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Western.
Frankreich/Italien/Spanien
Alternativer Titel Red Sun; Rivalen unter roter Sonne
Regie Terence
Young
Drehbuch Denne Bart Petitclerc, William Roberts, Lawrence Roman nach
einer Story von Laird Koenig
Produktion Robert Dorfmann
Musik Maurice Jarre
Kamera Henri Alekan
Schnitt Johnny Dwyre
Darsteller Charles Bronson, Toshiro Mifune, Ursula Andress, Alain Delon,
Capucine, Barta Barri,
Guido Lollobrigida, Anthony Dawson, Gianni Medici,
Georges Lycan, Luc Merenda, Tetsu Nakamura
Länge 114 Min.
Kinostart 1971
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 1.7.2020
© Bilder Studiocanal,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1870: Nach seiner langen Isolation will Japan als Zeichen des guten Willens den
USA ein Geschenk überreichen - einen Schwert. Der Zug, in dem der kaiserliche
Botschafter (Tetsu Nakamura) nach Washington fährt, wird aber von Gauche (Alain
Delon) und seinen Spiessgesellen überfallen. Sie töten einen der Leibwächter und
nehmen sich das Schwert. Der verbliebene Leibwächter, Samurai Kuroda (Toshiro
Mifune), wird vom Botschafter beauftragt, die wertvolle Waffe innert sieben
Tagen zurückzuholen, ansonsten muss er Seppuku begehen. Hilfe bekommt er dabei
vom Outlaw Link (Charles Bronson), der während des Überfalls von Gauche verraten
wurde, und nun aus Rache die Seiten wechselt. Erster Anhaltspunkt der beiden ist
Gauches Geliebte Cristina (Ursula Andress), die sie aus dem Bordell holen.
REVIEW
Akira Kurosawas Samuraiklassiker "Yojimbo" hatte 1964
Sergio Leones "Per un pugno di dollari" inspiriert und so den Italowestern erst
in Mode gebracht. Das ist zwar nicht offiziell im Vorspann zu sehen, aber Leone
und Kurosawa haben sich aussergerichtlich geeinigt und letzterer bekam einen
schönen Batzen Geld. Diese Anekdote zeigt auch, dass es zwischen Western und Eastern
eine stilistische Schnittmenge gibt. Die Idee, diese beiden einfach mal zu
kombinieren, liegt also nicht zu fern.
Den Job übernahm Bond-Regisseur
Terence Young, welcher die Samurai-Legende und Mr. Yojimbo persönlich, Toshiro Mifune,
in einen Film mit Italowestern-Star Clint Eastwood bringen wollte. Das klappte
zwar nicht, aber etliche Produktionsverzögerungen später durfte Mifune immerhin
neben Charles Bronson antreten. Unterstützt vom Franzosen Alain Delon und der
Schweizerin Ursula Andress (aus Youngs "Dr. No"). Ein wahrhaft internationales
Projekt, das aber auf dem Papier ein wenig faszinierender klingt, als es im
Endeffekt aussieht.
So ist die Geschichte von "Soleil rouge" nur
mittelmässig aufregend, doch noch härter erwischt es die Charaktere: Samurai
Kuroda bleibt ein Mysterium, Bösewicht Gauche erstaunlich leer und selbst
Hauptfigur Link ist rudimentär gezeichnet. Bronson spielt zwar ungewöhnlich
lebendig, aber so richtig zum Cowboy-Gegenentwurf zum strengen Samurai wird er
trotzdem nie. Nicht zuletzt deutet die identische Namensgebung des Helden (Link)
und des Schurken (Gauche) potentiell mehr an, als tatsächlich da ist. Wie
symptomatisch.
Dem zum Trotz ist "Soleil rouge" aber allemal eine kleine
Freude für Fans aller Art. Für Westernfreunde zum Beispiel, die sich an
spanischen Landschaften ergötzen können und von Zugüberfällen bis
Indianerangriffen den halben Katalog der Westernmythen geliefert bekommen. Und
dies erst noch recht blutig und unterlegt mit einem Soundtrack von Altmeister
Maurice Jarre (der sich eher an den US-Western als am Italowestern orientiert).
Und auch die Schauspieler haben ihre Momente. Vor allem Mifune bekommt ein
paar schön trockene Szenen und Ursi Andress geizt nicht mit ihren Reizen (was
gezielt und recht effizient von den Schwächen ihrer Figur ablenkt). Bis hin zum
Finale gibt es so immer wieder etwas, das die Langeweile kontert oder auf das
hoffen lässt, was dieses Projekt hätte werden können. Ein Wunsch, der dann erst am
Ende weggeblasen wird, denn das Finale ist eine milde Enttäuschung.
So
mutet es schwach an, dass die zuvor nur marginal vorkommenden Indianer
heraufbeschworen werden und ihr Angriff erst noch leicht peinlich ist. Nicht nur
sieht man mehrfach schlecht gestellte Actionmomente und das übliche Gejaule der
Indianer macht sie weniger zu einer menschlichen Gefahr, als zu einem Mob, den
es zu killen gilt (selbst Schurke und Held spannen da schon mal zusammen). Und
last but not least wurden für die Indianerrollen primär Einheimische gecastet,
was die Sequenz weiter abwertet.
Schade eigentlich, denn das Setup mit
dem Schilf-Feld und dem zerfallenen Gemäuer hätte visuell etwas hergegeben. Doch
damit reiht sich der Schluss eigentlich gut in den Rest des Films ein: Man
erwartet mehr und es hätte fraglos mehr dringelegen, doch das, was man bekommt,
ist allemal solide Unterhaltung. Solide Unterhaltung mit Mifune, Bronson,
Andress, Delon, Jarre versteht sich. Nicht schlecht.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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