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Drama
Japan 2007
Alternative Titel Boys Love: The Movie; Gay Love;
ボーイズラブ

Regie Terauchi Kohtaro
Darsteller Kotani Yoshikazu, Kanno Atsumi, Kawakubo Yuuki, Tani Kazunori

Länge 87 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 13.2.09
©  Bilder TLA, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Lehrer
Aoi Kaori (Kotani Yoshikazu) unterrichtet an der renommierten Segal High School für Jungs. Sie wird besucht von privilegierten Kids, die unter sich sein wollen. Als Aoi von seiner Freundin verlassen wird, sucht er Trost beim jungen Callboy Sora Amakami (Kanno Atsumi). Bald darauf trifft ihn der Schock: Der Teenager kommt als Transferschüler an seine Schule! Sora beginnt, Aoi zu umschwärmen, was dem Lehrer überaus unangenehm ist. Als sei dies nicht schon kompliziert genug, verliebt sich Soras Zimmerkumpel Ichiyu Muzuki (Yuuki Kawakubo) in ihn. Und das wiederum weckt Eifersucht im einflussreichen Schüler Riku Hanazono (Tani Kazunori).

 

REVIEW
Wer auf der Suche nach Infos über den aus dem Handel zurückgezogenen Schwulenporno "Schoolboy Crush" mit dem damals minderjährigen Gay-Star Brent Corrigan ist, muss weiterklicken - die Kritik widmet sich einem anderen Film. Aber immerhin einem mit derselben erotischen Stossrichtung. Es handelt sich um einen japanischen Spielfilm aus dem Jahr 2007, der nach dem grossen Erfolg der Videoproduktion "Boys Love" mit demselben Team lanciert wurde. Regisseur Terauchi Kohtaro setzt auf einen Stil, der sich der Mangavorlage anpasst, und erreicht so mühelos sein Zielpublikum. Das wiederum besteht nicht primär aus homosexuellen Jungs - sondern aus Mädchen. Unter denen sind romantisch verkitschte Filme wie der hier, in dem androgyn wirkende Knaben ihre komplizierten Gefühle ausleben, besonders beliebt.

"Schoolboy Crush" schwankt damit zwischen zwei japanischen Genres: yaoi und shonen ai. Ersteres ist die Abkürzung für "kein Höhepunkt, keine Pointe, keine Bedeutung" und meint teilweise ziemlich explizite Schwulenerotik für Frauen. Letzteres ist eher romantisierter Stoff über Jungenliebe. Der Film ist nicht sonderlich hardcore, aber auch nicht ungeheuer romantisch. Und da liegt das Problem: Er ist nichts richtig. Als Thriller packt er nicht, Als yaoi ist er zu brav mit seinen kurzen, züchtigen Erotikszenen und als shonen ai versagt er mangels echten Gefühlen. Die Charaktere lassen einen einfach kalt, daran ändern lange Erzählmonologe oder traurige Momente auch nicht viel.

Die Akteure gehören freilich auch nicht zu den besten Mimen, die man sich wünschen kann: Der androgyne Atsumi Kanno mag gut aussehen, doch ihm fehlt das Charisma, um als faszinierende Persönlichkeit durchzugehen. Es gibt ein paar Szenen, in denen er wie die Verkörperung eines romantischen Traumjungen wirkt, etwa beim Football-Spiel, in dem er sich toll in Szene setzt und doch im richtigen Moment an seinen schwächlicheren Freund denkt. Aber in wirklich gewichtigen Schlüsselszenen im letzten Teil des Films versagt er. Da werden die Grenzen seines Schauspieltalents offensichtlich. Kotani Yoshikazu (Prince of Tennis) wird derweil in erster Linie darauf reduziert, etwas geschockt in die Welt zu schauen und als Erzählstimme zu dienen. Keine grosse Leistung auch bei ihm.

Besser auftrumpfen kann der Film bei der Annäherung unter den Jungs. An dieser Schule scheint fast jeder mindestens bisexuelle Gefühle zu haben, ein Klaps auf dem Hintern scheint in der Dusche (wo selbstverständlich gleich mehrere Szenen spielen) völlig normal zu sein. Dementsprechend viele Möglichkeiten gibt es für sehnsüchtige Blicke, vieldeutigen Fast-Körperkontakt und beinahe freien Blick auf knackige Teenie-Körper. Ist man bei solchem Angebot bereits happy, liefert "Schoolboy Crush" gute Unterhaltung. Doch wenn man eine packende Story, starke Charakterzeichnung oder dramatische Schicksalsmomente erwartet, zieht man hier ganz klar den Kürzeren.

Kommt dazu, dass der oft milchige Weichzeichner und die facettenarme Digitalkamera auch ästhetisch keine Akzente zu setzen vermag. Zurück bleibt ein unterdurchschnittliches Werk, das auf Dauer ziemlich langweilig wird. Wer also nicht an Satos sexy Lippen klebt oder seinen Blick auf die Po-Parade in der Dusche wandern lässt, der dürfte auf ein rasches Ende hoffen. Und da liegt der vielleicht grösste Vorteil: das Ende folgt bereits nach knappen 87 Minuten. Gerade noch eine akzeptable Länge für eine derart dünne und wenig raffinierte Geschichte.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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