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Thriller
Japan 2013
Alternative Titel Wara no tate; Die Gejagten; 藁の楯

Regie Takashi Miike
Darsteller Takao Osawa, Nanako Matsushima, Tatsuya Fujiwara, Tsutomu Yamazaki,
Kento Nagayama, Kimiko Yo, Tsutomu Yamazaki

Länge 112 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 10.6.2017
©  Bilder Warner Bros., Screenshots molodezhnaja


STORY
Die siebenjährige Enkelin des Unternehmers Ninagawa (Tsutomu Yamazaki) wurde ermordet. Der alte Mann setzt umgehend ein Kopfgeld von einer Milliarde Yen auf den Täter Kunihide Kiyomaru (Tatsuya Fujiwara) aus. Ganz Japan macht fortan Jagd auf ihn, weshalb sich der Täter der Polizei stellt. Nun liegt es am Sonderkommando unter Kazuki Mekari (Takao Osawa) und Atsuko Shiraiwa (Nanako Matsushima), Kiyomaru sicher zum Staatsanwalt zu bringen. Vor ihnen liegt eine 1200 Kilometer lange Reise nach Tokio, auf der jeder nach dem Leben ihres Schützlings trachtet.

 

REVIEW
Das Szenario erinnert an "S.W.A.T.", den US-Actionreisser aus dem Jahr 2003. Doch die Story basiert auf einem Roman von "Be-Bop High School"-Schöpfer Kazuhiro Kiuchi und ist, trotz Action- und Suspense-Szenen, mehr am moralischen Aspekt interessiert als an schlichten Schauwerten. Mit einem Multitalent wie Takashi Miike hinter der Kamera geht aber auch die Unterhaltung nie flöten, vielmehr schafft es der Regisseur, den Film im Mainstream zu platzieren, aber dabei seine Themen nicht zu verraten. Und die haben es in sich: Es geht um den ewigen Kampf zwischen gut und böse, aber mehr noch zwischen Prinzipien und Trieben.

Der Film setzt sich für die Prinzipien ein, für das Recht - aber nutzt jede nur erdenkliche Möglichkeit, dies anzugreifen und zu unterwandern. So ist Kiyomaru schlicht ein Biest, ein weinerlicher Unmensch, der Leute einfach so tötet. Miike bleibt dran an den Leichen, zeigt kurz Hinterbliebene, um das Mitleid zu Maximieren. Und er gibt Kiyomaru meist noch einen fiesen Spruch à la "sie hat gestunken", damit man so richtig bereit wäre, diesen Mistkerl abzuknallen. Da liegt die Kraft des Films, denn er bietet nicht einfach nur den Diskurs, sondern macht das Dilemma spürbar. Den Hass spürbar. Und dadurch das Festhalten an den Prinzipien umso härter.

Wenn in "Shield of Straw" jemand stirbt, dann leidet man mit, denn der Tod ist nicht nur sinnlos, sondern ein Schlag ins Gesicht des Rechtsstaats: Der Schurke lebt, ja mordet weiter, zeigt keine Reue. Und der Staat muss ihn gar schützen, auf Kosten eben dieser sinnlos vergeudeten Leben. Die Story tritt all das vielleicht etwas gar lang breit, der Film ist mit einer Laufzeit von fast zwei Stunden klar zu lang. Aber da der thematische Fokus nie verwässert wird, bleibt man dran.

Und natürlich weiss Miike auch so zu inszenieren, dass man das Interesse nie verliert. Schiessereien sind blutig realistisch, eine Actionszene mit einem Nitro-Laster geht ziemlich ab, und der Look ist jederzeit gelackt ansprechend. Bisweilen wünscht man sich indes ein wenig mehr Ecken und Kanten, etwas mehr "klassischen" Miike. Aber mittlerweile sollte auch dem frühesten Fan des Enfant terribles klar sein, dass er auch Filme wie "Shield of Straw" abliefern kann, ohne sich damit gleich seiner Wurzeln zu entledigen.

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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