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Sci-Fi-Trickfilm. USA 2008
Alternative Titel Star Wars: Die Klonkriege

Regie Dave Filoni
Drehbuch Steven Melching, Scott Murphy, Henry Gilroy
Produktion Catherine Winder
Ausführender Produzent George Lucas
Musik Kevin Kiner
Sprecher Matt Lanter, Ashley Eckstein, James Arnold Taylor, Christopher Lee, Dee Bradley Baker,
Samuel L. Jackson, Nika Futterman, Tom Kane, Ian Abercrombie, Anthony Daniels, Catherine Taber
Länge 98 Min.

US-Kinostart 15.08.2008
CH-Kinostart
14.08.2008

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 11.8.08
©  Bilder Warner Bros.


STORY
Die Klonkriege wüten. Die Separatisten um Count Dooku (Christopher Lee) setzen der Republik stark zu. Um sich wichtige Reiserouten im All zu sichern und so zu einem Vorteil im Krieg zu kommen, braucht die Republik den Goodwill der Hutts. Daher bekommt ein Auftrag Priorität: Der Sohn von Jabba the Hutt (Kevin Michael Richardson) wurde entführt. Die Jedi sollen ihn retten. Meister Yoda (Tom Kane) beauftragt Obi-Wan Kenobi (James Arnold Taylor) und Anakin Skywalker (Matt Lanter) mit dem verdächtig nach einer Falle anmutenden Job. Er stellt ihnen die hitzköpfige Ahsoka Tano (Ashley Eckstein) zur Seite, die Anakins Padawan werden soll.

 

REVIEW
"Star Wars" ist aus und vorbei. Das Ganze hätte mit der klassischen Trilogie enden sollen, die nicht nur ich über alles liebe, sondern die auch für die halbe Filmwelt epochalen Charakter hat. Dass George Lucas seine Kultfilmreihe noch mit drei Prequels bei vielen Fans unbeliebt machen musste, sei ihn noch verziehen, schliesslich mochte ich die Werke mit Abzügen ganz gern. Auch die Merchandise-Schlacht mit Spielzeug, Büchern und Spinoffs wie der von mir mit Ignoranz gestraften Cartoon-Network Zeichentrickserie "Star Wars: Clone Wars" (2003-2005) kann man noch hinnehmen. Doch der gute Ruf ist besudelt, die Einzigartigkeit ist weg. "Star Wars" ist zu einem Produkt geworden wie viele andere. Das erklärt auch das mangelnde Interesse an Lucas neusten "Star Wars"-Projekt.

Es nennt sich "Star Wars: The Clone Wars" und läutet eine mindestens 30-teilige Fernsehserie ein, diesmal computeranimiert und aufwändiger gestaltet als der Vorgänger. Lucas war derart beeindruckt von den ersten Folgen, dass er daraus einen Kinofilm machen liess. Dementsprechend kommen wir nun in den Genuss des ersten nicht von 20th Century Fox produzierten "Star Wars"-Films (das WB-Logo ist sehr ungewöhnlich) und des ersten in diesem legendären Universum spielenden Trickfilm. Doch was wir nicht kriegen, ist der siebte "Star Wars". Dazu ist einfach zu viel verschieden. John Williams' klassische Musik kommt nur ganz selten zum Zug, es fehlt die Text-Einleitung am Anfang, das Fox-Logo vermisst man, die Story spielt sogar abseits der Haupthandlung, die man aus den Spielfilmen kennt. Es handelt sich also bestenfalls um ein Bindeglied, kein Wunder, ist es doch zwischen den Episoden II und III angelegt.

Schon die ersten Klänge, in denen ein Sprecher die Ereignisse schildert, machen den Serial-Charakter des Ganzen deutlich. Im Stile von "previously on Star Wars" wird man ins Geschehen hineingeschmissen. Es fehlt der epische Charakter der Filme, es fehlt das Gefühl, man schaue sich eine abgerundete Geschichte an. Vielmehr geht es von einer Actionsequenz zur nächsten. Von einem Cliffhanger zum anderen -  ganz ausgelegt auf die TV-Serie, die da noch kommt. Dramaturgisch also ein heftiger Unterschied zu dem, was wir gewohnt sind und was wir lieben.

Doch macht man sich bewusst, dass dies nicht "Star Wars" ist, sondern ein kinderfreundlicher Abenteuercartoon in der Welt von Skywalker & Co., so kann man daran durchaus seinen Spass haben. Die Action ist temporeich umgesetzt - besonders toll ist die Schlacht um das verlassene Kloster, in dem der Hutt-Sohn festgehalten wird, denn in einem Teil des Gefechts kämpfen die Rivalen in der Vertikalen und wie die kleine Ahsoka sich auf das Cockpit eines Walkers setzt, hat schon was. "Clone Wars" hat etliche Action-Sequenzen, manche laut und überflüssig, andere etwas chaotisch, doch das Prinzip ist klar: Weniger politisches Blabla à la Episode I und wieder mehr Action, mehr Fun, mehr Serial-Charakter. Das ist durchaus im Geiste von "Star Wars".

