> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2006
> SAAWAN: THE LOVE SEASON

 


 

Mysterydrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Saawan

Regie Sawan Kumar
Drehbuch Sawan Kumar
Produktion Sawan Kumar
Songs Aadesh Shrivastav
Kamera Rajendra Prasad
Choreografie Chinni Prakash, Ginesh Acharya, Bosco-Caesar
Darsteller Saloni Aswani, Kapil Jhaveri, Salman Khan, Ranjeet, Prem Chopra,
Sheela Sharma, Johnny Lever, Bobby Darling, Kiran Rathod,
Länge 121 Min.

Kinostart 7.4.2006
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
..

©  Text Marco, molodezhnaja 1.6.06
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Kajal (Saloni Aswani) kommt aus Mumbai, lebt aber mit ihrem Vater Fakkie Capper (Prem Chopra) in Kapstadt. Eines Tages zieht sie bei einem Tanz-Event das Augenmerk des Inders Raj (Kapil Jhaveri) auf sich, der ihr fortan Liebesschwüre vorträgt. Sie wimmelt ihn ab, gibt aber letztendlich nach. Die Hochzeit wird vorbereitet und da Rajs Vater Ranjeet (Ranjeet) überraschenderweise ein Jugendfreund von Fakkie Capper ist, scheint die neue Grossfamilie perfekt. Da trifft Kajal einen mysteriösen Wahrsager (Salman Khan), der ihr erklärt, ihr Vater werde sterben. Die Prophezeiung tritt ein, worauf Kajal verlangt, der Wahrsager möge auch ihr Schicksal preisgeben. Nach einer Eingebung von Gott klärt er sie auf: Sie wird am nächsten Freitag sterben.

 

REVIEW
Man mag über den gerne als Rüpel dargestellten Salman Khan denken, was man möchte. Doch eines ist der Kerl ohne Zweifel: loyal. Das zeigt sich auch an "Saawan: The Love Season". Jeder vernünftige Mensch hätte gesehen, welches Debakel da auf ihn wartet - doch da Regisseur Sawan Kumar alias Saawan Kumar Tak im Jahr 1991 mit Salman den Hit
Sanam Bewafa landete, zahlt der Superstar diesen Dienst nun mit einem Gastauftritt zurück. Kumar hätte einen Hit auch dringend nötig, sanken doch Qualität und Einnahmen nach Sanam Bewafa massiv ab. Mit dem 1999er-Flop "Mother" landete er sogar eine kleinere Katastrophe.

Selbst ein Salman Khan ist aber nicht mächtig genug, ein Unglück wie "Saawan" zu verhindern: Regisseur, Produzent, Autor und Lyrics-Schreiber Kumar setzt seine Flop-Serie mühelos fort und produziert einen Stinker von solch Hirn zermantschender Dummheit, dass man Salman die halbe Zeit nur zurufen möchte "warum?" Khan kommt in dem Mystery-Unsinn zwar nur als Gast vor, doch auch sein lähmend müder Auftritt mit Wischmopp-Taifun-Frisur ist so grässlich, dass er physische Schmerzen hervorruft. Dabei gehört er noch zum Besseren an dem Machwerk!

Die Pein beginnt mit einem schnöden Poplied. Danach verguckt sich der leichenblasse Kapil Jhaveri in die dauergrinsende Saloni Aswani. Warum? Weil sie mit ihm tanzte. Sie jedoch findet ihn blöd. Bis er sie nach etlichen Anbaggerversuchen im Tempel besucht. Und plötzlich freut sie sich über ihn wie eine Schnecke über Morgentau. Warum? Weils das Drehbuch so will. Damit ist das Pärchen aus Sawan Kumars letztem Reinfall "Dil Pardesi Ho Gayaa" endlich vereint. Auftritt Salman als Desi-Nostradamus, der mit immergleichen CGI-Visionen Botschaften von Gott bekommt. Er prophezeit Prem Chopras Tod und zack, haut es den Altstar aus den Socken. Der daneben stehende Arzt versucht gar nicht mehr gross, ihn wieder zu beleben. Warum auch, wenn Salman sagt, er werde sterben, dann hat das auch so zu sein. Die nächste Prophezeiung: ein Autounfall. Kajal schaut sich die News an und weil Regisseur Kumar so wahnsinnig stolz auf seine amateurhaften CGI-Tricks ist, rekonstruiert die Sendung den für die Handlung völlig unwichtigen Unfall als Tricksequenz in der wir sehen ... wie ein Auto verunfallt. Klasse.

