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> SIEGFRIED UND DAS SAGENHAFTE LIEBESLEBEN DER NIBELUNGEND

 


 

Sexfilm. Deutschland
Alternativer Titel The Long Swift Sword of Siegfried; The Lustful Barbarian

Regie Adrian Hoven
Drehbuch Fred Denger, Brigitte Parnitzke
Produktion Ingo Hermes
Musik Daniele Patucchi
Kamera Hannes Staudinger

Schnitt
Ingeborg Hoffmann
Darsteller Raimund Harmstorf, Sybil Danning, Heidy Bohlen, Carlheinz Heitmann, Fred Coplan, Peter Berling
Länge
88 Min.

Kinostart 1971

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 30.6.2020
©  Bilder Atlas Film, Screenshots molodezhnaja


STORY
Als Drachentöter wurde Siegfried (Raimund Harmstorf) im Mittelalter weitum bekannt. Nun reist er nach Worms, wo er mit seiner imposanten Männlichkeit alle Maiden am Hof von König Gunther (Carlheinz Heitmann) beglückt. Der Herrscher will ihm seine schöne Schwester Kriemhild (Sybil Danning) zur Gemahlin geben, wenn der mutige und bei den Frauen so erfolgreiche Held ihm dafür hilft, in Island die Kriegerinnen-Anführerin Brunhild (Heidy Bohlen) zu umwerben.

 

REVIEW
Wagner, Sex und Schund: "Siegfried und das sagenhafte Liebesleben der Nibelungen" ist fraglos Trash, aber irgendwie auch ein Kuriosum, weswegen es mein Interesse auf jeden Fall geweckt hat. Es ist unter anderem die erste Kinohauptrolle für Raimund Harmstorf, der noch im selben Jahr mit dem TV-Weihnachts-Hit "Der Seewolf" deutschlandweit zum Star wurde. Daneben gibt es eine junge Sybil Danning zu sehen, nahezu nackt in jeder Szene. Und hinter der Kamera stand mit Adrian Hoven ein Mann, der als Schauspieler und Autor/Regisseur einiger mehr oder weniger kultiger Filme auch seine Bekanntheit hat.

Doch gleich vorweg: Der Film ist Schrott. Die Montage holprig, die Bildgestaltung lahm. Und der Mix aus Wagner-Klassikern des "Ring"-Opernzyklus mit Rock und Beatnik-Klängen ist zwar speziell, aber auch absolut unpassend. Wagner ist zu grandios für diesen Trash (was immerhin für eine amüsante Bild/Ton-Schere sorgt) und der restliche Soundtrack plärrt austauschbar über nahezu alle Szenen. Vielleicht auch besser, denn die Dialoge sind unter aller Sau.

Und der Sex: Zwar gibt es sehr viel nackte Haut, sehr attraktive Frauen und auch Harmstorf hat einen knackigen Körper (jeder, der die vollbehaarten und bierbäuchigen Männer aus üblichen deutschen Sexfilmchen kennt, atmet erleichtert auf). Doch sexy? Nicht die Bohne. Der Sex ähnelt meistens nur einem hektischen Wrestling, bei dem man sich fragt, wie viel vom Budget für Prozesse wegen Schleudertraumata draufging.

Die Fassungen unterscheiden sich alle ein wenig, aber in der US-Version, die ich gesehen habe, gibt es zudem während der Sexszenen unsinnige Nahaufnahmen von Geschlechtsteilen, die richtig schlecht eingebaut sind. Nicht nur sind sie qualitativ schwächer, nein sie sabotieren auch ein Grundtthema des Films - denn Siegfried wird als "Mann mit grossem Schwert" gefeiert, aber die Einschübe zeigen einen schlaffen und alles andere als imposanten Penis. Das ist a) nicht erotisch und b) eine herbe Enttäuschung, hat man sich doch in Gedanken ein wahrlich wuchtigeres Schwert vorgestellt.

Also warum zum Henker sollte man sich das anschauen? Eben wegen seines Kuriositäts-Faktors. Und wegen der durchaus vorhandenen Schauwerte. Gemeint sind nicht (nur) die nackigen Damen, sondern auch die Schlösser und erstaunlich aufwendig ausgestatteten Sets. Nein, das ist nicht Fritz Lang, nicht einmal Harald Reinl - aber immerhin besser als die bumsfidelen Alpenfilmchen germanischer Machart. Und es gibt eine Story. Diese folgt (bis auf das hier nicht so tödliche Ende) in groben Zügen der Nibelungen-Sage, die freilich nur als Aufhänger für die Sex-Eskapaden dient. Aber damit ist sie zusammenhängender als die vielen Anthologien und Aufklärungsfilme jener Zeit. Da sieh an: Pluspunkte. In ganz bescheidenem Rahmen ...

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Promofotos, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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