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2012
> STARSHIP TROOPERS: INVASION
Sci-Fi-Trickfilm
USA / Japan 2012
AlternativerTitel スターシップ・トゥルーパーズ インベイジョン
Regie
Shinji Aramaki
Drehbuch Flint Dille nach Ideen
von Robert A. Heinlein
Ausführende Produzenten Edward
Neumeier, Casper Van Dien
Länge
85 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 13.8.2012
© Bilder Sony, Screenshots molodezhnaja
STORY
Carl Jenkins vom Ministerium für paranormale Kriegsführung reisst sich das
Raumschiff John A. Warden unter den Nagel - für eine Geheimmission. Alle
Proteste seiner ehemaligen Kollegin Carmen Ibanez, die als Captain des Schiffs
waltet, nützen nichts. Bald darauf bricht die Kommunikation mit dem Schiff ab,
weshalb General Johnny Rico einen Trupp für eine Rettungsmission rekrutiert. Zu
ihnen gehören der Häftling Hero und Carmen. Sie treffen auf ein Schiff voller
Leichen und einen durchgedrehten Jenkins. Nun wird klar, dass das Schiff von den
Arachnoiden des Planeten Klendathu für einen besonderen Zweck auserkoren wurde:
Die Käfer-Invasion der Erde.
REVIEW
Mit "Starship Troopers" assoziiere ich seit
Jahren nur noch Frust. Paul Verhoevens Erstverfilmung aus dem Jahr 1997 gehört
nämlich zu meinen Lieblingsfilmen der 90er-Jahre, ein rabenschwarzes,
ultrablutiges Sci-Fi-Spektakel, das mit fieser Doppelbödigkeit Faschismus und
Militarismus in die Pfanne haut. Dieser Soundtrack, diese Tricks, dieser Jargon.
Einfach ein geiler Film. Und danach? Ein Reinfall nach dem anderen. Weil die
Troopers nämlich finanziell eher mässig abschnitten, war kaum mehr Geld für eine
Fortsetzung mehr vorhanden. Die zwei Home-Video-Ableger konnte man deswegen kaum
gebrauchen, ebensowenig den "Roughnecks"-Serienableger.
Und in dem Stil gehts nun weiter. "Starship Troopers: Invasion" versucht als
computeranimierter Trickfilm einen Neuanfang, der nahe am Original dran ist.
Einige der Stars von damals agieren als Sprecher, Figuren und Orte des Films
werden aufgenommen. All das leider mit einem erschütternd minderwertigen
Resultat. Das ist umso überraschender, wenn man bedenkt, dass Shinji Aramaki
Regie führte - der Mann hinter der Appleseed-Reihe
also. Die Action inszeniert er denn auch ganz brauchbar, sieht man von der etwas
ideenlosen Choreografie ab. Aber das wärs auch schon. Im Original war die Gewalt
so heftig, weil die Fleischwunden so echt aussahen und richtig deftig. Wenn ein
paar CGI-Kreaturen bluten, dann tut fas einfach nicht weh.
Kommt dazu, dass die fast alle gleich aussehen: Gleiche Motorik, ähnliche
Gesichtszüge, gleiche Sprüche. Und alle in derselben Uniform. Die Kerle
auseinanderzuhalten wird zum Ding der Unmöglichkeit. Niemand wächst einem
deswegen ans Herz, der Tod von niemandem geht an die Nieren. Kein Vergleich also
zum krassen Ableben einer der Hauptfiguren bei Verhoevens Film. Auch alles
andere fehlt: Keine Faschismus-Kritik mehr, kaum mehr Sticheleien gegen den
Militarismus, keine "Want to know more"-Einblendungen, keine Satire überhaupt.
Selbst im Kleinen zeigt sich die weichgespültere Herangehensweise: Die
Duschszene im Original ist so gelungen, weil Männer und Frauen gleichermassen
ganz locker im selben Raum stehen, komplett nackt versteht sich. Hier kriegen
wir nur etliche Szenen mit duschenden Frauen. Hübsch anzuschauen, keine Frage,
aber nicht annähernd so speziell. "Invasion" ist eben ein Produkt vom
Fliessband, darauf geeicht, dass junge Männer sich daran aufgeilen können: an
nackten Brüsten und Blut und markigen Sprüchen. Wäre es ein Realfilm, dies
könnte vielleicht noch klappen, doch selbst da würde zusätzliche Anstrengungen
brauchen. Bei der Figurenzeichnung, beim Spannungsaufbau - ja sogar der Musik.
Wieso Basil Paledouris’ grandios martialischer Soundtrack des Spielfilms hier
nur antönt und der gloriose "Klendathu Drop" vom Action-Getöse übertönt wird,
ist nicht nachvollziehbar.
Der Film ist sicherlich kein Totalreinfall, immerhin liefert er Kurzweil im
"Starship Troopers"-Universum. Und Johnny Rico, Carmen Ibanez sowie Carl Jenkins
wiederzusehen, macht Freude, wenngleich sie nicht "ihre" Sprecher haben oder
überhaupt noch aussehen wie damals im Real-Spielfilm. Doch man hätte so viel
mehr herausholen können, so viel mehr daraus machen müssen. Die Reihe hat immer
noch Potential, aber nur mit Menschen, die den Reiz des Originals auch
verstehen, und nicht einfach nur einen Käfer-gegen-Menschen-Ballerfilm abliefern
wollen. Und mit Filmemachern, die Actionchoreografie ernst nehmen, ebenso wie
Figurenzeichnung und Dialogschreiben. Bei "Invasion" haben die wohl leider eine
Auszeit genommen.
MEINE
DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch, Deutsch,
Französisch, Spanisch, Japanisch 5.1 mit deutschen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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