Aber das alles ist erst die Vorbereitung auf das wahre Übel. Es beginnt mit Prem Chopras Tod. Der scheint niemanden zu interessieren. "Oh Prem Chopra, mein Daddy, du bist tot!! ... Gehen wir shoppen?" Ich bin mir von indischen Filmen lange Trauerzeremonien und Klagelieder gewohnt, aber Sawan Kumar wirft das über den Haufen und entscheidet sich für einen viel sauberen Weg: Person tot, Person vergessen, weiter im Text. Endlich mal jemand, der vorwärts macht. Aber diese Kajal ist sowieso ein Mordsding: Später, als ihr Salman erklärt, sie werde am Freitag sterben, geht sie nach Hause und grinst nur noch. Sie denkt nicht nach, wie sie ihr Leben noch geniessen könnte, wie sie dem Tod entkommen soll - nein, sie sitzt am Frühstückstisch und scherzt mit Raj. Und dabei grinst sie, als sei sie erleuchtet worden. Die Gefahr akuter Hirnschmelze steigt bedrohlich an.

Der Super-GAU kommt am Schluss, wenn jemand tot geprügelt wird, weil das fatalistisch-dämliche Skript es so will - obwohl die tötende Person dazu gar nicht motiviert wäre und nicht weiss, was sie mit dem Totschlag bewirkt. Was will uns das sagen? Hau mal einen Menschen tot, vielleicht hat Gott ja gerade einen schlauen Reinkarnationsplan auf Lager? Und wenn nicht, dann Pech, ist er halt tot. Trauern ist eh passé, wie uns Kajal gezeigt hat.

Sorry, ich ereifere mich in Details. Es lohnt sich, einen Schritt zurück zu mache, und das ganze Ausmass der cineastischen Katastrophe anzuschauen. Sie heisst "Saawan", tischt einen himmelschreienden Plot auf, erzählt ihn ohne Logik und Dynamik mit Schauspielern, die etwa so aktiv sind wie Eunuchen in einem Pornofilm. Um ihren Mangel an Talent zu kaschieren, grinsen sie oder tänzeln während sechs viel zu langen und kaum brauchbaren Songs herum. Oder sie heissen Bobby Darling und geben einmal mehr ein peinliches Schwuchtel- und Tunten-Klischee ab, das allen Schwulen dieser Welt die Wut ins Gesicht treiben müsste. Des Weiteren sind die Trickeffekte schwach und damit das auch ja jedem Zuschauer auffällt, werden sie immer und immer wiederholt. Und zum Schluss gipfelt alles in ein Finale, dessen Moral gefährlich und dessen Inhalt grenzdebil ist. Kein Wunder schlafwandelt Salman Khan durch den Film und versteckt sein Gesicht hinter öligen Bindfäden.

Die Moral von der Geschichte? Dank Salmans Charisma, zwei passablen Songs, tauglichen Südafrika-Bildern, kurzer Lauflänge und viel Goodwill gibt es knapp mehr als einen Stern. Aber die Botschaft an potentielle Kundschaft ist klar: Meidet diesen Unsinn wie eine Exctasy-Party in Riad. Und mein lieber Salman: Loyalität ist eine gute Sache, aber wenn nächstes Mal jemand fragt, ob du mit Horrorfrisur und Nonsens-Dialogen einen Propheten spielen möchtest, fass ihm auf die Schulter, schau ihm tief in die Augen und sag "nein". Und wenn er weiter darauf besteht, binde ihn mit Bobby Darling an einen Betonblock und wirf ihn ins Meer. Das ist nur halb so böse, wie es sich anhört, denn nach ein wenig Shoppen sind die Toten ja schnell vergessen. Prem Chopra kann ein Lied davon singen.

 

SONGS
1) I'm Ready for Love - Öde Disconummer, welche die Lyrics "I'm ready for love" bis zum Gehtnichtmehr wiederholt (Vasundhara Das).
2) Punjabi Aankhonwali - Lahmer Punjabi-Dance-Track (Shaan, Sunidhi Chauhan).
3) Jaan Ko Meri - Fantasieloses Salman-Intro (Sonu Nigam).
4) Mere Dil Ko - Arabische Nummer ohne Stil (Shreya Ghoshal).
5) Saawan - Fades Titellied (Shaan, Sunidhi Chauhan).
6) Jo Maangi - Müdes Schmuselied (Kunal Ganjawala).

 

MEINE DVD
Eros (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Passables Bild)

 

BESTELLEN 
amazon.co.uk (GB)
amazon.de (D - GB-Import)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (1/5)
BBC (1/5)
Rediff.com (1/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0