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Anime
Japan 2016
Alternative Titel Koe no katachi; The Shape of Voice; 聲の形
Regie Naoko Yamada
Drehbuch Reiko Yoshida nach dem Manga von Yoshitoki Oima
Länge 130 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 16.12.2017
© Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja
STORY
Shoya Ishida ist der beliebteste Junge seiner Grundschul-Klasse.
Mit seinen Streichen und Sprüchen hat er sich etliche Freunde gemacht. Da
wecselt die gehörlose Shoko Nishimiya in die Klasse. Shoya kommt nicht klar mit
ihr, weist ihre Versuche ab, Freundschaft zu schliessen - und mobbt sie bald gar
auf übelste Weise. Als er es zu weit treibt, ist sie gezwungen, die Schule zu
verlassen. Jahre später ist Shoya an der High School, und wegen seiner
Bullying-Geschichte wird er gemieden bzw. meidet selbst alle anderen. Und seine
Mutter hat darunter zu leiden, dass sie all die zerstörten Hörgeräte von Shoko
bezahlen musste. Nunmehr selbst ein Aussenseiter versucht Shoya, sich bei Shoko
zu entschuldigen. Tatsächlich entwickelt sich eine langsame Freundschaft. Doch
der Schmerz, vergangener und aktueller, überschattet ihre Beziehung.
REVIEW
Das klassisch animierte Kino soll tot sein? Japan hält
zurzeit eindrücklich dagegen. Die Animes haben schon jahrelange Tradition, keine
Frage. Aber vor allem im Bereich der Jugend-Animes befinden wir uns zurzeit in
einem nahezu beispiellosen Hoch. Your Name. hält die
Fackel an der Spitze hoch, aber in seinem Windschatten brauchen sich Filme wie
"A Silent Voice" nicht zu verstecken. Der Film von Regisseurin Naoko Yamada
basiert auf dem Manga von
Yoshitoki Oima und erzählt eine so dramatische wie
tiefgründige Jugendgeschichte in überzeugenden bis überwältigenden Bildern. Als
Realfilm wärs vielleicht etwas zu aufdringlich geworden. Als Anime ist es genau
richtig.
Interessant auch, dass das Projekt stark feminin dominiert ist: Die Vorlage, das Drehbuch und die Regie sind fest in Frauenhand. Vielleicht hilft das auch mit, die Emotionen der weiblichen Figuren noch klarer herauszuarbeiten. Aber auch der männliche Protagonist überzeugt: als unsicheres Häufchen von rivalisierenden und sich widersprechender Emotionen. An ihm hängt der Film vor allem den ersten Teil auf, in dem Bullying thematisiert wird. "A Silent Voice" hält sich keineswegs zurück und zeigt den Horror für die nette Shoko. Shoyas Taten werden wohl doppelt bösartig, weil sie sich immerzu entschuldigt und seine Freundschaft sucht.
Spannend auch der zweite Akt, der zeigt, dass Sühne nicht so einfach zu bekommen ist. Niemand scheint Shoya beigebracht zu haben, wie man sich ehrlich entschuldigt und wie man ein besserer Mensch wird. Niemand hat ihm eine Anleitung fürs Leben gegeben. Der Film ist da bestechend realistisch und trotz ein paar humoresken und romantischen Momenten ist er auch immer wieder höchst dramatisch. Erst gegen Ende kippt alles dann voll in Richtung Melodrama, und auch wenn mich der Film zweifellos rührte, so franst die Story doch deutlich aus.
Visuell ist "A Silent Voice" auch ein Ereignis. Die Figuren wirken zwar abstrahiert und mit wenigen Strichen gezeichnet, aber bei den Hintergründen schöpfen die Macher aus den Vollen. Ab und zu, etwa bei den Naturaufnahmen, Stadtaufnahmen oder den eingestreuten Close-ups dürfte Makoto Shinkai Pate gestanden haben - doch warum nicht. Der ist mit seiner Optik zurzeit unerreicht, und "A Silent Voice" bedient sich zwar ab und zu bei seinen Techniken, wirkt aber zu keiner Sekunde wie ein Abklatsch. Er hat, das muss man wohl fast in diesen Worten sagen, seine ganz eigene Stimme.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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