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1965
> THE SEASHORE VILLAGE
Drama
Südkorea 1965
Alternative Titel
A Seashore Village; The Sea Village; The Seaside Village; Gaetmaeul; 갯마을
Regie Kim
Soo-yong
Darsteller Shin Young-kyun, Ko Eun-ah, Lee
Min-ja, Hwang Jung-seun, Jeon Gye-hyeon, Cho Yong-soo
Länge 92 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 25.1.2012
© Bilder Korean Film Archive,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Hae-sun (Shin Young-kyun) verliert ihren Ehemann (Cho
Yong-soo) bei einem Bootsunfall. Wie üblich in dem kleinen
Fischerdorf unterstützt die Gemeinschaft die junge Witwe - denn viele Frauen
sind hier bereits verwitwet. Doch Hae-sun sehnt sich
nach Zuneigung. Als Sang-su (Shin Yeong-gyun) sie verführt, lässt sie
sich auf eine Affäre mit ihm ein, die ihren Ruf im Dorf ruiniert. Die beiden
fliehen und finden Arbeit in einem Steinbruch, doch schon bald geraten sie in den Strudel der Gewalt,
weil Hae-sun die Blicke der Männer auf sich zieht.
REVIEW
In zwanzig Jahren drehte der 1929 geborene Kim
Soo-yong nahezu einhundert Filme! Er war in den Sechzigern
und Siebzigern damit einer der fleissigsten Regisseure Koreas und schuf einige
Klassiker, bevor er 1986 in Rente ging. Nur 1997 und 2000 drehte er nochmals, doch sein Status
als einer der Grossen im koreanischen Kino blieb erhalten, auch wenn ausserhalb
des cineastischen Zirkels sein Name in Vergessenheit zu geraten drohte. Das mag
daran liegen, dass er nicht einen extrem prägnanten Stil hatte, sondern sich auf
einen massentauglichen Mix aus Anspruch und Melodrama konzentrierte, wobei seine
Geschichten meistens auf Romanvorlagen aus dem In- und Ausland basierten. Thomas
Hardy, Guy de Maupassant, japanische Romane, koreanische Theaterstücke: Nichts
war vor ihm sicher.
Der trifft auch auf "The Seashore Village" zu, einem seiner Filme von 1965, also sieben Jahre nach seinem Debüt. Kim war bereits auf der Höhe seines Könnens, setzte er die Kurzgeschichte von Oh Young-soo doch mit Elan und markanten Bildern um. Bemerkenswert ist, dass die Erotik, ob freiwillig oder forciert, einen nicht unwichtigen Stellenwert einnimmt. Und dass eine Frau als Protagonistin dienen darf. Sie passt nicht ins Schema der Frau, die gegen das patriarchalische System rebelliert, weil in ihrem Dorf so wenige Männer leben. Die Frauen geben daher den Ton an. Das von ihnen aufgebaute System erlaubt mehr sexuelle Freiheit - aber wirkt so in sich gekehrt, dass es fast homoerotische Züge annimmt. Hae-suns Lust auf einen Mann wirkt dementsprechend beinahe wie ein Fremdkörper.
Als tragische Heldin brilliert Shin Young-kyun: Eine ebenfalls extrem fleissige Künstlerin, drehte sie in den 30 Jahren ihrer Karriere doch weit über zweihundert Filme, bevor sie 1979 mit Kim Soo-yongs "Divorce" in Rente ging. Sie wirkt hier gleichsam verletzlich wie bestimmt, gleichsam Opfer und Lenkerin in einem. Die Facetten herauszuarbeiten, gehört zu den vielen Reizen des Stoffes. Doch weit mehr noch als die Geschichte, die sich bisweilen den Klischees des Frauenmelodramas bedient, faszinierte mich die CinemaScope-Optik. "The Seashore Village" erstrahlt in klassisch veredelten Kompositionen, setzt Hinter- und Vordergründe mit maximalem Effekt ein und entwickelt epische Weite mit seinen Bildern von Natur, Meer und Landschaft.
Das erinnert mal an das Kino eines Kenji Mizoguchi oder an grosse koreanische Regisseure jener Zeit wie Kim Ki-young, Ko Young-nam oder Yoo Hyun-mok. Den Vergleich braucht Kim Soo-yong nicht zu scheuen, und sein Schaffen verdient es, wiederentdeckt zu werden von einer Generation, die seine Hundert Produktionen nicht im Kino erleben durfte. Als Einstieg in dieses riesige Oeuvre eignet sich "The Seashore Village" mit seinem Melodrama, der kurzweiligen Erzählweise sowie den stattlichen Bildern überaus gut.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch mono mit englischen, koreanischen und japanischen Untertiteln
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Yesasia
(Liefert aus HK; Box)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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