW
Mit ihrem Spielfilmdebüt nimmt sich die
Dokumentarfilmerin
Kuo Chen-Ti ausgerechnet den ausgelutschten Tanzfilm als Aufhänger vor. Doch sie
ist zwar interessiert an den lateinamerikanischen Rhythmen und ihren Tänzen -
das Drumherum dominiert den Film indes viel stärker. In der ersten Stunde gibt
es sogar kaum mehr als 5 Minuten an Tanzszenen. Wichtiger sind die Interaktion
unter den Alten, das Auftauen von Ruping und die langsame Annäherung zwischen
den beiden jungen Leuten.
Gespielt werden sie vom Frauenschwarm Joseph Chang (Eternal Summer) und dem Supermodel Janel Tsai. Während Chang den Part mit Leichtigkeit und Charme meistert, wirkt Schauspieldebütantin Tsai noch etwas gehemmt. Doch ihre elegante Art und ihr Aussehen trösten darüber mehr als hinweg. Etwas lästiger ist die klischeehafte Figurenzeichnung, die sich ewig lange in Melancholie und Tristesse suhlt, ohne dass man weiss, warum eigentlich. Das macht dieses aufgesetzte Lebensleid etwas mühsam.
Heimliche Stars sind neben den beiden die Senioren, die ihre Marotten haben und doch stets Sympathien aussenden. Selbst der lange Zeit bloss miesepetrige Ming Tien kriegt als alter General seine ergreifenden Szenen. Kuos Verständnis liegt stets auf Seiten der Alten, das wird besonders dann klar, wenn der düstere Heimleiter das Anwesen dicht machen will. Eine klischeehafte Plot-Entwicklung, die aber hier nicht ungeheuer stört. "Step by Step" ist eh nie ein Film, der von seiner Geschichte lebt, sondern von den Figuren und den Situationen: mal komisch, mal rührend.
Kuos Inszenierung übt sich derweil in Zurückhaltung. Ein paar der Senioren stechen mit ihren Ticks stärker heraus als etwa die brave Bildgestaltung. Und oft sind die Klamotten, darunter ein schön deutsches "Kartenspielen"-T-Shirt von Joseph Tang, geradezu das Auffallendste im visuellen Angebot. "Step by Step" ist als Ganzes kein Film, der Grenzen auslotet oder Neues bietet. Aber dank dem Setting im Altersheim huldigt er wenigstens nicht dem Hochglanzkommerz. Das erzeugt Goodwill.
Ja und wenn dann doch mal getanzt wird, dann erfreut es die Augen. Ganz besonders, wenn Janel Tsai ans Werk geht oder später in sich die Wettbewerbstänzer elegant umschmiegen. Die Tänze haben nie die Kraft eines "Strictly Ballroom", was vor allem daran liegt, dass die dramatische Kraft in der Handlung fehlt und somit die Tanzdarbietungen nicht zusätzlich stützt. Doch man muss sich ja auch nicht gleich mit den Besten vergleichen. "Step by Step" ist, Schritt für Schritt, immerhin ein gelungenes, kleines Werk.
MEINE
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Taiwan, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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