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Liebeskomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel Schlaflos verliebt

Regie Vikas Bahl
Drehbuch Vikas Bahl, Chaitally Parmar nach einer Story von Anvita Dutt

Produktion
Karan Johar, Anurag Kashyap, Vikramaditya Motwane
Songs Amit Trivedi
Kamera Anil Mehta

Choreografie
Bosco Martis, Caesar Gonsalves
Darsteller Shahid Kapoor, Alia Bzatt, Pankaj Kapur, Sanjay Kapoor, Sushma Seth,
Niki Walia, Sanah Kapoor, Vikas Verma, Karan Johar, Naseeruddin Shah (Erzähler)
Länge 137 Min.

Kinostart 22.10.2015
Box office classification Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 18.7.2016
©  Bilder Rapideyemovies, Screenshots molodezhnaja


STORY
Alia (Alia Bhatt) ist ein Waisenkind, das nie schläft. Sie wächst beim gutmütigen Bipin Arora (Pankaj Kapoor) auf, der wiederum im Schloss seiner sadistischen Mutter Dadimaa (Sushma Seth) lebt. Als Alias Schwester Isha (Sanah Kapoor) heiratet, wird der Casanova Jagjinder Joginder (Shahid Kapoor) als Hochzeitsplaner arrangiert. Der kann auch nicht schlafen und ist begeistert von Alia. Doch bevor er sie erobern kann, muss er erst das Hochzeits-Desaster lösen, denn die Aroras sind nicht nur zerstritten, sondern eigentlich pleite. Und Ishas Gatte-in-spe (Vikas Verman) ist ein schmieriger Macho, dessen Sindhi-Sippe unter Papa Harry Fundwani (Sanjay Kapoor) ständig am Protzen ist.

 

REVIEW
Dreht man in Bollywood eine Romanze steht man als Filmemacher unweigerlich vor der Frage: Was soll mein Werk von den Tausenden anderen unterscheiden? Der Markt wurde so gesättigt (man denke nur an die 90er-Jahre), dass Neues kaum mehr möglich ist. Viele Regisseure blenden die Frage daher schlicht aus und drehen die wiederholte Fliessbandproduktion. Andere schiessen voll übers Ziel hinaus und versuchen alles nur Erdenkliche, um das Bekannte zu modernisieren. "Shaandaar" gehört auf den ersten Blick in die zweite Gruppe. Die Produktion aus dem Hause Dharma setzt auf Computeranimation, Licht und Glitzer, verkauft sich ganz absichtlich als übersteigert und märchenhaft.

Funktioniert nur leider nicht immer. Unter dem Tohuwabohu versteckt sich so ein simpler Film, dass das Fundament wohl einfach zu schwach ist. Entsprechend vernichtend fielen die Kritiken in Indien aus. Man kann allerdings seinen Spass haben dabei, wenn man sich auf den Albernheits-Kurs einlässt. Er ist mit etwas über zwei Stunden wenigstens nicht so lang, Shahid Kapoor und Mahesh Bhatt-Tochter Alia, die in Karan Johars Student oft he Year debütierte, geben ein sympathisches Pärchen ab, der Soundtrack ist abgesehen von den ersten Liedern ganz nett. Andere kleine Highlights: Shahids (echter) Vater Pankaj Kapur ist angenehm unaufgeregt als Filmrivale um Alias Gunst. Und Produzent Johar legt einen ziemlich selbstironischen Gastauftritt hin.

Regisseur Vikas Bahl, primär ein Produzent, früher ein Top Shot beim Medien-Haus UTV, und unlängst verantwortlich für den preisgekrönten "Queen", verlässt aber mittendrin der Mut. Am Anfang noch begleitet er jeden Auftritt von Alia mit computeranimiertem Blingbling, es wird geschmachtet und gealbert, die Märchen-Motive, vor allem aus "Aschenputtel" (böse Matriarchin, zwei Tussi-Mädels) , werden hochgehalten. Doch mit der Zeit verschwindet all das und "Shaandaar" ist nur noch stromlinienförmig. Schleicht sich auf gar vorgegebenen Bahnen Richtung Ende, immerhin unverhofft mit einer morbiden Wendung sowie einer Girl-Power-Message in der Schlussphase.

Schauen wir uns also nochmals die eingangs erwähnten Varianten an (das Gewohnte machen vs. Übers Ziel hinausschiessen), dann ist "Shaandaar" wohl doch nicht das zweite, sondern beides: Er gibt sich modern und peppig, ist aber das Gewohnte, alter Wein in nicht einmal grossartig neuen Schläuchen. Und weil der Film unter dem renommierten Laben von Karan Johars Dharma-Studios verkauft wird, ist die Enttäuschung darob noch eine Spur grösser, als es nötig gewesen wäre.

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3/5)
Rediff (1½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1., verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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