>
molodezhnaja Hauptseite
>
asian movies
>
philippinische filme
>
2009
> SAGWAN
Drama
Philippinen 2009
Alternativer Titel Paddel
(Übersetzung)
Regie Monti Parungao
Darsteller Ryan Dungo, Dennis Torres, Martina Wilson, Mark Portus,
Heherson "Giggle"
Esmeralda, Alexander "Tsoknut" Castillo, Arnold Mendoza, Gino Cabrillas, Adrian
Campos
Länge 97 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16 (FSK: 16)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.3.10
© Bilder CMV,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der 18-jährige Alfredo "Alfred" Paradiso (Ryan Dungo)
arbeitet als Bangkero - als Bootsmann, der Touristen auf dem Fluss herumführt.
Die Fremden kommen allerdings nicht nur für die schöne Natur in das Dorf
Tatalon, sondern auch wegen der Bangkeros selbst. Gegen einen finanziellen
Zustupf befriedigen die nämlich die sexuellen Wünsche der Passagiere. Alfred
macht dieses Spiel nicht mir, auch wenn ihn sein Vater ebenso dazu drängt wie
sein geliebter Kumpel Eman
(Dennis Torres). Und selbst seine stumme und ständig erregte Freundin Cecilia
(Martina Wilson) scheint Interesse daran zu haben, dass Alfred sich sexuell
etwas öffnet.
REVIEW
Was ist das Ziel von "Sagwan"? Schöne Jünglinge beim
erotischen Vergnügen zeigen und alles in eine tropisch-schwüle Atmosphäre
betten. Dahingehend erreicht Regisseur Monti Parungao ("Provoq", "Hubad") genau
das, was er anpeilt. Das Problem ist jedoch das Füllmaterial. Vor allem im
Mittelteil hängt das Drama massiv durch und wir langweilen uns durch
nicht enden wollendes Palaver im Dorf, durch eine fade Erzählstimme und
repetitive Entscheidungsschwierigkeiten unseres Helden.
Die Ziele des Films sind eben so tief angesetzt sind, dass man sie mit Leichtigkeit erreicht - denn seien wir ehrlich: Stellt man eine Kamera in eine pittoreske Gegend der Philippinen und lässt ein paar Jungs vor die Kamera treten, dann hat man schon gewonnen. Die Bilder geben was her, die schwüle Atmosphäre entsteht dank des Dschungels quasi von selbst und die Erotik stellt sich auch im Nu ein, schliesslich gehören die Pinoy-Jungs neben den Thailändern nicht umsonst zu den beliebteren Eroberungen unter europäischen Schwulen.
Das einzige, was es nun noch braucht, ist etwas Mut seitens der Protagonisten. Also etwas Herumschmusen. Sich nackig machen. Und im Falle von "Sagwan" eben ganz nackig. Et voilà, wir haben unseren exotischen Schwulenfilm, der an Festivals Preise abräumen kann. Nur - ist das Dilemma unseres Protagonisten wirklich packend? Sind die Figuren wirklich spannend? Sind die Erotikszenen wirklich prickelnd inszeniert? Leider kann ich alle drei Fragen nur verneinen.
Alfred ist nämlich ein latent langweiliger Kerl. Er pendelt zwischen Coming-out und Freundin, zwischen Liebe und Prostitution - und tut all das mit kaum einer Regung, kaum einem emotionalen Innehalten. Es gibt Schwulenfilme, bei denen ist gerade dieser Teil das zentrale Element der Story, hier wird es dagegen beinahe beiläufig behandelt. Da hilft es auch nicht, dass Ryan Dungo nicht sonderlich talentiert ist. Hübsch ist der Neuling allemal, aber sein mimisches Spektrum bleibt bescheiden. Das gilt für nahezu alle Darsteller - was auch daran liegt, dass gleich sechs Kerle zur Gay-Performance-Gruppe "Cappucino" gehören und wissen, wie sie ihre Körper einsetzen müssen, nicht aber ihre Gesichtsmuskeln.
Doch auch Top-Akteure könnten nicht viel ausrichten, denn der Film ist so träge ausgelegt, dass den wenigsten eine Chance gegeben wird, sich mal zu profilieren. Meistens wird still gelitten oder über den Zustand von Gott und der Welt referiert. Aber nie packend, nie mit dem Gefühl, es stehe echt etwas auf dem Spiel. Damit bleiben die in meinen Augen etwas unprickelnden Erotikszenen. Nicht falsch verstehen: heiss sind sie allemal, man müsste schon ein Dilettant sein, um die Erotik bei solch adrettem Personal zu verhauen. Doch wo bleibt die Sinnlichkeit, wo die Kameraarbeit? Dass gerade der Sex cineastisch so wenig abgeht, enttäuscht leicht.
Trotz all diesen Schwächen im inszenatorischen, dramaturgischen und technischen Bereich hat "Sagwan" ein wenig Zugkraft. Es ist das Einhergehen des ständig treibenden Flusses mit den feuchten Wäldern, der einlullenden Musik und den nackten Körpern, was eine permanent aufheizende Stimmung erzeugt. Genau diesem Sog kann man sich manchmal nicht entziehen und hofft, der Regisseur möge diese Voraussetzungen nutzen, um die Story in mitreissendere Gefilde zu leiten. Das passiert nur leider nie.
Und so bleibt ein mässiges Werk, das all die mühsamen Komponenten des philippinischen Independentkinos (zu lange Szenen, tranige Erzählstimme, amateurhafte Schauspieler) aufweist und dies nur mit Sex und Stimmung kompensieren kann. Na ja, immerhin. Der Sex war auch der Punkt, der den einheimischen Zensoren Kopfzerbrechen machte und "Sagwan" ein X-Rating einbrachte. Dabei ist das Gezeigte recht harmlos, meist ästhetisch, selbst die Nahaufnahmen entblösster Schniedel wirken nicht all zu penetrant. Also wenig Grund für X. Und wenig Grund für Euphorie: An "Sagwan" ist fast alles durchschnittlich. Bis auf die Mannsbilder vielleicht.
MEINE DVD
Deutschland, Code 0, PAL
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton:
Tagalog 2.0 mit deutschen und englischen Untertiteln.
BESTELLEN
amazon.de
(Liefert aus D)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
created by molodezhnaja
all rights reserved.
Seite optimiert für Internet Explorer 6/7