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2009
> SPRING FEVER
Drama
Hongkong / Frankreich
Alternative Titel Chun feng chen zui de ye wan; 春風沉醉的夜晚
Regie Lou Ye
Darsteller Qin Hao, Chen Sicheng, Tan Thuo, Wu Wei, Jiang Jiaqi, Zhang
Songwen, Li Jintao
Länge 107 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 10.9.2013
© Bilder arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Lehrerin Lin Xue (Jiang Jiaqi) heuert den Privatdetektiv Lou
Haitao (Chen Sicheng) an, um ihren Ehemann Wang Ping (Wu Wei) auszuspionieren:
Der hat eine Affäre mit einem anderen Mann, Jiang Chen (Qin Hao). Es dauert
nicht lange, bis Haitao selbst Gefallen an Jiang Chen findet, und sich in eine
destruktive Dreiecksbeziehung mit dessen Freundin Li Jing (Tan Zhuo) stürzt.
REVIEW
Nach seinem erotisch wie politisch aufgeladenen Drama
"Summer Palace" bekam Regisseur Lou Ye von der staatlichen chinesischen
Filmbehörde eine fünfjährige Drehsperre aufgebrummt. Daran wollte er sich jedoch
nicht halten und filmte sein nächstes Projekt "Spring Fever" halt eben heimlich
in Nanjing, um es dann in Paris fertigzustellen und in Cannes zu debütieren. Ein
löblicher Enthusiasmus, nur leider erzeugt das Werk selbst nicht dieselbe
Euphorie. Eigentlich nicht überraschend, denn es ist bei Kunstfilmer Lou
meistens spannender, hinter die Kulissen der Produktion zu schauen, als sich
sein Schaffen selbst anzutun.
Im Falle von "Spring Fever" heisst das: zu
lang, zu prätentiös, zu monoton. Es wird viel getrunken, viel geraucht, viel
geredet, aber auch viel geschwiegen. Ja ab und zu passiert sogar was. Doch nie
baut man eine Bindung zu diesen Figuren auf, nie interessiert man sich für ihre
Lust, ihre Liebe, ihr Leid. Das wechselnde Partnerspiel trägt auch dazu bei,
dass keine Beziehung sich richtig entwickeln kann, es dominiert vielmehr das
Flüchtige in einem seltsamen Schleier - sowohl stimmungs-wie bildtechnisch.
Letzteres ist besonders traurig, waren Lous früheren Filme wie
Purple Butterfly wenigstens
visuell ansprechend.
Diesmal jedoch musste er heimlich drehen und daher
kann man aufwendige Kameraeinsätze vergessen. Die Bildgestaltung ist fraglos
ansprechend, unter den gegebenen Bedingungen sogar gut, aber von einem
Augenschmaus ist "Spring Fever" weit entfernt, wirkt oft billig. Nimmt man dazu
die orientierungslose Story, das gemächliche Erzähltempo und die nie immens
motiviert wirkenden Schauspieler, ergibt das einen Film, der die Geduld auf die
Probe stellt. Nicht einmal die meistens betont nüchtern gefilmten Sexszenen
reissen aus dieser Lethargie.
Hübsch sind vielleicht noch die
Verankerungen in der chinesischen Tradition, ob alt oder modern. So hören wir
des Öfteren Pop-Karaoke und Texte aus den Büchern von Yu Dafu erscheinen im
Bild. Leider sagen auch diese Worte nicht viel anderes, als dass es den
Charakteren schlecht geht - lediglich blumig formuliert und mit Hang zum
Prätentiösen. Die Coproduktion mit Frankreich hat wohl dafür gesorgt, dass Lou
Ye genau das Festival-Klientel anpeilt, das auf dieses Sex-plus-Leid-Gedöns
steht. "Spring Fever" liefert ihnen, was sie wünschen. Allen anderen dagegen
einen Freifahrtschein ins Schlummerland.
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