The Room Nearby (Südkorea, 2008)

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Drama
Südkorea 2008
Alternative Titel Geunyeodeuleui Bang; 그녀들의 방

Regie Goh Tae-jeong
Darsteller Jeong Yu-mi, Ye Soo-jeong, Park Hyeok-kwon, Baek Soo-jang, Jeong Kyeong

Zuschauer -
Länge 106 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Die verarmte Vertreterin Eon-ju (Jeong Yu-mi) sucht nach einer kleinen Wohnung. Dabei landet sie in einem Anwesen, in dem alle Türen immer offen sind und in dem auch Obdachlose sich einquartieren. Das Haus gehört Seok-hee (Ye Soo-jeong), die auch Eon-ju drin wohnen lässt.

REVIEW
Ich könnte eine Art Textvorlage für koreanische Independentfilme schreiben - und die dann einfach einsetzen. Jedesmal dieselbe. Das würde Zeit sparen und dem Film trotzdem gerecht werden. Auch "The Room Nearby" verdient eigentlich keinen neu geschriebenen Text, weil er seinen Kollegen von Koreas Independentfront gleicht wie ein Ei dem anderen. So folgt er fast sklavisch meinem Arthaus 1x1, einzig auf den Sex müssen wir verzichten. Aber ansonsten alles da, von den wortkargen Figuren bis zu den statischen Bildkompositionen und den seltsamen Figuren. Nach ein paar Minuten kam die erste Gähn-Attacke. Nach einer Stunde der Drang, lieber den Abwasch zu machen.

Kurz und gut: Das Drama taugt nicht viel. Es ist durchaus bemerkenswert, dass die Regiedebütantin Goh Tae-jeong für nur gerade $60'000 einen Spielfilm mit mehr oder weniger talentierten Akteuren auf die Beine stellte. Und sie verdient ein wenig Lob für ihre ungewöhnliche Story, die ein paar gelungene Momente birgt (etwa die, bei denen Eon-ju auf der Arbeit dreckig behandelt wird). Aber das wars dann auch schon. Der Rest ist Langeweile und das übliche Geleier von Entfremdung und Einsamkeit. Das sind zwei durchaus potente Themen und es gibt Filme, die machen daraus meisterhafte und anspruchsvolle Unterhaltung. Nicht jedoch der hier.

Wo genau der Wurm drin ist, lässt sich nicht einmal sagen, denn das ganze Konstrukt und seine fade Umsetzung sind vom irrigen Gedanken geleitet, es würde sich jemand eindreiviertel Stunden lang überhaupt dafür interessieren. Ja, die Akteure sind gut. Ja, ein paar der dargebotenen Themenfelder verdienen Aufmerksamkeit - doch der Rest funktioniert einfach nicht, weder als gedankenanregendes noch als unterhaltsames Kino. Und da wären wir eben wieder bei der Textvorlage für koreanische Independentfilme. Denn mit ganz ganz wenigen Ausnahmen bieten uns alle Dasselbe. Sie absolvieren kurz durch den Festivalsparcour und gehen danach vergessen.

Es ist immer ein alarmierendes Zeichen, wenn man in einem Film von weinenden Menschen, die über Tod und Verzweiflung reden, nicht einmal annähernd gerührt ist. Grund hierfür ist oft ein völliges Desinteresse am Schicksal der handelnden Figuren. Und das ist es, was die ganzen koreanischen Independent-Langeweiler eben "auszeichnet". Distanz durch Desinteresse. Desinteresse durch verkünstelte Figurenzeichnung. Des Übels Ursprung liegt darin, dass die Regisseure und Regisseurinnen dem weitverbreiteten Filmstudenten-Denken huldigen und das Unterhaltungskino ablehnen.

Wenn Filmemacher Unterhaltung jedoch per se ablehnen, hat jemand bereits verloren: der Zuschauer. Denn, und das sollten sich manche Regisseure dringend übers Bett hängen, auch intelligentes Kino, auch anspruchsvolle Geschichten, brauchen etwas, was die Zuschauer bei Laune hält. Ihr Interesse weckt. Sie unterhält. Es ist nichts Verwerfliches, wenn man auch mal bei einem kleinen Billigfilm versucht, genau auf das zu setzen und den Zuschauern mehr bietet, als ein paar schweigsame Seelenwracks, die durch den Alltag latschen und dabei ins Leere gucken. Am Schluss ist dann jemand tot und das einzige, was mir durch den Kopf ging, war: "Endlich!". Ich bin manchmal ein sehr sentimentaler Mensch, daher beunruhigt mich so eine Reaktion. Der Film ist schuld.

MEINE DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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