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Krimi. Deutschland
Alternativer Titel -

Regie Alfred Vohrer
Drehbuch
Manfred Purzer nach dem Roman von Paul Hendriks
Produktion Luggi Waldleitner
Musik
Hans-Martin Majewski
Kamera Ernst W. Kalinke

Schnitt
Susanne Paschen
Darsteller Joachim Fuchsberger, Konrad Georg, Horst Tappert, Robert Meyn, Karin Hübner, Petra Schürmann,
Hilde Brand, Bruno Dallansky, Paul Albert Krumm, Arthur Richelmann, Frithjof Vierock, Gunther Beth, Arno Jürging
Länge
99 Min.

Kinostart 1969

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 28.5.2018
©  Bilder Alive, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ein Nobelinternat im Norden Deutschlands: Die Schüler interessieren sich nicht gross für das Lernen, lieber besuchen sie das nahe Freudenmädchen oder spielen ihren Lehrern Streiche. Da verschwindet der rebellische Schüler Kurrat (Arthur Richelmann), was den kaltschnäuzigen Inspektor Klevenow (Horst Tappert) auf den Plan ruft. Doch auch Studienrat Hendriks (Joachim Fuchsberger) sucht nach Antworten.

 

REVIEW
Der deutsche Kriminalfilm wäre ohne Alfred Vohrer (1914-1986) kaum vorstellbar. Seit er in den 50er-Jahren mit einigen Edgar-Wallace-Filmen für Aufmerksamkeit sorgte, festigte er in dem Genre seinen Ruf mit jedem weiteren Projekt. Etwa mit dem kultigen "Perrak" und in den 70ern dann vor allem im TV: mit den Dauerbrennern "Derrick" und "Der Alte".

In diesem Kanon geht "Sieben Tage Frist" etwas unter. Der Krimi aus dem Jahr 1969 brachte Vohrer mit Horst Tappert zusammen, mit dem er zuvor schon einige Wallace-Filme und später "Perrak" und "Derrick" drehte. Doch Tappert kommt erst etwa zur Filmmitte zum Zug, wenn sich die Story zum Krimi wandelt. Zuvor kriegen wir Dreiviertel Stunden lang Füller. Etwas Pennäler-Komik, etwas Schmuddel, etwas Schulintrigen. Nichts Handfestes, nichts, was später bei der Auflösung gross hilft.

Die Geschichte hat durchaus ein paar reizvolle Aspekte. So bringt der selbst homosexuelle Vohrer die Schwulenthematik ins Spiel. Da er dabei aber zwischen ernsthafter Herangehensweise (als Schwuler der 60er wird man ausgestossen) und schlüpfrig-spekulativer Krimi-Beigabe pendelt, kommt auch dieser Teil des Films nicht wirklich zum Tragen. Sprich: Es wird vieles angedacht, aber nichts zu Ende geführt.

Und so kommt die Auflösung aus heiterem Himmel. Auch sie birgt Reiz, stellt spannende Fragen zum Deutschland der Nachkriegszeit - steht aber ohne Kontext da und verpufft entsprechend. Wäre die Handlung sorgfältiger aufgebaut und in der Anfangsphase entschlackt, man hätte vielleicht mehr aus "Sieben Tage Frist" herausholen können.

Veredeln wenigstens Vohers Inszenierung und die Schauspieler um Tappert und Publikumsliebling Joachim "Blacky" Fuchsberger die Sache? Nur teilweise. Tappert ist ein Genuss, wenn er an seiner Zigarre nuckelt und Beleidigungen wie "Grottenmolch" ausspuckt. Er bringt Leben in die Bude. Blacky indes wirkt gar brav und seine Figur hat zu viele unausgegorene Nebenhandlungen, etwa eine Affäre mit einer Lehrerin.

Vohrer indes inszeniert gewohnt solide, baut ein paar psychedelische Bilder in die sonst nüchterne Palette ein, und setzt wie gewohnt auf übertrieben viele suggestive Zooms. Doch das bringt kaum genug Pepp in den zu holprigen Plot. Schade eigentlich, denn den Film wollte ich durchaus mögen, klang das Ganze doch wegen der Beteiligten und dem Setting interessant. Doch für eine Empfehlung ist der Film klar zu mau.

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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