Dass der Film computeranimiert ist, ist eigentlich auch keine grosse Änderung, schliesslich kamen schon die Prequels mehrheitlich digital daher und die Akteure wirkten nicht viel lebendiger als Computerfiguren. Dennoch ist die Animation nicht ganz mein Ding, der Pseudo-Anime-Stil lässt alles so steril und hart aussehen, es gibt keine weichen Kanten mehr. Und die Charaktere laufen manchmal so gehemmt, als wären sie vor vielen Jahren entstanden - kein Vergleich zu dem, was Pixar & Co. heute schaffen. Doch auch da sollte man nie vergessen, dass Fotorealismus nie angestrebt wurde und der Stil die Grundlage für eine Trick-TV-Serie sein soll. Wenn die mit dem Kino-Look mithält, bekommen wir (v.a. bei der Action) Bahnbrechendes zu sehen. Regisseur Dave Filoni, der zuvor Folgen von Nickelodeons "Avatar"-Serie inszenierte, fühlt sich mit diesen Designs jedenfalls wohl, das spürt man - und irgendwann wird auch der skeptischste Zuschauer seinen Zugang finden.

Es gibt aber auch genügend Momente, die einen wieder rauswerfen. So etwa die ersten Szenen mit Ahsoka. Die junge Göre scheint ein Zugeständnis ans Teenie-Publikum zu sein und sie nervt ein wenig. Doch bald schon verdient sie sich ihren Platz an Anakins Seite. Ärgerlicher war da wenn schon Anakins Gebrauch von lästigen Kosenamen. Wie er R2-D2 ständig Buddy nennt und den Hutt-Sohn als Stinky bezeichnet, ist schon sehr amerikanisch und auf Dauer mühsam. Der grossäugige Hutt-Sprössling ist so oder so eine fragwürdige Figur, aber nicht so daneben, wie ein Jar-Jar. Es gibt im ganzen Film keinen Charakter, der ähnlich missglückt ist wie Jar-Jar oder der junge Jake Lloyd. Weder Hutt-Junior noch die der englischen Sprache mächtige Hutt-Puffmutter spät im Film. Und es ist von Vorteil, dass hier niemand zu viel redet: Der Film ist immer dann am besten, wenn die Protagonisten die Klappe halten oder kurze Wortfetzen austauschen. Lange Dialoge dagegen bringen die Story zum Halt.

"Star Wars: The Clone Wars" wird also nie in die Geschichte eingehen als grosser Beitrag zum "Star Wars"-Mythos. Er ist ein weichgespültes Zwischending, das auf eine propere Serie hinweist. Zwar deutet das Fehlen von Ahsoka in Episode III an, dass auch in der Serie mal etwas Düsteres passieren könnte - doch von dunkler Seite der Macht, Anakins Wandlung und der imperialen Intrigen sind wir hier fast komplett losgelöst. Es geht um ein kleines, nettes Abenteuer im All. Um Action mit Jedis und witzigen Kampfrobotern, um kleine Spässe zwischen den Charakteren und um ein Wiedersehen mit Welten, die man liebgewonnen hat. All das hat wenig Flair und Inspiration, die "Star Wars"-Musik erklingt viel zu selten und Lucas' Crew macht zu viele Zugeständnisse ans amerikanische Jungpublikum, doch der Film ist weniger schlecht als befürchtet. Er ist halt einfach "okay".

Das ist wohl etwas, was ich von "Star Wars" nie sagen wollte: "Er ist okay". Bin ich enttäuscht? Ja. Aber auf der anderen Seite auch positiv überrascht, denn ich war bereit, diesen Film zu hassen. Nun steh ich irgendwo dazwischen. Die Serie werde ich mir trotzdem nicht anschauen. Für mich ist "Star Wars" vorüber. Nein, ich bin nicht aus der Begeisterung herausgewachsen - "The Empire Strikes Back" ist immer noch mein Lieblingsfilm. Doch nicht mehr alles, was das berühmte Logo trägt, löst bei mir einen Schweissausbruch aus. Wenn mir jemand vor vielen Jahren, als Obi-Wan die Klonkriege in "Star Wars" ansprach und die Fantasie der Fanboys zu Höchleistungen antrieb, gesagt hätte, dass ich einen Film über genau diese Klonkriege mit einem Schulterzucken hinnehme, ich hätte es ihm nicht geglaubt. Nun ist es doch so weit. Klonkriege? Ganz nett ...

 

EXTERNE INFOS & REVIEWS 
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