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Drama
Südkorea 2011
Alternative Titel
Jooltakdongsi; 줄탁동시
Regie Kim Kyung-mook
Darsteller
Lee Paul, Yeom Hyeon-joon, Kim Sae-byeok, Im Hyeong-gook, Kim Jeong-seok
Zuschauer
3620
Länge 121 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 12.8.2013
© Bilder Indiestory,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Joon (Paul Lee) ist ein Flüchtling aus Nordkorea, der in Seoul
lebt. Dort arbeitet er illegal an einer Tankstelle. Nach einem brutalen
Zwischenfall mit seinem Chef, ergreifen er und die chinesische Migrantin Soon
Hee (Kim Sae-byeok)
die Flucht. Derweil lebt der junge schwule Stricher Hyun (Yeom
Hyeon-joon) ein gut behütetes Leben in der Wohnung seines reichen, viel älteren
Freunds Sung-hoon (Im Hyeong-gook). Der ist jedoch verheiratet, weshalb die
Beziehung keine Zukunft hat. Tatsächlich eskaliert die Lage bald.
REVIEW
Ausnutzung hat viele Gesichter,
das macht "Stateless Things" klar. Regisseur
Kim Kyung-mook, der zuvor mit dem kontroversen Schwulendrama "Faceless Things"
und der verkünstelten Geschlechtertausch-Odyssee
A Cheonggyecheon Dog schon für einiges
Aufsehen sorgte, widmet sich im ersten Teil den Ausländern, den Frauen und den
sozial schwachen. Der zweite Teil fokussiert dann mehr auf Kims Lieblingsthema,
schliesslich ist der junge Filmemacher selbst homosexuell. Und dann nach 94 Minuten kommt der Filmtitel, die Geschichten wären
eigentlich fertig. Ausser eben: Sie ist es nicht. Nun tauchen wir einen
(alb)traumhaften Epilog ein, der abwechselnd erotisch, unheilschwanger,
atmosphärisch und todessehnsüchtig ist.
Eine kuriose Struktur, die "Stateless Things" aufweist - aber da Kim uns mit sicherer Hand voran führt, wachsen wir erstaunlich gut in das letzte Drittel hinein. Was zuvor kommt, ist dagegen noch recht nüchtern. Das Einwanderer-Kapitel ganz besonders: Das hat den typischen Betroffenheits- und Independent-Touch, mit kaum Musikeinsatz und hohem Mass an Naturalismus. Was fehlt, ist das Besondere. Die Akteure sind sicherlich überzeugend, die Bildgestaltung solide, aber diese Dinge kennen wir aus gefühlten Hundert anderen Filmen. Kapitel zwei wird dann besser, zumal Jungdarsteller Yeom Hyeon-joon blendend mit dem teuren Apartment kontrastiert. Er steckt voller Leben und Liebe, doch die kühle Umgebung scheint ihn langsam zu töten.
Dass Kapitel zwei auch einige erotische Szenen hat, erklärt sich angesichts der Thematik und Kims vorherigem Oeuvre, das gleichgeschlechtliche Sexualität ohne Tabus anpackte, fast von selbst. Erstaunlicher indes ist, dass dies sich auch in das dritte Kapitel, das die zwei Handlungsstränge zusammenführt, hinweinwächst. So könnte man annehmen, dass die Liebe der zwei Männer ihnen die Kraft gibt, gegen die Widrigkeiten der Welt anzukommen. Homo-Power! Doch das würde wohl zu wenig weit greifen, denn "Stateless Things" offeriert noch eine andere "Lösung" im letzten Teil, darunter auch die Flucht in den Tod. Auslöschung als Antwort auf Ausnutzung. Und das kann fürwahr nicht als Fakt hingenommen werden.
Vielmehr zeigt Kim wieder seine Freude an der Provokation. Und wenn die kombiniert ist mit einem surrealen Look, bei dem der sphärische Soundtrack die nebelverhangenen Endzeit-Bilder begleitet, dann ist es eine fraglos faszinierende Kombination. Was soll es bedeuten? Hier ist die Interpretation der Zuschauer gefragt, auch wenn mein Verdacht in die Richtung geht, dass Kim eben nicht wirklich etwas aussagen will (bus auf die durch den Film hindurch angeprangerte Ausnutzung eben), sondern vielmehr Bauchgefühle erzeugen will. "Stateless Things" geht dabei nicht ganz die Schock-Route von "Faceless Things" (2005) mit seinen Sadomaso- und Hardcore-Beigaben, sondern setzt seine krassen Szenen wohl dosiert ein. Und das passt ganz gut.
Reicht das? Atmosphärenkino ist durchaus etwas Schönes, sich einlullen lassen im Kino, ein wenig Schwelgen in der Misere anderer. Doch "Stateless Things" gibt sich mit etwas gar wenig zufrieden. Es scheint immer so, als wäre er kurz davor, über seinen eigenen Independent-Kunstfilm-Schatten zu springen, doch schleicht dann ein paar Minuten mehr eher bedächtig voran. Der Film ist klar zu lang, klar zu abgehoben, und letztendlich auch klar zu leer. Aber mit starken Schauspielern, einer stets vorbildlichen Inszenierung und einer Reihe von eindrücklich aufgebauten Szenen vor allem in den Segmenten zwei und drei schafft es Kim Kyung-mook immerhin, seinen Namen einem noch breiteren Publikum bekannt zu machen. Der Mann hat Talent, das ist offensichtlich, darum gibts auch eine gnädige Bewertung.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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