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> SCHATTEN - EINE NÄCHTLICHE HALLUZINATION

 


 

Stummfilmdrama. Deutschland
Alternativer Titel Schatten

Regie Arthur Robison
Drehbuch Arthur Robison, Rudolf Schneider nach einer Story von Albin Grau

Kamera Fritz Arno Wagner
Darsteller Fritz Kortner, Ruth Weyher, Gustav von Wangenheim, Lilli Herder,
Max Gülstorff, Karl Platen, Fritz Rasp, Alexander Granach
Länge
90 Min.

Kinostart 1923

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 18.11.2016
©  Bilder arte, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ein Mann (Fritz Kortner) ist getrieben von Eifersucht: Er glaubt, seine Frau (Ruth Weyher) betrüge ihn. Als drei ihrer Verehrer hinter ihrem Rücken anzügliche Gesten machen, sieht der Mann dies nur als Schatten durch den Vorhang - und glaubt, nun endlich einen Beweis für die Untreue seiner Frau zu haben. Ein Schausteller (Alexander Granach) bekommt dies mit und will Klarheit bringen: indem er alle betroffenen hypnotisiert und ihnen mit Hilfe eines Schattenspiels illustriert, was vorgefallen ist.

 

REVIEW
Das Spiel mit Licht und Schatten ist ein essentieller Bestandteil des expressionistischen Kinos. Der in Amerika geborene, aber in Europa aktive Regisseur Arthur Robison rückt diese Schatten gleich ganz ins Zentrum. Entstanden ist ein mustergültiges Expressionismus- und Psychoanalyse-Experiment, welches vor allem visuell bei Laune hält.

Die Geschichte ist relativ dünn gehalten. Ein Grossteil konzentriert sich sogar auf die Hypnose-Sitzungen, für die Scherenschnitte des Silhouettenkünstlers Ernst Moritz Engert zum Einsatz kamen. Und die stehen etwas abseits der eigentlichen Handlung. Viele Kritiker von anno dazumal erkannten in diesen Illustrationen verborgene erotische Wünsche, auch wenn dies heute eher schwer fällt. Zu verkausuliert sind die Handlungen der Scherenschnitt-Figuren, zu wenig erotisch sowieso.

Aber es steckt auf jeden Fall etwas drin in dem Segment. Mit indes gefiel das Drumherum besser. Das stets hyperdramatisierte Spiel mit den Schatten, die unheilvollen Kamerawinkel und Bauten. Das muss man einfach aufsagen, denn Erklärungen und Deutungen per Zwischentitel gibts keine: "Schatten" kommt ohne aus. Selbst der Beginn eines Aktes wird mit dem Schatten einer Hand angekündigt, welche die entsprechende Zahl an Fingern ausstreckt.

In den Kanon der grossen deutschen expressionistischen Stummfilmwerke gehört "Schatten" wohl nicht, dazu ist er zu wenig fesselnd, zu sehr fokussiert auf das Visuelle. Aber für die Freunde dieses filmhistorisch so einzigartigen und prägenden Stils ist er allemal ein Genuss.

  

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2


 

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